Der EU graut es vor der Abstimmung. Doch für risikofreudige Anleger wird die nächste Woche, in der die Briten über den Brexit entscheiden, äußerst interessante Tradingchancen bieten.

Im Vorfeld der Brexit-Abstimmung gehen die Meinungen anerkannter Experten über die Konsequenzen eines EU-Austritts Großbritanniens für die unmittelbar bevorstehende Entwicklung der Finanzmärkte sehr weit auseinander. Deshalb ist es derzeit für selbst entscheidende Privatanleger nicht gerade einfach, um sich für das Szenario eines Brexit oder Nicht-Brexit zu positionieren.

Derzeit kann niemand abschätzen, wie viel eines möglichen Brexit bereits in den seit einer Woche massiv einbrechenden Aktienkursen eingerechnet ist oder nicht. Langfristig agierende Anleger, die jetzt Kapital zur Veranlagung zur Verfügung haben, sind wahrscheinlich gut beraten, die Abstimmung abzuwarten. Für spekulativ eingestellte Anleger bietet die massive Verunsicherung jedoch hervorragende Tradingchancen.

Diese Tradingchancen werden auf den zu erwartenden Kursturbulenzen zahlreicher Finanzwerte wie Devisen, Anleihen und Aktien basieren. Am Beispiel von zwei relativ leicht nachvollziehbaren und häufig genannten Szenarien sollen die Transaktionsmöglichkeiten für Anleger, die vom Eintritt des Brexit überzeugt sind, veranschaulicht werden.

Fallender FTSE-Index

Wer sich der Meinung jener Experten anschließt, dass sich der Brexit negativ auf den Aktienmarkt, und hier vor allem auf den britischen auswirken wird, könnte auch auf dem bereits deutlich reduzierten Niveau des FTSE-Index die Investition in Short-Hebelprodukte in Erwägung ziehen.

Der Société Générale-Put-Optionsschein auf den FTSE100-Index mit Basispreis bei 6.000 Punkten, BV 0,01, Bewertungstag 15.9.16, ISIN: DE000SG98430, wurde beim Indexstand von 6.024 Punkten und dem Euro/GBP-Kurs von 0,788 GBP mit 3,77 – 3,78 Euro gehandelt.

Wenn sich die Briten im Zuge der Abstimmung für den Brexit entscheiden und der FTSE-Index mit einem Kursrutsch auf angenommenen 5.500 Punkte reagiert, dann wird sich der handelbare Preis des Put-Optionsscheines zumindest bei 7,60 Euro (+101 Prozent) befinden.

Steigender Euro gleich fallendes Pfund

Neben dem wahrscheinlich eintretenden Kursrückgang des Aktienmarktes wird im Falle des Brexits. höchstwahrscheinlich auch das Pfund unter Druck geraten. Deshalb könnte auch die Veranlagung in Euro/GBP-Long-Hebelprodukte hervorragende Gewinnchancen ermöglichen.

Der Goldman Sachs-Call-Optionsschein auf Euro/GBP mit Basispreis bei 0,80 GBP, Bewertungstag 12.8.16, BV 100, ISIN: DE000GL8HUW8, wurde beim Euro/GBP-Kurs von 0,788 GBP mit 3,10 – 3,12 Euro zum Handel angeboten.

Wenn der Euro gegenüber dem Pfund nach dem Votum für den Brexit auf 0,90 GBP zulegt, dann wird sich der handelbare Preis des Optionsscheines bei etwa 13,20 Euro (+323 Prozent) befinden.

Der Aufbau solcher oder ähnlicher Positionen ist naturgemäß mit sehr hohem Risiko verbunden. Im Falle des Nichteintritts der Markterwartung ist mit dem Totalverlust des Kapitaleinsatzes zu rechnen.

Dieser Beitrag stellt keinerlei Empfehlung zum Kauf oder Verkauf des FTSE-Index oder von Euro/GBP oder von Hebelprodukten auf den FTSE-Index oder auf Euro/GBP dar. Für die Richtigkeit der Daten wird keine Haftung übernommen.