Marktberichte

Warten auf Yellen Anleger in Asien halten sich in zurück

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(Foto: picture alliance / dpa)

Am Abend äußert sich die Chefin der US-Notenbank beim Treffen in Jackson Hole. Marktteilnehmer erwarten die Rede mit Spannung und erhoffen sich Signale zur künftigen Zinspolitik der Fed. Neue Engagements werden zunächst vermieden.

Zum Wochenausklang ist es an den meisten asiatischen Börsenplätzen aufwärts gegangen - allerdings mit verhaltenem Schwung. Unterstützung kam von der Wall Street, wo der S&P-500-Index am Donnerstag erneut ein Allzeithoch markierte. Das Augenmerk der Anleger galt dem Notenbanktreffen in Jackson Hole, wo am Freitag EZB-Präsident Mario Draghi und Fed-Präsidentin Janet Yellen Hinweise über die künftige Geldpolitik liefern könnten.

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Das Treffen hielt die Kauffreude im Zaum, da viele Anleger zunächst den Ausgang abwarten wollten. An den meisten Börsenplätzen wurde daher über mangelnden Umsatz geklagt. Im Zentrum in Jackson Hole steht die Frage, wann die US-Notenbank die Zinsen anheben wird. An den Märkten dominiert die Erwartung, dass Yellen sich eher in Richtung einer weiter lockeren Geldpolitik positionieren wird, also die Spekulationen über eine womöglich früher kommende erste Zinserhöhung nicht befeuern wird. Dabei ist nicht eindeutig, wie Hinweise auf eine baldige Zinswende aufgenommen würden: Zwar sind höhere Zinsen Gift für den Aktienmarkt, doch würden sie auch das Vertrauen der Fed in den wirtschaftlichen Aufschwung anzeigen.

Auch der Yen hilft nicht

Abwärts ging es in Tokio. Nach dem freundlichen Vortag büßte der Nikkei-Index 0,3 Prozent auf 15.539 Punkte ein. Wenig Dynamik verlieh diesmal der Yen, da er seinen jüngsten Abwärtstrend stoppen und sich von seinem Tagestief wieder etwas erholen konnte. Der Dollar stand zuletzt bei 103,71 Yen nach einem Hoch von 103,95. Lediglich in einigen vermeintlich unterbewerteten Titeln und in zurückgebliebenen Sektoren seien Gelegenheitskäufe zu beobachten gewesen, meinte ein Händler und führte vor allem Bankenwerte und Aktien von Brokerhäusern an.

Shinsei Bank stiegen um 0,9 Prozent. Laut einem Bericht will das Institut für das japanische Kundengeschäft der Citigroup bieten. Damit käme eine über Jahrzehnte akquirierte vermögende Klientel an die japanische Bank. Insgesamt sind jedoch neun Banken als potenzielle Übernehmer im Rennen, kommenden Monat soll es eine erste Runde mit Geboten geben.

Verluste von 1,1 Prozent verzeichneten Olympus - und dies, obwohl der Kamerahersteller laut einem Medienbericht die Schulden in diesem Geschäftsjahr um 100 Milliarden Yen senken will. Nach einer neuntägigen Serie mit Aufschlägen seien Gewinnmitnahmen in der Aktie keine Überraschung, kommentierte ein Händler.

Bankenwerte stützen Schanghai

In Hongkong eroberte der HSI mit einem Plus die Marke von 25.000 Punkten wieder zurück, unter die er am Vortag gefallen war. Gekauft wurden Aktien von Banken, Immobilienentwicklern und Rohstoffunternehmen. Deutlich abwärts ging es mit Li & Fung, wo ein Zwischenbericht nach der Ausgliederung von Global Brands Group anstand. Analysten bemängelten, dass die Risiken hoch seien und senkten den Daumen. Die Aktie verlor 4,4 Prozent. MMG gewannen mit einer Hochstufung durch Credit Suisse 3,3 Prozent. Die Analysten begrüßen die Übernahme der Las-Brambas-Mine, die MMG zum herausragenden Kupferförderer in China mache.

Noch deutlicher nach oben ging es Schanghai, wo steigende Bankenwerte den Gesamtmarkt stützten. Aktien aus dem Finanzsektor würden nach ihren jüngsten Verlusten als Schnäppchen gesehen. So ging es zum Beispiel mit Bank of Beijing um 2 Prozent nach oben. Analyst Li Xiaoxuan von Shenyin & Wanguo Securities betonte aber, dass für einen kräftigen Durchbruch nach oben das Volumen höher sein müsse.

Tagessieger bei den Börsen war Taiwan mit einem Plus von 1,4 Prozent. Hier halfen starke Unternehmenszahlen aus den Branchen Technologie und Banken den Kursen auf die Sprünge. Auch die anstehende Auslieferung neuer Produkte stütze die Kurse im Technologiesektor. Taiwan Semiconductor Manufacturing gewannen 0,8 Prozent, Hon Hai Precision 1,4% Prozent und HTC 0,8 Prozent. In Seoul gewannen Samsung knapp 1 Prozent.

Der australische Markt legte den siebten Tag in Folge zu. Für Australian Stock Exchange ging um 0,2 Prozent nach unten. Die Quartalszahlen des Börsenbetreibers waren zwar im Rahmen der Erwartungen ausgefallen, doch die Experten von Macqarie sehen deutliche Risiken bei der Umsetzung von Wachstumsplänen.

Quelle: ntv.de, jwu/rts

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