Wirtschaft

Notenbanken geben den Takt vor Welt-Handelsindex erklimmt Rekord

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Der Haushaltsstreit ist vertagt, das Schreckensszenario einer Staatspleite der USA vorerst abgewendet: Für die Weltwirtschaft ist damit eine große Gefahr gebannt. Vermögensverwalter Markus C. Zschaber rechnet nun mit einer "selbstverstärkenden Dynamik" im Welthandel.

Die Analyse zum aktuellen Niveau des Welt-Handelsindex bestätigt, dass die Maßnahmen der Politik und seitens der Notenbanken einen Rahmen geschaffen haben, in denen Geschäftsaktivität, Binnenhandel und außenwirtschaftliche Dynamik global Entfaltung erhalten und entsprechend expandieren können. "Ich schaue zuversichtlich auf die Regenerierung der Güternachfrage aus Europa und aus China", stellt Markus C. Zschaber fest.

Bezogen auf das aktuelle Ergebnis von 70,2 kann festgehalten werden, dass das Tempo der Zuwächse im vergangenen Berichtszeitraum, gemessen an den handelspezifischen Konditionalitäten wie Bestellmenge, Lagerbestände, Produktionsvolumen, Warenumschlagshäufigkeit und Handelsaktivität, die soliden Entwicklungen aus den Vormonaten untermauert, was die positive Perspektive des Welthandels und der Weltwirtschaft bestätigt. "Die Weltwirtschaft ist meiner Ansicht nach auf dem besten Wege in den nächsten beiden Jahren mindestens ihr Potenzialwachstum zu erreichen, es bestehen sogar gute Chancen, dass dieses sogar übertroffen wird", so Zschaber weiter.

Dr. Markus C. Zschaber

Dr. Markus C. Zschaber

"Die stimulierende Geldpolitik und die Trendwende im globalen Lager- und Investitionszyklus sollte zunehmend eine selbstverstärkende Dynamik entfalten", so der Vermögensverwalter. Lediglich der finanzielle Zyklus, in der Form der Schuldenreduktion innerhalb der Privatwirtschaft, sorgt für eine gewisse Bremswirkung in einigen Teilen der Welt. "Primär bleibt das Thema Deleveraging (Schuldenrückführung) in Europa auf der Tagesordnung, was darauf zurückzuführen ist, dass einerseits die Kreditnachfrage in Kerneuropa nur unterdimensioniert ausgeprägt ist, während in Südeuropa das Kreditangebot der Banken aufgrund der Verwerfungen der Eurokrise eigentlich gar nicht vorhanden ist", konstatiert Markus C. Zschaber.

Die Notenbanken geben den Takt vor

Mit Blick auf die Weltwirtschaft überwiegen allerdings die positiven Kräfte der global lockeren Notenbankpolitik. Während in Japan erste Erfolge der "Abenomics" sichtbarer werden, agieren Fed und EZB extrem vorsichtig. "Ich schaue mit großer Zuversicht auf die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt - Japan. Die Regierung und die Notenbänker sind sehr entschlossen. Wichtig zu verstehen ist, dass es nicht nur um die Geldmen­ge geht, sondern um ein wirkliches Reformprogramm. In Ja­pan waren die letzten Jahre eine Vielzahl von strukturellen Reformen vorhanden, welche jetzt durch die Regierung angegangen werden. Die Kombination aus Strukturreformen und der Erhöhung der Geldmenge wird große Auswirkungen haben und ich bin davon überzeugt, dass diese auch erfolgreich sein wird", führt Zschaber aus.

Noch wichtiger für einen florierenden Welthandel sind aber für den Kölner Vermögensverwalter die USA und China. Die USA sind die größte Volkswirtschaft der Welt - und werden einen großen Beitrag zum Welthandel zukünftig liefern, ist sich Zschaber sicher. Zwar gilt der Aufschwung in den USA durch Notenbank und Regierung subventioniert, die Großindustrie in den USA zeigt aber durchaus eine starke Position im Weltmarkt auf.

"Ich bin davon überzeugt, dass die breite Wertschöpfungskette der US-Industrie, die gleichzeitig eine hohe Konkurrenzfähigkeit aufweist, von einer zunehmend stärker werdenden globalen Dynamik, stark profitieren wird", fasst Zschaber zusammen. Gerade die ansteigende Nachfragekurve seitens der chinesischen Wirtschaft, wird die US-Industrie positiv zu spüren bekommen.

Auto- und Maschinenbau profitieren

Insgesamt sollte somit die globale Industriekonjunktur weiter an Fahrt zulegen, was die außenwirtschaftliche Aktivität rund um den Globus noch stärker beflügeln wird. Das hilft der deutschen Industrie, insbesondere beispielsweise der Automobilindustrie, der Elektrotechnik und dem Maschinenbau. Wir rechnen damit, dass die deutsche inländische Automobilproduktion in den kommenden 12 Monaten um über 5,5 Prozent zulegen wird. Zusätzlich stützend wirkt dabei die westeuropäische Autonachfrage. Gerade der aufgebaute Ersatzbedarf sollte positiv stützen.

Neben der verbesserten Exportkonjunktur profitiert auch der deutsche Maschinenbau im kommenden Jahr von einer sich weiter verbessernden Binnennachfrage. Gerade einen Anstieg der Ausrüstungsinvestitionen sollte hier für Belebung sorgen und die Produktionskurve vor allem in Deutschland zusätzlich positiv beeinflussen.

Auch die Exportleistungen Chinas verdeutlichen den robusten Status des Welthandels. Vor allem die Güternachfrage nach chinesischen Erzeugnissen aus der Eurozone und den USA steigerte sich zuletzt erneut.

"China muss jetzt automatisieren"

Noch dynamischer legte aber die Exportgüternachfrage in den anderen Schwellenländern zu. Darin sieht Markus C. Zschaber aber auch Gefahren, denn sollte die chinesische Währung weiterhin aufwerten, könnte der Nachfragetrend aus den anderen Emerging Markets ins Stocken geraten.

"China muss jetzt automatisieren, um eine höhere Wertschöpfung zu erreichen. Oder die heimische Wirtschaft muss stärker werden, dies sind die einzigen zwei Möglichkeiten um die Wachstumstragfähigkeit zu sichern", resümiert der Vermögensverwalter. Davon profitiert nicht zuletzt das gesamte Welthandelsklima mit seiner hohen Wechselwirkung zwischen Binnenmarkt und Außenwirtschaft. Zum einen steigt die Konsumnachfrage nach Endprodukten, aber auch die Produktionskapazitäten erhöhen sich sukzessive. Dies sollte wiederum  den Investitionszyklus global weiter stimulieren.

Zusammengefasst: Die Frühindikatoren, wie die Bestellmengen und Auftragsbestände sowie Umschlagsmengen von Produktionsgütern haben sich im internationalen Güterverkehr weiter verbessern können. Zusätzlich erkennen wir eindeutig einen Trend, dass sich viele Unternehmen auf ihre Kernkompetenzen konzentrieren und ihre Fertigungstiefen reduzieren. Die effiziente Steuerung der so entstandenen weltweiten Güterströme hat dabei sowohl zu einer höheren betriebswirtschaftlichen, als auch zu einer höheren volkswirtschaftlichen Bedeutung der Logistik geführt. Der Welthandel ist und bleibt das Wachstumsfeld der Zukunft.

Teilbereiche:

Schifffahrt

Mit Blick auf die Detailanalysen zeigt sich in der Schifffahrt ein unverändertes Bild der tendenziellen Erholung an. Positive Entwicklungen sieht Markus C. Zschaber vor allem beim ansteigenden Handelsverkehr auf den Handelsrouten im innerasiatischen Bereich, zwischen den USA und Asien sowie zwischen Asien und Europa. Auch die Containerumschlagszahlen bestätigen diesen Trend, vor allem in den besagten Regionen.

Dies kann nicht zuletzt am Warenumschlag in den größten chinesischen Häfen wie etwa Tianjan, Ningbo oder Quingdao erkannt werden, sondern auch wieder am zugenommen Verkehr auf den Wasserstrassen. Diese Entwicklung bestätigen auch die empirischen Daten aus Südkorea, Singapur und Malaysia. Zusammengefasst, die Belebung der chinesischen Wirtschaft bzw. der anderen BRIC-Staaten sollte hier in den kommenden Monaten für Wachstumseffekte sorgen. Der kurzfristige Ausblick bleibt positiv, Lagerzyklus sowie die nur geringen Stornierungsquoten unterstreichen die Robustheit der Handelsaktivität.

Lastwagen & Schienentransport

Im Binnenhandel bleibt die Nachfrage (Inlandsnachfrage / Privater Konsum) in allen relevanten Volkswirtschaften wie im Monat zuvor dynamisch, konnte sogar gemessen am Frachtaufkommen per LKW sogar nochmals leicht steigen. Zwar reduzierte sich im Güterverkehr per Schiene die Kapazitätsauslastung in verschiedenen Bereichen, was wir aber eher auf saisonale Effekte zurückführen und weniger auf eine Trendumkehr. Gerade in Deutschland, den USA und in den BRIC-Staaten bleibt das Konsumfundament für eine stabile Inlandsnachfrage intakt.

Regional hervorzuheben ist die Verbesserung der Güternachfrage im LKW-Segment vor allem in Nordamerika / USA. Fakt ist, der Privatkonsum und die Binnennachfrage stützen den Welthandel. Die Lage und die Aussichten bleiben somit positiv. Auch der chinesische Markt zeigt eine robuste Konsumstruktur, die von hohen Importen getragen wird.

Flugtransport

Der Luftfrachtverkehr zeigt eine weitere Belebung der Aktivität an. Wir befinden uns hinsichtlich des Verkehrsaufkommens weiterhin in einem noch unterdimensionierten Umfeld im Vergleich zu anderen Aufschwungsphasen. Zwar entspricht die Aktivität in etwa dem Beladungsverhältnis aus dem vergangenen Jahr, von großen Wachstumssprüngen kann allerdings nur partiell gesprochen werden.

Positiv zu bemerken ist, dass sich die Luftfrachtkapazitäten weiter stabilisieren, was dafür spricht, dass sich der Nachfrageeinbruch aufgrund der Eurokrise sukzessive umkehrt. Die gesamtwirtschaftliche Nachfrage in Südeuropa stabilisiert sich weiter, was das Marktumfeld insgesamt aufwerten sollte. Die Cargo-Kapazitäten zeigen eine leichte expansive Auslastung. Daraus resultiert, dass wir ein Auslastungsniveau im Cargobereich von rund 70 Prozent - 80 Prozent im Lauf der kommenden Monate kalkulieren. Die Nachfrageorientierung nach Flugkapazitäten bleibt aber sehr schwankungsstark oder prozyklisch zu eventuellen politischen Krisenszenarien in Europa bzw. aus den USA.

"Unsere empirischen Analysen rund um den Welt-Handelsindex zeigen, dass die Aktivitäten im Welthandel und damit auch in der Weltwirtschaft weiter zunehmen. Wir sehen wirklich gute Chancen, dass wir einige positive Überraschungen auch hinsichtlich der Qualität, welche wir im gegenwärtigen Zyklus erkennen, wahrnehmen können. Die Chancen stehen gut, dass wir nochmals steigende Aktienmärkte im Schlussquartal sehen können", fasst Markus C. Zschaber zusammen.

Nach wie vor wird der Schwerpunkt in erster Linie auf deutsche Unternehmen gesetzt. Diese haben gemessen an der operativen Marge einen starken Wettbewerbsvorteil (Nr. 6 aller Standorte weltweit). Hinzu kommt, dass die Cash-Flows sehr gesund sind, hohe Liquiditätsreserven vorhanden sind und die Rentabilität der Geschäftsmodelle sehr attraktiv ist. Außerdem sind deutsche Aktien trotz all dieser Qualitätskriterien im internationalen Vergleich unterbewertet.

"Ich kann nur nochmals betonen, was wir aktuell erkennen, ist, dass wir zunehmend höhere Traktion in der Weltwirtschaft wahrnehmen können. Es besteht eine klar erkennbare Untersättigung im Konjunkturzyklus (Investitionsstau), hervorgerufen durch die politischen Krisen der Vergangenheit", so der Vermögensverwalter.

Kaufenswerte Unternehmen:

  • VISA
Visa
Visa 256,25

Visa betreibt ein elektronisches Zahlungsnetzwerk für den Einzelhandel und verwaltet weltweite Finanzdienstleistungen. Das Unternehmen bietet zusätzlichen Informations- und Abwicklungsservice für den weltweiten Transfer von Wert & Informationen für finanzielle Institutionen, Händler, Konsumenten, Geschäfte & Regierungsstellen an. "Vor allem das attraktive zweistellige Gewinnwachstum und dass das Unternehmen praktisch schuldenfrei ist sind starke Argumente", fasst Markus C. Zschaber zusammen. Wachstumspotenziale sieht der Vermögensverwalter für das Unternehmen weiterhin primär in Asien und auf dem Heimatmarkt den USA. Auch die Aufnahme der Aktie in den Dow Jones sollte für weitere Aufmerksamkeit sorgen. Vor allem das Management gilt für Zschaber als eines der innovativsten in der gesamten Branche.

  • 3M
3M
3M 85,01

3M ist ein diversifiziertes Technologieunternehmen sowie Hersteller sehr bekannter Industriemarken, wie Scotch-Tape und Post-Its. "Ich blicke mit hoher Zuversicht auf das organische Wachstum von 3M. Die Führungsebene hat jüngst ein Wachstumsziel von 7 Prozent bis 8 Prozent ausgegeben, welches eher konservativ kalkuliert ist. Ich gehe von positivem Überraschungspotenzial in den kommenden 12 Monaten aus", konstatiert der Vermögensverwalter. Wichtiges Qualitätsmerkmal ist, dass 3M deutlich stärker wächst als die Märkte auf denen sich das Unternehmen bewegt. "3M wird von der steigenden globalen Nachfragedynamik weiter stark profitieren", ist sich Zschaber sicher.

  • Walmart
Walmart
Walmart 56,35

Das Unternehmen ist der größte Einzelhändler der Welt und profitiert vor allem an dem sehr intelligenten Kostenmanagement durch die Führungsebene. Positiv auf die Umsatzlage wirken die ansteigenden Lebensmittelpreise. "Das angepeilte Gewinnwachstum von 6% bis 10 Prozent ist sehr realistisch und sollte sogar positiv überraschen können", so Zschaber weiter. Wachstumschancen bieten sicherlich weiterhin die Absätze in Asien und Lateinamerika. "Die Handelsspanne von über 20 Prozent zeigt die hohe Profitabilität des Unternehmens und sollte gerade bei einer weiteren Belebung des operativen Geschäfts für attraktive Gewinnentwicklungen sorgen", fasst der Vermögensverwalter zusammen.

 

Disclaimer: Die benannten Aktien sind nur als begleitende Information zu verstehen und dienen nicht als konkreter Anlage-Ratschlag. Sie stellen keine Anlageberatung, keine Anlagevermittlung, keine steuerliche Beratung, kein Angebot, keine Empfehlung und keine Aufforderung zum Treffen von Anlageentscheidungen oder zum Tätigen von Geschäften in Finanzinstrumenten, wie zum Beispiel den Erwerb oder die Veräußerung von Investmentanteilen und keine sonstige Empfehlung dar.  

Neben diesen drei Aktientiteln befinden sich noch eine ganze Reihe weiterer interessanter Aktienunternehmen im sogenannten Welthandelsportfolio die im Rahmen der Veröffentlichung zum Welthandelsindex zukünftig vorgestellt werden. Das Welthandelsportfolio ist eine musterhafte Allokation von Unternehmen, die hinsichtlich ihrer Absatz- und Produktionsstrukturen am Welthandel direkt beteiligt sind bzw. vom Welthandel und dessen globalen Handelsströmen partizipieren. Das Welthandelsportfolio reagiert auf die Veränderungen des Welthandelsindex und erreicht damit eine hohe Teilnahme an der Wertschöpfung unserer Weltwirtschaft. Dadurch, dass der Welthandelsindex ein dynamisches Gesamtbild des Welthandels zusammengefasst bietet und detailorientierte Analysen auch hinsichtlich der Konjunkturlage ermöglicht, können schnelle und aktive Reaktionen auch im Welthandelsportfolio erfolgen.

Funktionsweise Welthandelsindex:

Der Welt-Handelsindex fasst alle relevanten Daten aus den vier primären Transport- und Handelswegen (Schifffahrt, Schiene, Straße und Lufttransport) zusammen, gewichtet diese und verdichtet sie in einem Index. Der Index bietet zum ersten Mal ein Gesamtbild des Welthandelszusammengefasst in einer Zahl, erfasst damit unter anderem auch die Auswirkungen der Globalisierung und überwindet funktionale und regionale Beschränkungen, der zum Beispiel nur regional ausgerichteten Indikatoren. Indexstände oberhalb eines Niveaus von 50 Punkten deuten einen wachsenden Welthandel an, inmitten einer expandierenden Gesamtwirtschaft. Unterhalb des Niveaus von 50 lässt sich dagegen aussagen, dass die Welthandelsaktivität schrumpft, wobei ab einem Niveau von unter 45 sogar eine deutliche Kontraktion der Gesamtwirtschaft zu erwarten ist.

 

Quelle: Die Vermögensverwaltungsges. Dr. Markus C. Zschaber mbH stellt den Index monatlich exklusiv dem "Handelsblatt" und dem Nachrichtensender "n-tv" zur Verfügung. Informationen zum Index unter www.welthandelsindex.de oder www.kapitalmarktanalyse.com

Quelle: ntv.de

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