Marktberichte

Dax-Vorschau Anleger müssen kleinere Brötchen backen

Der Dax wird wohl keine neuen Höhen erklimmen.

Der Dax wird wohl keine neuen Höhen erklimmen.

(Foto: picture-alliance/ dpa)

Das Thema Griechenland beschäftigt die Börsianer auch in der kommenden Woche. Sie erwarten keine Rekordjagd des Dax. In Deutschland läuft nun die Berichtssaison an. SAP wird seine Bücher öffnen. Zudem gibt es wichtige Konjunkturdaten.

Die Rekordjagd an den Aktienmärkten ist nach Einschätzung von Börsianern vorerst beendet. "Für weitere Käufe fehlen die Argumente, für größere Verkäufe aber auch weiterhin die Alternativen", betont Andreas Paciorek, Analyst des Online-Brokers CMC Markets. Aus diesem Grund seien keine größeren Kursrückverluste zu erwarten, obwohl eine Korrektur angesichts der heiß gelaufenen Börsen mehr als gesund wäre.

Dax
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In der zu Ende gehenden Woche rutschte der Dax um 5,6 Prozent nach unten. Damit verbuchte der Leitindex den größten Verlust innerhalb einer Woche seit Anfang November 2011. Noch am vergangenen Freitag hatte der Dax bei 12.390 Punkten ein Rekordhoch erklommen.

Hauptgesprächsthema auf dem Börsenparkett und potenzieller Auslöser für kurzfristige Kursausschläge bleibt die griechische Schuldenkrise. Am Freitag wollen die Finanzminister der Eurozone zwar über weitere Hilfen beraten, wegen des anhaltenden Streits um die damit verbundenen Reformauflagen rechnen die europäischen Geldgeber aber nicht mit einer schnellen Einigung. "Die Meldungen der vergangenen Tage machen deutlich, dass es langsam wirklich ernst wird und Griechenland wohl bald das Geld ausgehen wird", warnen die Analysten der Essener National-Bank.

Vor diesem Hintergrund flüchten immer mehr Anleger in den "sicheren Hafen" Bundesanleihen. Dies könnte die Rendite der zehnjährigen Papiere bereits in der neuen Woche erstmals in der Geschichte unter die Marke von null Prozent drücken. Bei Titeln mit kürzeren Laufzeiten müssen Anleger bereits jetzt dafür zahlen, der Bundesrepublik Geld zu leihen.

Greift Chinas Regierung ein?

Bei den Konjunkturdaten werden Börsianer das von der Großbank HSBC ermittelte Stimmungsbarometer der chinesischen Einkaufsmanager (Donnerstag) genau unter die Lupe nehmen. Von den Zahlen erhoffen sie sich Hinweise darauf, ob die Regierung in Peking nach einer Reihe enttäuschender Konjunkturdaten der schwächelnden heimischen Wirtschaft unter die Arme greifen wird.

Zum Wochenschluss gibt der Ifo-Index Aufschluss über die Stimmung in den deutschen Chef-Etagen. "Wir gehen davon aus", dass sich der Aufwärtstrend seinem Ende nähert", schrieb Commerzbank-Volkswirt Ralph Solveen in einem Kommentar. Der Ifo-Index stieg zuletzt trotz Ukraine- und Griechenland-Krise fünf Mal in Folge.

Deutsche Bilanzsaison beginnt

Nach den USA läuft in der neuen Woche auch in Deutschland die Bilanzsaison an. Aus dem Dax macht SAP am Dienstag den Anfang. Am Vorabend will der US-Technologieriese IBM seine Bücher öffnen. Daneben legen jenseits des Atlantiks die Großbank Morgan Stanley (Montag), der Telekom-Konzern AT&T sowie die Opel-Mutter General Motors (Donnerstag) ihre Quartalergebnisse vor.

Quelle: ntv.de, Hakan Ersen, rts

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