Wirtschaft

Vorzeigefonds unter Druck Pimco verliert Anleger

An der Wall Street galt Gross lange als Außenseiter von der Westküste: Starke Mittelabflüsse sieht man allerdings auch hier nicht gerne.

An der Wall Street galt Gross lange als Außenseiter von der Westküste: Starke Mittelabflüsse sieht man allerdings auch hier nicht gerne.

(Foto: REUTERS)

Die Verunsicherung der Investoren hält an: Der weltweit größte Rentenfonds - das Flaggschiff aus dem Haus der Allianz-Tochter Pimco - verliert im zurückliegenden Monat im großen Maßstab an Volumen.

Diese Zahlen sieht kein Fondsmanager gerne: Anleger kehren dem Pimco-Vorzeigefonds weiter in Scharen den Rücken. Allein im April zogen sie 5,5 Milliarden Dollar aus dem Total-Return-Fonds ab, wie das Analysehaus Morningstar mitteilte.

Allianz
Allianz 263,90

Es war bereits der zwölfte Monat in Folge mit Abflüssen aus dem weltweit größten privaten Rentenfonds, der von Pimco-Mitgründer Bill Gross gemanagt wird und der zur Allianz gehört. Im März hatte der Abfluss 3,1 Milliarden Dollar betragen. Im Zeitraum seit Mitte des vergangenen Jahres summieren sich die Mittelabflüsse auf ein Volumen von 82 Milliarden.

Analysten sehen die Entwicklung mit Sorge: Der Fondsanbieter Pimco (kurz für: Pacific Investment Management Company) steht am Markt ohnehin bereits unter besonderer Beobachtung. Der Total Return Fund bleibt mit seinen Performance-Daten seit längerem weit unter den Erwartungen. Aktuell liegt der Fonds auf Jahressicht 1,58 Prozent im Minus, in der Performance seit Jahresbeginn (YTD) sind es magere plus 2,24 Prozent. Über einen Zeitraum von fünf Jahren muss Pimco derzeit eine Wertentwicklung von minus 6,78 Prozent ausweisen.

Schwache Performance

Viele Schlagzeilen produzierte das kalifornische Investmenthaus im Januar, als Gross' langjähriger Kompagnon Mohamed El-Erian überraschend das Handtuch warf. Mit einem verwalteten Vermögen von fast 1,94 Billionen Dollar bildet Pimco das Rückrat der Vermögensverwaltung der Allianz.

Jahrelang galt das Duo Gross/El-Erian als absoluter Erfolgsgarant: Der an der Wall Street als "Anleihekönig" gefeierte, umtriebige und inzwischen fast 70 Jahre alte Gross überzeugte Anleger mit seinem Gespür für lukrative Investments. Der deutlich jüngere, wenn auch gesetzter wirkende Vorstandschef El-Erian bildete das Gesicht des Fonds nach außen und kommentierte im Fernsehen oder auf Konferenzen regelmäßig als natürliche Autorität das Geschehen an den Märkten.

Zusammen bauten Gross und El-Erian das Fondshaus auf, das im Jahr 2000 von der Allianz geschluckt wurde und sich seither mit einem verwalteten Vermögen von fast zwei Billionen Dollar zu einer verlässlichen Gewinnmaschine des Dax-Konzerns gemausert hat.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen