Wirtschaft

Welt-Handelsindex Geldpolitik stützt Welthandel langfristig

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Eine extrem lockere Geldpolitik, ein robuster Welthandel aber auch politische Risiken prägen derzeit das Börsengeschehen. Das zeigt auch der "Welt-Handelsindex". Vermögensverwalter Markus C. Zschaber ermahnt Anleger, bei der Aktienwahl auf Qualität zu achten.

Dr Markus C. Zschaber

Dr Markus C. Zschaber

Die geopolitischen Spannungen zwischen Russland und der Ukraine sowie die Sorge um einen Austritt Griechenlands aus der Währungsunion scheinen aktuell die übergeordneten politischen Themen zu sein. "Ich erkenne in beiden Krisenherden natürlich das Potenzial für kurzfristige Störfeuer, allerdings keine Schlagkraft für eine fundamentale Verschiebung der Wachstumskräfte im Welthandel, es sei denn wir erleben eine unkontrollierte Eskalation", so Vermögensverwalter Markus C. Zschaber. Die Politik, gerade in Europa steht hier in der Verantwortung, beiden Themengebieten mit der notwendigen Diplomatie zu begegnen und nicht wieder Vertrauensverluste in der Realwirtschaft mit zu erzeugen. "Aktuell zeigen sich die Handelsströme insgesamt robust, vor allem hinsichtlich der Waren und Dienstleistungen. Bei den Rohstoffen sieht das Bild aufgrund des dramatischen Preisverfalls in den letzten Monaten etwas anders aus, hier zeigen sich hohe Anpassungen aufgrund des hohen Angebotsüberhangs aus den letzten Jahren", fasst Markus Zschaber zusammen. Insgesamt bewertet der Vermögensverwalter aber die Verfassung des Welthandels durchaus konstruktiv im positiven Sinn, was bedeutet, dass  die Wachstumspotenziale im globalen Warenaustausch weiter zunehmen sollten.

"Wir halten an unserer zentralen Einschätzung fest, dass sich das Wachstum der Weltwirtschaft, getrieben durch einen anziehenden Handel weltweit im aktuellen Jahr und im kommenden Jahr beleben wird." Hintergrund ist das unkonventionelle Auftreten der Notenbanken in Europa, Japan und einigen Schwellenländern. "Ich erwarte in 2015 ein geldpolitisches Programm der chinesischen Notenbank, welches die meisten positiv überraschen wird. Fakt ist, die Geldpolitik setzt alle Hebel in Bewegung, um der Weltwirtschaft neue Dynamik einzuflößen. Das bedeutet, die Notenbanken betreiben weiterhin Konjunkturpolitik. Spätestens mit den jüngst angekündigten Maßnahmen der EZB tritt auch diese wieder in die Fußstapfen ihrer Pendants", ist sich Markus C. Zschaber sicher.

Der Kölner Vermögensverwalter weiter: "Die Botschaft ist klar – billiges Geld wird noch auf Jahre hinaus erhalten bleiben und den üppigen Liquiditätsmantel weiter mit frischem Kapital unterfüttern. Dies wird eine Beschleunigung der Weltwirtschaft hervorrufen."

Z war zeigen sich aktuell aus den Schwellenländern heterogene Nachfrage- und Produktionszyklen, dies sollte aber nach Angaben des Vermögensverwalters durch eine dynamische US-Konjunktur und der horrenden Bereitstellung an Liquidität durch die Notenbanken in Europa und Japan kompensiert werden. "Ich sehe die Potenz in der Weltwirtschaft, in diesem Jahr eine höhere Wachstumshürde zu erreichen als im vergangenen Jahr, da die USA, als größte Volkwirtschaft der Welt, gerade hinsichtlich der privaten Nachfrage einen Sprung nach vorne machen wird", führt der Vermögensverwalter aus. Der größte Konsument der Welt wird somit die Lokomotive des Welthandels darstellen.

Die Eurozone sieht er weiterhin auf einem holprigen Weg: "Zwei Entwicklungen sind meines Erachtens aber positiv herauszustellen: Zum einen steigen die Investitionen langsam etwas, da die Unternehmen in Sachen Nettoverschuldung Tiefstwerte erreicht haben, ihre Bilanzqualität massiv gesteigert haben und jetzt wieder vermehrt bereit sind Geld auszugeben. Was im Übrigen auch mit den privaten Konsumausgaben vor allem in Deutschland korreliert und einen besser fußfassenden Binnenhandel demonstriert. Hinzu kommt, dass sich das wieder etwas freundlichere außenwirtschaftliche Umfeld günstig auf die Dynamik im Welthandel weiter auswirkt."

"Davon profitiert nicht zuletzt auch die Weltindustrieproduktion und damit der globale Investitionsgüterzyklus. Wir haben immer noch erhebliche Untersättigungseffekte in der Weltwirtschaft aufgrund der Krisen aus den letzten Jahren. Wenn unsere Analyse richtig liegt, sollten sich die Kapazitäten im verarbeitenden Gewerbe weiter erhöhen. Der beträchtliche Anstieg der Auftragseingänge in der Industrie in Deutschland lässt erwarten, dass die Industrieproduktion in den ersten Monaten des neuen Jahres weiter anzieht. Dies ist als Reaktion auf die robuste Nachfrage entlang der gesamten internationalen industriellen Wertschöpfungskette zu verstehen und damit als die wichtigste Beweisführung für den ordentlichen Status in der Weltwirtschaft", konstatiert Zschaber.

Davon sollte nicht zuletzt Deutschland bzw. die deutsche Industrie wesentlich profitieren können. Mit der zunehmenden internationalen Verflechtung der Handelsströme werden weitere Automatisierungen und Flexibilisierungen der Produktionsstruktur immer bedeutsamer. Exakt hier gilt die deutsche Industrie als positionsstark und wettbewerbsfähig, so dass der Trend – Deutschland wird zum Lieferant der Globalisierung - weiter zunehmen wird.

Der sich weiter aufhellenden Trend bestätigt auch das aktuelle Ergebnis von 70,3 des Welt-Handelsindex, was besagt, dass das Tempo der Zuwächse im vergangenen Berichtszeitraum, gemessen an den handelsspezifischen Konditionalitäten wie Bestellmenge, Lagerbestände, Produktionsvolumen, Warenumschlagshäufigkeit und Handelsaktivität einer sehr solide Verfassung dokumentiert. Die Perspektive des Welthandels und der Weltwirtschaft gelten somit als positiv.

Was bedeutet das für den Anleger:

Die Weltwirtschaft befindet sich aktuell auf Kurs. "Fakt ist, deutsche Unternehmen sind ein Investment auf die Weltwirtschaft, ich bleibe wirklich zuversichtlich für den Dax und den MDax im aktuellen Jahr. Die Lage ist besser als die gegenwärtige leicht getrübte Stimmung aufgrund der Ukrainekrise und dem Griechenlandszenario."

Was bedeutet dies für Deutschland: Deutschland bieten diese Entwicklungsschritte überragende Potenziale. Denn Deutschland ist heute bereits bekannt für Produktherstellung, für Problemlösungen komplexer Abläufe und höchste Qualität. "Beides wird durch die Schwellenländer zunehmend mehr nachgefragt, hier kommen vor allem die Effizienz und die Wettbewerbsfähigkeit deutscher Unternehmen zum tragen", gibt der Vermögensverwalter Auskunft.

Dadurch, dass der Welt-Handelsindex ein dynamisches Gesamtbild des Welthandels zusammengefasst bietet und detailorientierte Analysen auch hinsichtlich der Konjunkturlage ermöglicht, können schnelle und aktive Reaktionen auch im Welthandelsportfolio erfolgen.

Funktionsweise Welt-Handelsindex:

Der Welt-Handelsindex fasst alle relevanten Daten aus den vier primären Transport- und Handelswegen (Schifffahrt, Schiene, Straße und Lufttransport) zusammen, gewichtet diese und verdichtet sie in einem Index. Der Index bietet zum ersten Mal ein Gesamtbild des Welthandelszusammengefasst in einer Zahl, erfasst damit unter anderem auch die Auswirkungen der Globalisierung und überwindet funktionale und regionale Beschränkungen, der zum Beispiel nur regional ausgerichteten Indikatoren. Indexstände oberhalb eines Niveaus von 50 Punkten deuten einen wachsenden Welthandel an, inmitten einer expandierenden Gesamtwirtschaft.

Unterhalb des Niveaus von 50 lässt sich dagegen aussagen, dass die Welthandelsaktivität schrumpft, wobei ab einem Niveau von unter 45 sogar eine deutliche Kontraktion der Gesamtwirtschaft zu erwarten ist.

Quelle: Die Vermögensverwaltungsges. Dr. Markus C. Zschaber mbH stellt den Index monatlich exklusiv dem "Handelsblatt" und dem "Nachrichtensender n-tv" zur Verfügung. Informationen zum Index unter www.zschaber.de oder www.kapitalmarktanalyse.com

Quelle: ntv.de

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