Wirtschaft

Die dritte Kraft Total-Return als Alternative

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(Foto: picture alliance / dpa)

Die Schwankungen am Aktienmarkt haben wieder zugenommen. Gleichzeitig haben Anleihen als vermeintlich sicherer Wertspeicher ausgedient. Jetzt kommen Total-Return-Produkte ins Spiel.

Der Risikoappetit der Deutschen gilt als ausgesprochen begrenzt. So gesehen haben zahlreiche Anleger schon genug Aktien im Depot – ihr Risikobudget ist gewissermaßen ausgeschöpft. Das gilt auch vor dem Hintergrund, dass die Schwankungen bei Dividendentiteln in diesem Jahr wieder zugenommen haben. Auf dem bisherigen Höhepunkt der Griechenlandkrise stieg das Angstbarometer VDax New auf mehr als 30 Punkte. Gegenüber dem Herbst des vergangenen Jahres bedeutete dies mehr als eine Verdoppelung. Der VDax New spiegelt die erwarteten Schwankungen der Dax-Werte am Terminmarkt wider. Anleger interpretieren Volatilitäten immer als Risiken. Und die mögen sie generell nicht.

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Auch an den Rentenmärkten ist die "heile Welt" ins Wanken geraten. Als im Frühjahr die Inflationserwartungen etwas anzogen, stiegen die Renditen der zehnjährigen Bundesanleihen von 0,05 in der Spitze auf mehr als 1 Prozent. Die Bunds verloren zwischenzeitlich mehr als fünf Prozent an Wert. Sichere Geldanlagen sehen anders aus.

Märkte bleiben volatil

Carsten Riehemann ist Geschäftsführender Gesellschafter bei der Vermögensverwaltung Albrecht, Kitta & Co. und seit Mitte der 90er Jahre als Vermögensverwalter und Vermögensberater für Unternehmer, Privatkunden und Stiftungen tätig.

Carsten Riehemann ist Geschäftsführender Gesellschafter bei der Vermögensverwaltung Albrecht, Kitta & Co. und seit Mitte der 90er Jahre als Vermögensverwalter und Vermögensberater für Unternehmer, Privatkunden und Stiftungen tätig.

Es ist anzunehmen, dass die Unsicherheiten an den Finanzmärkten in den kommenden Monaten eher zu- als abnehmen werden. Denn die Probleme Griechenlands werden uns noch eine geraume Zeit lang erhalten bleiben – eine nachhaltige Lösung sind die bislang geschlossenen Vereinbarungen sicherlich nicht und die aktuelle chinesische Wirtschaftsleistung, eigentlich als tragende Kraft der Weltwirtschaft eingeplant, läuft momentan auch eher stotternd. 

Gleichzeitig könnten der Krieg in der Ukraine und der Terror der IS-Milizen im Mittleren Osten wieder verstärkt in das Bewusstsein der Börsianer vordringen. Darüber hinaus ist mit einem erneuten Anstieg der Inflationserwartungen zu rechnen – schon aufgrund des Basiseffekts beim Rohöl, dessen Preis im zweiten Halbjahr 2014 kollabiert ist. Die deflatorische Wirkung nimmt nun von Monat zu Monat ab. Eine Leitzinserhöhung der amerikanischen Notenbank steht auch noch im Raum.

Sicherheit ade

Aufgrund der gestiegenen Schwankungen ist der vielfach geäußerten Einschätzung, Dividenden seien der neue Zins, nur sehr bedingt zuzustimmen. Vielmehr zählen Aktieninvestments weiterhin zum Risikokapital. Neu ist allerdings, dass dies auch für Anleihen gilt. Denn mit Festverzinslichen lassen sich kaum mehr auskömmliche Erträge erwirtschaften. Auch an den Rentenmärkten ist mit gesteigerten Kursausschlägen zu rechnen. Das gilt umso mehr, je länger die Laufzeiten sind. Es besteht somit das Dilemma, dass sich mit Kurzläufern derzeit wenig bis nichts verdienen lässt, Langläufer aber den Sicherheitsinteressen widersprechen.

Total-Return als Renten-Alternative

Wenn Anleger primär auf Nummer sicher gehen und trotzdem zumindest überschaubare Renditen erzielen möchten, kommen Total-Return-Investments ins Spiel. Bei dieser Anlageklasse verfügen aktive Fondsmanager prinzipiell über die Möglichkeit, in alle verschiedenen Anlageklassen zu investieren. Gleichzeitig können sie Absicherungen - sprich Gegengeschäfte abschließen und damit auch in fallenden Märkten Verluste begrenzen, oder im besten Fall sogar Geld verdienen.

Natürlich handelt es sich bei Total-Return-Produkten auch nicht um "Wundermittel". Die getätigten Absicherungen kosten immer Geld und damit Rendite. Trotzdem kann die Anlageklasse dazu beitragen, einen positiven Ertrag zu erwirtschaften, ohne dass die Aktien- und Rentenmärkte per se steigen müssen. Das erscheint uns für unsere Mandanten eine Portfolio-Beimischung wert zu sein.

Interessant finden wir beispielsweise den SLI Global SICAV Global Absolut Return Strategies (WKN A1H5Z0). Der Fonds liegt seit Jahresbeginn bei einer sehr geringen Schwankungsbreite schon fast vier Prozent im Plus. Das Portfolio besteht aus einer Mischung von Anleihen, Aktien, Barmitteln, aber auch aus Futures, Optionen, Swaps, Devisenterminkontrakten und sonstige Derivaten.

Der First Private Wealth (WKN A0KFTH) weist ein ähnliches Rendite-/Risikoprofil aus. Die dominierenden Anlageklassen sind hier Aktien, Anleihen, Rohstoffe und Währungen, die zum Teil wiederum durch Zielfonds abgedeckt werden.

Disclaimer

Diese Publikation dient nur zu Informationszwecken und zur Nutzung durch den Empfänger. Sie stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung seitens oder im Auftrag der Albrecht, Kitta & Co. Vermögensverwaltung GmbH zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Investmentfonds dar. Die in der vorliegenden Publikation enthaltenen Informationen wurden aus Quellen zusammengetragen, die als zuverlässig gelten. Die Albrecht, Kitta & Co. Vermögensverwaltung GmbH gibt jedoch keine Gewähr hinsichtlich deren Zuverlässigkeit und Vollständigkeit und lehnt jede Haftung für Verluste ab, die sich aus der Verwendung dieser Information ergeben. www.albrecht-kitta-co.de

Quelle: ntv.de

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