Marktberichte

Dax-Vorschau Anleger erwarten nächsten Athen-Akt

"Die Investoren werden wohl Kasse machen."

"Die Investoren werden wohl Kasse machen."

(Foto: picture alliance / dpa)

Nach dem fulminanten Schlusspunkt der vergangenen Handelswoche wird der Dax in den kommenden fünf Handelstagen wohl kleinere Brötchen backen. Das Thema Griechenland beschäftigt weiter. Die Händler blicken zudem auf die Ukraine.

Nach der jüngsten Rekordjagd dürften die Dax-Anleger in der neuen Woche auf die Bremse treten. "Die Investoren werden wohl die Gelegenheit nutzen und Kasse machen", prognostiziert Tobias Basse, Stratege bei der NordLB. Selbst eine Einigung im griechischen Schuldenstreit dürfte die Anleger nicht mehr positiv überraschen. "Viele gehen inzwischen davon aus, dass es zu einem Kompromiss kommt", so Basse. Am Freitag hatte der Dax das erste Mal in seiner Geschichte die magische 11.000-Punkte-Marke geknackt, seit Jahresbeginn kommt er bereits auf ein Plus von mehr als zwölf Prozent.

Die ultralockere Geldpolitik der EZB und anderer großer Notenbanken sorgt seit längerem für steigende Aktienkurse. In der abgelaufenen Woche verlieh die Vereinbarung einer Waffenruhe in der Ukraine sowie die Wiederannäherung zwischen der Regierung in Athen und den Euro-Partnern den Börsen zusätzlichen Schwung.

Gleich am Montag dürfte sich allerdings zeigen, ob die Optimisten in puncto Griechenland Recht behalten. Dann wollen die Finanzminister der Eurozone nach den erfolglosen Gesprächen der alten Woche erneut über eine Lösung des Schuldenstreits beraten. Spätestens am Montag muss Griechenland eine Verlängerung des Ende Februar auslaufenden Hilfsprogramms beantragen, da dem Mittelmeer-Anrainer sonst die Staatspleite droht. Zuletzt hatten die Euro-Partner wie auch Griechenland ihren Willen zu einer Einigung beteuert.

Im Hinterkopf behalten Investoren zudem die Ukraine-Krise. Entscheidend ist die Frage, ob sich die Konfliktparteien an die vereinbarte Waffenruhe halten werden. "Die Ukraine-Krise bleibt so lange Thema, bis eine konkrete Entspannung über mehrere Monate zeigt, dass alle Parteien tatsächlich kompromissbereit sind und eine umfassende politische Lösung erarbeitet werden kann", sagt Marcel van Leeuwen, Geschäftsführer bei der Vermögensverwaltung Deutsche Wertpapiertreuhand GmbH.

Wann erhöhen Fed und BoE die Zinsen?

Neben diesen politischen Themen bleiben auch die Spekulationen um die geplanten Zinserhöhungen in den USA und Großbritannien im Fokus. Daher werden Börsianer die Protokolle der jüngsten Ratssitzungen der US-Notenbank Federal Reserve und der Bank of England (BoE), die beide am Mittwoch auf der Agenda stehen, auf entsprechende Signale abklopfen. Einen Tag später wird erstmals auch die EZB die Protokolle ihrer jüngsten Sitzung veröffentlichen.

Ende Januar hatten die Währungshüter angekündigt, ab März über den Kauf von Staatsanleihen mehr als eine Billion Euro in das Finanzsystem zu pumpen, um die Konjunktur in der Eurozone anzuschieben.

Auf der Konjunkturseite richtet sich die Aufmerksamkeit der Anleger auf die US-Frühindikatoren und den Konjunkturindex der Federal Reserve Bank von Philadelphia am Donnerstag. Bei Letzterem sagen Analysten einen Anstieg auf plus neun von plus 6,3 Punkten voraus. Bereits am Dienstag gibt der ZEW-Index Auskunft über die Stimmung der Börsenprofis. Hier tippen die Experten auf einen Anstieg auf 56 von 48,4 Zählern.

Verkürzte Börsenwoche in den USA

Von den deutschen Unternehmen wollen in der neuen Woche nur wenige Geschäftszahlen vorlegen. Die Deutsche Börse will sich am Mittwoch in die Bücher schauen lassen. Am Rosenmontag ist der Leuchtmittel-Hersteller Osram an der Reihe.

An diesem Tag bleibt die Wall Street geschlossen, weil in den USA der Presidents' Day gefeiert wird. Zum Abschluss der Börsenwoche verfallen dann Optionen auf Indizes und einzelne Aktien. In den Tagen zuvor schwanken die Aktienkurse üblicherweise stark, weil Investoren die Preise derjenigen Wertpapiere, auf die sie Derivate halten, in eine für sie günstige Richtung bewegen wollen.

Quelle: ntv.de, Hakan Ersen, rts

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