Kolumnen

Inside Wall Street Grüner Strom für die "Cloud"

Im nordschwedischen Lulea steht eine Server-Farm von Facebook.

Im nordschwedischen Lulea steht eine Server-Farm von Facebook.

(Foto: REUTERS)

Immer mehr Daten werden nicht auf Geräten, sondern in der "Cloud" gespeichert. Das kostet zwar viel Strom, dennoch ist die Umweltbilanz bei einigen Internet-Riesen gut. Denn sie setzen auf erneuerbare Energien.

Ob iPhone oder Laptop, wichtige Daten werden heute längst nicht mehr im Gerät gespeichert, sondern in der "Cloud" - doch vor allem Umweltschützer sahen in der Technologie immer mehr eine dunkle Wolke. Denn die Datencenter, in denen unzählige Gigabytes gespeichert werden, haben einen gewaltigen Energieverbrauch. Einige Hightech-Riesen bemühen sich nach Kräften, den Strom umweltfreundlich zu beziehen - dafür gab es jetzt Lob von Greenpeace.

"Clicking green", ist der Bericht überschrieben, mit dem Greenpeace untersucht, wie grün das Internet heute ist. Das überraschende Ergebnis: Zahlreiche führende Hightech-Konzerne haben auch in Sachen alternativer Energien die Nase vorn. Spitzenreiter in einem Feld namhafter Unternehmen ist Apple. Greenpeace bescheinigt dem Unternehmen 100 Prozent auf dem "Clean Energy Index". Tatsächlich deckt Apple den gesamten Energiebedarf für die "Cloud" aus alternativen Energien, der Konzern ist der größte private Besitzer von Solar-Anlagen in den USA.

Immerhin ein Viertel des gewaltigen Stromverbrauches deckt Facebook über erneuerbare Energien - zweiter Platz in der Greenpeace-Studie. Marc Zuckerbergs Unternehmen fällt vor allem für seine großen Investitionen in Windenergie auf, und ähnliche Resultate fanden die Experten bei Google. Beide Unternehmen kommen im "Clean Energy Index" auf fast 50 Prozent.

Microsoft und Yahoo liegen im Mittelfeld. Sie erreichen unterm Strich ansehnliche Noten. Die Umweltschützer sehen aber durchaus Potenzial zur Verbesserung. Microsoft nimmt das gerne auf. Man habe im vergangenen Jahr bereits doppelt soviel Strom aus erneuerbaren Energien gekauft wie im Jahr zuvor, heißt es aus der Zentrale – der positive Trend soll weitergehen.

An den führenden "grünen" Hightech-Giganten können sich andere ein Beispiel nehmen. Allen voran Amazon, einer der Verlierer der Studie. Das Unternehmen powered neben der eigenen Shopping-Seite auch noch den Filmdienst Netflix, die Netzwerke Vibe und Pinterest, den Musikservice Spotify und den Übernachtungshelfer Airbnb. Die meisten Datencenter stehen allerdings im nördlichen Teil Virginias und werden mit Kohle, Erdgas und Atomstrom gefüttert.

Angesichts der immer größeren Bedeutung des Internets und großer Speicherdienste hält der 77 Seiten starke Greenpeace-Bericht fest: "Es ist enorm wichtig, dass die Unternehmen, die das Rückgrat des Internet bilden, in Zukunft nicht nur energieeffizient arbeiten, sondern zudem noch darauf achten, Strom aus umweltverträglichen Quellen zu beziehen."

Quelle: ntv.de

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