Wirtschaft

Neuorientierung Norwegens Staatsfonds will weg vom Öl

Norwegen ist Westeuropas größter Ölproduzent.

Norwegen ist Westeuropas größter Ölproduzent.

(Foto: picture alliance / Patrick Pleul)

Die Investition ins Ölgeschäft gehört für den norwegischen Pensionsfonds der Vergangenheit an. Der größte Staatsfonds der Welt will damit seine Abhängigkeit vom Ölpreis verringern. Der Fonds ist weltweit an mehr als 9000 Firmen beteiligt.

Der norwegische Pensionsfonds, der größte Staatsfonds der Welt und gespeist aus den Öl-Einnahmen des Landes, will seine Milliarden nicht mehr ins Ölgeschäft investieren. Die norwegische Zentralbank, die den Fonds verwaltet, erklärte an die Regierung in Oslo gerichtet, sie wolle so die Abhängigkeit des Fonds vom Ölpreis verringern. Norwegen ist der größte Ölproduzent in Westeuropa.

"Diese Empfehlung beruht ausschließlich auf finanziellen Gründen und Analysen zur Abhängigkeit des Staates vom Öl", betonte Zentralbank-Vizechef Egil Matsen. Damit seien keinesfalls Prognosen über die Entwicklung des Ölpreises, über die künftige Rentabilität des Ölsektors oder dessen Nachhaltigkeit verbunden.

Seit den 1990er-Jahren legt der Staatsfonds einen Teil von Norwegens Öl-Einnahmen für künftige Generationen an. Weltweit ist er an mehr als 9000 Firmen beteiligt und hält rund 1,3 Prozent der Anlagesumme an den weltweiten Börsen. In Europa sind es sogar 2,3 Prozent.

Mitte September erreichte er erstmals einen Wert von einer Billion US-Dollar (umgerechnet rund 846 Milliarden Euro). Das sind pro Kopf fast 160.000 Euro für jeden der rund 5,3 Millionen Einwohner Norwegens.

Nach einem Parlamentsbeschluss aus dem Jahr 2015 darf der Fonds nicht mehr in Energie- oder Bergbauunternehmen investieren, die mehr als 30 Prozent ihres Umsatzes oder ihres Geschäfts mit Kohle machen. Die Leitlinien des Staatsfonds verbieten zudem Investitionen in Unternehmen, die schwere Menschenrechtsverletzungen begehen, Kinderarbeit ausnutzen, "besonders inhumane" Waffen fertigen oder Tabakprodukte herstellen.

Quelle: ntv.de, wne/AFP

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