Marktberichte

China-Börsen spielen wieder mit Anleger müssen starke Nerven haben

China entscheidet über Ach und Wehe: Auch die Fed-Zinsentscheidung hängt davon ab.

China entscheidet über Ach und Wehe: Auch die Fed-Zinsentscheidung hängt davon ab.

(Foto: picture alliance / dpa)

Schon der Auftakt in die kommende Börsenwoche dürfte hektisch werden. Denn die asiatischen Festlandsbörsen melden sich nach einer zweitägigen Feiertagspause zurück. Die Turbulenzen dort hatten auch die Kurse hierzulande kräftig schwanken lassen.

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Die Aktienanleger rund um den Globus müssen sich wieder auf eine bewegte Handelswoche einstellen. "An den Börsen dürfte es weiter hektisch zugehen, die Investoren bleiben angesichts der Furcht vor einer Wachstumsdelle in China sehr nervös", sagt NordLB-Analyst Tobias Basse.

Zudem sollte das anhaltende Rätselraten über die künftige US-Geldpolitik die Börsianer weiter beschäftigen. Auch die Experten von Allianz Global Investors rechnen mit "temporären Rücksetzern und einer erhöhten Schwankungsintensität". Die Wochenbilanz des Frankfurter Börsenbarometer Dax fiel bis Freitagmittag mit einem Minus von rund zwei Prozent negativ aus.

Am Montag werden die Investoren gespannt nach China blicken. Dort werden die Aktienmärkte dann erstmals nach den Feiertagen wieder öffnen. "Die Gefahr von weiteren Störfeuern aus China besteht, dann kann es auch im Dax wieder schnell weiter bergab gehen", sagt ein Frankfurter Händler. Daher sollten Anleger am Dienstag die Daten zum chinesischen Außenhandel für den Monat August im Auge behalten.

Zuletzt hatte ein Börsen-Beben in dem Riesenreich die Kurse weltweit heftig unter Druck gesetzt. Seit Jahresbeginn häufen sich die Anzeichen für eine stärkere Abkühlung der chinesischen Konjunktur und schüren damit Sorgen vor einem Dämpfer für die exportabhängige deutsche Wirtschaft. Von den früher zweistelligen Wachstumsraten ist schon lange nichts mehr zu sehen. Für 2015 strebt die chinesische Regierung ein Plus von sieben Prozent an - es wäre der kleinste Zuwachs seit einem Vierteljahrhundert. Peking stemmt sich nun mit geldpolitischen Maßnahmen gegen die Wachstumsflaute, unter anderem senkte die Zentralbank die Zinsen. Zugleich gehen die Behörden verstärkt gegen illegale Aktivitäten an den Finanzmärkten vor.

US-Zinsfrage strapaziert

Mit Blick auf die künftige US-Geldpolitik gibt es derzeit nur eine Frage: Wird die Notenbank Fed im September oder doch erst im Dezember die Zinsen erhöhen?

Zuletzt hatten die Turbulenzen in China Zweifel an einer baldigen Zinswende geschürt. Anleger fürchten, dass auch die Wirtschaft in den USA unter einem langsameren Wachstum in der Volksrepublik leiden könnte. Die US-Daten in den kommenden Tagen dürften daher genau analysiert werden - unter anderem stehen der Wochenbericht vom US-Arbeitsmarkt (Donnerstag) und das Verbrauchervertrauen der Uni Michigan für September (Freitag) auf der Agenda. Die Fed macht die Zinswende von einer nachhaltigen Erholung der US-Wirtschaft abhängig.

Auf Unternehmensseite dürfte erneut die Deutsche Bank in den Fokus der Anleger rücken. Der Aufsichtsrat des Instituts erhöht Finanzkreisen zufolge den Druck auf den neuen Vorstandschef John Cryan, erste konkrete Strategieentscheidungen zu präsentieren. Von Donnerstag bis Samstag sei eine Klausurtagung des Kontrollgremiums am Tegernsee angesetzt und die Erwartungen an den Briten seien hoch, sagten zwei mit der Situation vertraute Personen der Nachrichtenagentur Reuters Ende August.

"Wir wollen hören, was er plant. Wir gehen jetzt in die heiße Phase", sagte einer der Insider. Die Deutsche Bank wollte sich zu den Informationen nicht äußern.

Quelle: ntv.de, ddi/rts

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