Wirtschaft

Programmiert auf höhere Kurse Technologie-Titel glänzen

Es ist nicht alles Gold, was glänzt.

Es ist nicht alles Gold, was glänzt.

(Foto: REUTERS)

Die europäischen Technologieaktien waren in den vergangenen Monaten auf der Überholspur. Dabei haben IT-Riesen durchaus Gegenwind. Dennoch dürfte der Sektor weiter zu den Favoriten der Investoren gehören.

Die größte Akquisition der Firmengeschichte von SAP ist unter Dach und Fach: Der Konzern hat Anfang Dezember für 8,3 Milliarden Dollar die US-Firma Concur, den führenden Anbieter im Markt für Reise- und Reisekostenmanagement-Software übernommen. Mit dem Deal baut SAP sein Cloud-Geschäft weiter zügig aus. „In der Vergangenheit haben wir bei Cloud-Zukäufen das Wachstum gesteigert. Das ist auch bei Concur unser Anspruch“, hatte Finanzchef Luka Mucic bei der Vorlage der Neun-Monats-Zahlen gesagt. Allerdings belastet die Umstellung des Geschäftsmodells auf die Cloud kurzfristig die Profitabilität von SAP. Dabei ersetzen die Kunden traditionelle Softwarelizenzen zunehmend durch günstige Mietsoftware aus dem Internet. Der Softwareriese hat daher die Prognose für den operativen Gewinn für 2014 leicht gekürzt. Dennoch ist das Papier nach der Zahlenvorlage im Zuge der Erholung des Dax nach oben geklettert. Investoren setzen darauf, dass sich mittel- und langfristig die Profitabilität bei SAP weiter verbessern wird.

Gute Perspektiven für die Branche

SAP
SAP 174,00

Mit einem Gewicht von 23 Prozent ist SAP mit Abstand die Nummer eins im Branchenindex Stoxx Europe 600 Technology. Experten sind für die weltweite Branche zuversichtlich: "Die IT-Investitionen sollen sich 2015 beschleunigen. (Die Researchfirma) Gartner prognostiziert, dass die IT-Investitionen um 3,9 Prozent – auf Dollar-Basis – wachsen werden", schreiben die Analysten von JP Morgan in einer Studie. Wachstumsmotor solle der Softwaresektor sein mit einem Plus von 7,4 Prozent. Laut den Analysten sollen die Unternehmen aus Europa im Jahr 2015 die Margen leicht steigern. Das liege sowohl an steigenden Umsätzen als auch an anhaltenden Kostensenkungen. Der zweitschwerste Wert im Stoxx Europe 600 ist der Chipzulieferer ASML mit einem Gewicht von 14 Prozent vor den beiden Telekomzulieferern Ericsson und Nokia, die insgesamt 24 Prozent auf die Waage bringen. Diese 4 Unternehmen machen damit mehr als 60 Prozent des 20 Werte umfassenden Index aus.

ASML hat zwar Ende November eine verhaltene mittelfristige Prognose abgegeben. Dennoch war die Aktie nur kurz unter Druck und ist anschließend auf Rekordhochs geklettert. Der Konzern will bis 2020 den Umsatz auf rund 10 Milliarden Euro annähernd verdoppeln gegenüber 5,2 Milliarden Euro für 2013. Vorstandschef Peter Wennink sagte jedoch, dass das "konservative Annahmen" seien und die Ziele möglicherweise schon früher erreicht werden könnten. „Es könnte schon 2018 oder 2019 soweit sein, je nachdem wie es läuft.“ Die weltweiten Chipfirmen brauchen die Maschinen von ASML, wenn die Unternehmen auch künftig alle zwei Jahre die Leistung ihrer Chips verdoppeln wollen.

Kostensenkungen angestrebt

Ebenso wie das Papier von ASML ist auch jenes von Ericsson auf dem Weg nach oben. Die Norweger profitieren von der guten Nachfrage nach Netzwerktechnik, vor allem in China. Allerdings investieren auch die Mobilfunkprovider im Rest der Welt wieder mehr, um für das zunehmende Datenvolumen durch die Nutzung von Smartphones und Tablets gerüstet zu sein. Zudem hat Ericsson Kostensenkungen von 9 Milliarden Kronen (1 Milliarden Euro) angekündigt.

Die Aussichten für die Branchen sind vielversprechend. Sollte die Weltwirtschaft im nächsten Jahr solide wachsen, dürfte sich das Wachstum bei den IT-Investitionen ebenfalls beschleunigen. Anleger können mit ETFs eins zu eins an der Kursentwicklung dieses Sektors partizipieren, etwa mit dem Papier mit der WKN LYX0AW oder ETF076. Die Gebühren liegen bei 0,30 beziehungsweise bei 0,25 Prozent, allerdings war die Performance des  erstgenannten ETFs in diesem Jahr leicht um 0,07 Prozent besser.

Die europäischen Technologieunternehmen achten außerdem weiter energisch auf die Kosten. Zudem profitieren sie vom zunehmend schwächer werdenden Euro. Der Sektor ist derzeit der einzige europaweit, für den die Gewinnschätzungen kräftig steigen. Vor dem Hintergrund dürfte er ein Liebling der Investoren bleiben.

Quelle: ntv.de

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