Wirtschaft

2016 wird Mut belohnt Börsen fahren Achterbahn

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(Foto: REUTERS)

Der Dax schwankt seit Herbst deutlich stärker. Das wird sich 2016 kaum ändern. Anleger mit guten Nerven können dennoch auch im kommenden Jahr mit Aktien gutes Geld verdienen.

Anleger interpretieren Schwankungen in erster Linie als Risiken. Höhere Volatilitäten und damit verbunden tiefere Kurse bieten aber auch immer wieder gute Einstiegsgelegenheiten, sprich Chancen. Um diese zu nutzen, müssen Investoren allerdings gute Nerven haben. Denn sie kaufen Aktien, wenn die Kurse tief stehen und die Stimmung dementsprechend schlecht ist. Gegen den Strom zu schwimmen ist vor allem psychologisch nicht einfach.

Für deutliche Rückschläge gibt es 2016 eine ganze Palette von möglichen Gründen. In China könnte die Konjunktur wider Erwarten eine Bruchlandung hinlegen. Auch in den USA besteht die Gefahr, dass die Wirtschaft Probleme macht. Die Lagerbestände der Unternehmen sind bereits deutlich gestiegen und die Auftragseingänge schwächen sich ab.

Gleichzeitig setzt der kollabierte Ölpreis in den Vereinigten Staaten die hochverschuldete Frackingindustrie massiv unter Druck. Sie hat bereits im Jahresverglich mehr als die Hälfte ihrer Ölbohrtürme außer Betrieb genommen. Und in Europa sind Länder wie Portugal oder Griechenland längst noch nicht über den Berg. Neben diesen fundamentalen "Schwachstellen" gibt es auch erhebliche politische Risiken.

Die Welt radikalisiert sich

Beim Rennen um die Präsidentschaftskandidatur liegt in den USA bei den Republikanern Donald Trump mit weitem Abstand vorn. Noch glauben nur wenige, dass der "Chaos-Milliardär" tatsächlich Nachfolger von Barack Obama werden könnte. Aber was passiert, wenn doch? Die Folgen wären auch für die Wirtschaft und die Finanzmärkte kaum absehbar.

In Großbritannien könnte sich ein Brexit, also ein Austritt aus der EU, abzeichnen. Das entsprechende Referendum findet zwar erst 2017 statt, Umfrageergebnisse könnten aber schon im Vorfeld für Zündstoff sorgen. Der unkontrollierte Flüchtlingsstrom nach Europa sorgt hier sowieso schon für eine gefährliche Zunahme der Fliehkräfte und eine Stärkung der politisch extremen Parteien.

Auch wenn 2016 die Risiken voraussichtlich zunehmen werden, führt an Dividendentiteln kaum ein Weg vorbei. Für Aktien spricht weiterhin vor allem die anhaltend extrem lockere Geldpolitik der Notenbanken. In Europa kauft die EZB bis mindestens März 2017 jeden Monat für 60 Mrd. Euro Anleihen. Für dieses Summe ließen sich in etwa die sieben Dax-Konzerne Vonovia, Commerzbank, Merck, Thyssenkrupp, RWE, Lufthansa und K+S erwerben – jeden Monat wohlgemerkt.

Die Bank of Japan lässt die Druckerpresse ebenfalls auf Hochtouren laufen. Das Land, das viel kleiner als die Eurozone ist, flutet die Finanzmärkte jeden Monat mit umgerechnet 50 Milliarden Euro. Selbst in den USA könnte ein weiteres Anleihenkaufprogramm diskutiert werden, wenn die Konjunktur wieder ins Stocken gerät.

Trotz der Zinserhöhung durch die Fed gilt: Die großen Notenbanken sorgen weltweit weiterhin für ein historisch niedriges Zinsniveau. Das insgesamt schwache Wirtschaftswachstum und die enorm gestiegenen Staatsschulden lassen ihnen kaum eine andere Wahl.

Die "great rotation" kommt

Aufgrund der anhaltend niedrigen Zinsen werden insbesondere institutionelle Investoren gewissermaßen gezwungen, von Anleihen in Aktien umzuschichten. Sonst können Lebensversicherer oder Pensionskassen ihre Zahlungsverpflichtungen nicht mehr finanzieren. Diese sogenannte great rotation verläuft zwar deutlich schleppender als noch vor ein, zwei Jahren angenommen. Doch mit jedem Auslaufen einer alten noch höher verzinsten Anleihe stehen die Investoren vor der Entscheidung, das frei gewordene Geld quasi zinslos am Rentenmarkt oder am Aktienmarkt zu anzulegen, wo es im Durchschnitt immerhin drei Prozent Dividendenrendite gibt.

Unter dem Strich bedeutet das: Mut wird 2016 belohnt werden. Nach Ansicht von Warren Buffet haben an den Aktienmärkten sowieso nur Anleger etwas verloren, die auch (zwischenzeitliche) Kursverluste von 50 Prozent aushalten können.

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Quelle: ntv.de

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