Kolumnen

Inside Wall Street "Tag des Singles" macht Alibaba froh

Mehr als 57 Milliarden Yuan (rund 9,3 Milliarden Dollar) setzte Alibaba an einem Tag um.

Mehr als 57 Milliarden Yuan (rund 9,3 Milliarden Dollar) setzte Alibaba an einem Tag um.

(Foto: dpa)

Der in China gefeierte "Tag des Singles" bringt dem Online-Händler Alibaba Rekordeinnahmen. Der Tag soll die Unverheirateten des Landes über ihre Einsamkeit hinwegtrösten. Der Glücklichste dürfte allerdings Alibaba-Chef Ma sein.

Was die Amis können, das kann China auch. Die einen erfinden mal eben den Valentinstag und zwingen arglose Männer jeden Februar, ihr gutes Geld in Blumen, Schokolade und Schmuck zu investieren, um einer Nacht im Gästezimmer zu entgehen, da zieht Alibaba-Chef Jack Ma mit dem "Singles Day" nach. Sein Ziel: Den Konsum seiner chinesischen Klientel anzufachen - und das ist gelungen.

Am 11.11. mag in Deutschland die fünfte Jahreszeit beginnen, doch für Jack Ma und sein Online-Konglomerat war der Tag so etwas wie Weihnachten. Ma erfand den "Singles Day" vor fünf Jahren und dürfte über das Ausmaß seines Erfolges selbst überrascht sein: Nach rund 5 Milliarden Dollar im Vorjahr kam am Dienstag ein Umsatz von 9,3 Milliarden Dollar zusammen - der jüngst in New York gelistete Konzern verdient sich dumm und dämlich. Denn Alibaba bekommt über die Verkaufsseiten eine erste Provision und eine zweite über den hauseigenen Bezahldienst.

Außer Alibaba machten natürlich jede Menge Firmen gute Gewinne: Abgesehen von chinesischen Elektronikunternehmen konnten vor allem Apple und Walt Disney Rekordverkäufe einfahren - damit feierte man ein wenig auch in den Konzernzentralen der westlichen Welt.

In spätestens fünf Jahren dürfte der "Singles Day" ein weltweiter Feiertag sein, schätzt Ma heute... Da kann man nur hoffen, dass der kluge Kopf hinter dem größten Börsengang aller Zeiten ausnahmsweise einmal falsch liegt. Denn wenn der Planet eines nicht braucht, dann ist das ein weiterer erfundener Festtag mit vorgeschriebenem Ausflug in die Mall.

US-Einzelhandel hoffnungsfroh

Die Amerikaner stehen selbst gerade kurz vor ihrem wichtigsten Festtag: Weihnachten steht vor der Tür, und da es in den letzten Monaten mit dem Verbrauchervertrauen rauf und mit dem Ölpreis runter ging, setzen Analysten jede Menge Hoffnung in das Weihnachtsgeschäft. An diesem Donnerstag berichtet Walmart über das vergangene Quartal, und dabei wird der weltgrößte Einzelhändler wohl einen Ausblick auf die bevorstehende Umsatzschlacht bieten... einen Tag später zieht der Rest der Branche nach. Kein anderer Sektor wird in den nächsten Wochen die Börse so bestimmen wie der Einzelhandel.

Für Anleger dürfte das weitere Gewinne mit sich bringen, denn tatsächlich sind die Aussichten auf ein starkes Weihnachtsgeschäft ausgesprochen gut. Mit dem niedrigen Ölpreis sparen die Verbraucher diesen Winter Heizkosten, auch das Benzin ist billiger... Letzten Endes haben sie damit mehr Geld in der Tasche, das zumindest zum Teil wohl in Weihnachtsgeschenke fließen dürfte. Der Arbeitsmarkt hat sich in den letzten Monaten enorm stabilisiert, seit neun Monaten schafft die US-Wirtschaft jeden Monat mehr als 200.000 neue Jobs.

Auch wenn Löhne und Gehälter zuletzt nur minimal gestiegen sind und noch ein wenig zu wünschen übrig lassen, darf sich der Einzelhandel zwischen New York und Kalifornien doch zumindest auf sattes Wachstum gegenüber dem Vorjahr freuen.

Quelle: ntv.de

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