Marktberichte

Schanghai auf Drei-Jahres-Hoch Starker Yen hemmt Nikkei

Im Blickpunkt stehen aber vor allem die Aktien von Honda.

Im Blickpunkt stehen aber vor allem die Aktien von Honda.

(Foto: picture alliance / dpa)

Asiens Anleger schwelgen mehrheitlich noch in Zins-Fantasien. Mit einer Ausnahme: Der Nikkei gibt minimal ab - der zuletzt wieder stärkere Yen vermiest ein bisschen die Kauflaune in Tokio. In Schanghai hingegen ist die Stimmung wesentlich besser.

Überwiegend freundlich bis fest haben sich die ostasiatischen Börsen am Mittwoch gezeigt. Die anhaltende Freude über die jüngste Zinssenkung in China trieb die Börse in Schanghai auf den höchsten Stand seit über drei Jahren. Der Leitindex zog um weitere 1,5 Prozent an. "Die Rally geht sehr stark auf das Konto der geldpolitischen Lockerungen und der niedrigeren Kreditkosten", kommentierte Marktstratege Gavin Parry von Parry International Trading das Geschehen. Und das Ende der Fahnenstange könnte noch nicht erreicht sein. "Wir erwarten zwei weitere Leitzinssenkungen in China bis Mitte nächsten Jahres. Allerdings dürften diese Schritte die Kreditvergabe nur unwesentlich befeuern, was aber zur Stützung des Wachstums unabänderlich wäre", hieß es bei den Volkswirten von Capital Economics.

Dabei zeigte sich wie schon am Vortag, dass die Börse in Hongkong der in Schanghai hinterherhinkte. Nach neuen Zusammenstößen zwischen mehr Demokratie einfordernden Demonstranten und der Polizei verhaftete diese nun verschiedene Führungspersonen der studentischen Protestbewegung. Die Sicherheitskräfte gingen in der Nacht deutlich härter gegen Demonstranten vor, als dies in den vergangenen Wochen zu beobachten gewesen war, heißt es im Umfeld. Die Sorge vor einem Wiederaufflammen der Massenproteste bremste die Börse in Hongkong. Dennoch reichte es für den HSI noch immer für ein Zweimonatshoch.

Die erlaubten Handelsvolumina zwischen Hongkong und Schanghai wurden erneut nicht ausgeschöpft. In Schanghai wurde nur 25 Prozent des erlaubten Volumens über die Börse in Hongkong abgewickelt, umgekehrt waren es gar nur 2 Prozent.

Nikkei schließt mit leichten Verlusten

In Tokio büßte der Nikkei-Index knapp über 0,1 Prozent auf 17.384 Punkte ein. Seit Montag befand sich der Yen in einer übergeordneten Erholungsphase. Zuletzt kostete der US-Dollar 117,78 Yen. Am Vortag konnten für den Greenback in der Spitze noch über 118,50 Yen eingestrichen werden. Auch gegenüber dem späten US-Devisenhandel des Vortages neigte die japanische Währung zur Stärke, was den Aktienmarkt in Tokio ausbremste. "Nachdem der Greenback im einem Monat lang zur Stärke tendiert hat, könnte sich das Sentiment für den Dollar etwas abgekühlt haben", sagte Analyst Tatsunori Kawai von Kabu Securities.

In Sydney stützten sehr feste Kurse im Bankensektor den Gesamtmarkt. Trotz schwacher Eisenerzpreise, die auf den tiefsten Wert seit über fünf Jahren gesunken waren, schlossen die Branchenwerte BHP Billiton und Rio Tinto mit deutlichen Aufschlägen.

In Seoul passierte dagegen nicht viel, der Aktienmarkt stagnierte. Das könnte sich aber schon bald ändern: Denn der südkoreanische Regulierer will das Tageshöchstlimit für Kursbewegungen in der ersten Hälfte 2015 verdoppeln.

Toyota-Ankündigung beflügelt Alu-Titel

Am japanischen Aktienmarkt verloren Sony 1,3 Prozent. Dem Elektronikkonzern wurde von der US-Handelskommission Täuschung von Kunden im Zusammenhang mit der Einführung der Spielekonsole PlayStation Vita vorgeworfen. Es drohen Ausgleichszahlungen in Millionenhöhe.

Der gefallene Ölpreis machte sich unter den Kursen der Branchenvertreter bemerkbar. Inpex sanken um 2,2 Prozent, JX Holdings um 0,9 und Showa Shell Sekiyu um 1,5 Prozent. Letztere wurden zusätzlich durch Abstufung durch SMBC Nikko Securities belastet. Reedereiwerte profitierten dagegen vom billigen Rohöl. Berichte, wonach Toyota verstärkt Aluminium im Fahrzeugbau verwenden will, beflügelte die entsprechenden Branchentitel: Nippon Light Metal und UACJ kletterten um 6,5 bzw. 8,7 Prozent.

In Seoul zogen Samsung dagegen um 0,9 Prozent an. Der Mischkonzern plant die Veräußerung von Mehrheitsbeteiligungen an seinen Chemie- und Wehrtechniksparten. Insgesamt will das Unternehmen 1,9 Billionen Won (umgerechnet knapp 1,4 Milliarden Euro) erlösen. Die Aktie der Samsung-Rüstungstochter Samsung Techwin brach indes nur gebremst vom Tageslimit um 14,9 Prozent ein.

In Schanghai präsentierten sich neben Wertpapierhandelshaustiteln vor allem Eisenbahnpapiere auffallend fest. Medienberichte, wonach vier Eisenbahnprojekte genehmigt worden seien, stützten den Sektor.

Quelle: ntv.de, kst/ddi/DJ

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