Wirtschaft

Kühles Nass für das Depot Investieren in Wasser

Noch ist kühle Nass kostenlos, aber nicht ewig verfügbar - das macht Wasser zu einem begehrten Gut.

Noch ist kühle Nass kostenlos, aber nicht ewig verfügbar - das macht Wasser zu einem begehrten Gut.

(Foto: dpa)

Ökologische Investments sind ein zweischneidiges Schwert – gut für das Gewissen, aber oft mau in der Rendite. Doch einige Öko-Themen entwickeln sich zu erfreulichen Geldanlagen. Wie etwa Wasserinvestments.

Der tägliche Zugang zu frischem und sauberem Wasser ist für die rund sieben Milliarden Menschen auf der Erde keine Selbstverständlichkeit. Und das Bevölkerungswachstum stellt die globale Wasserversorgung auf eine harte Probe.

Kein Wunder, dass Investments rund um das Thema Wasser ein langfristiges Branchenthema sind, das künftig noch mehr an Bedeutung gewinnen wird. Anleger können hier auch mit Hilfe von ETFs aktiv werden.

Wasser als Wachstumsmarkt

Nach Einschätzung des Schweizer Fondshauses Pictet, das auch einen Wasserfonds (Pictet Water) anbietet, wächst der Wasserdienstleistungsmarkt. Er umfasst bereits jetzt 500 Milliarden US-Dollar und die jährliche Wachstumsrate liegt bei sechs Prozent. Wie allgegenwärtig das Thema Wasser ist, zeigen nicht nur sich ausbreitende Wüstenregionen oder die Knappheit von sauberem Wasser in zahlreichen Entwicklungsländern, sondern auch schon die Nutzung in entwickelten Industrieländern.

So leidet beispielsweise Kalifornien auch in diesem Mai wieder unter einer schweren Dürre, die fast 100 Prozent des Staates betrifft. Entsprechend mehr Wasser wird für die Landwirtschaft benötigt. Denn in dem Sonnenstaat hat nicht nur die Traumfabrik Hollywood ihren Sitz, dort werden auch 30 bis 60 Prozent aller Agrarerzeugnisse der USA produziert. "Die zunehmend bedrohliche Trockenheit zwingt alle kalifornischen Wasserverbraucher dazu, ihre Wassernutzung zu überdenken. Dadurch dürften sich neue Geschäftschancen für innovative Unternehmen entlang der Wasserwertschöpfungskette eröffnen, deren Lösungen die Auswirkungen der Trockenheit mindern", sagt Thomas Guennegues, Senior Analyst für die Robeco SAM Sustainable Water Anlagestrategie.

Glasklares Investment?

Doch wie können Anleger an den Geschäftschancen partizipieren? Es existieren bereits zahlreiche Wasserfonds, die allerdings sehr unterschiedliche Ausrichtungen haben. Neben Versorgern zählen dazu auch Unternehmen, die Wasser aufbereiten oder andere, die die Infrastruktur für Wasser- und Klärwerke bereitstellen. Auch die Hersteller von Bewässerungssystemen finden sich in Wasser-Fonds und -ETFs wieder. Wie bei allen Investments sollten Anleger aber auch hier in den Prospekten der Produkte genau prüfen, welche Unternehmen enthalten sind und wie die Auswahl erfolgt.

Die beiden größten Wasser-ETFs sind der Lyxor Ucits ETF World Water-ETF und der iShares S&P Global Water. Der erstgenannte ETF hat eine Swap-Komponente, der Großteil wird in Wasseraufbereitungsunternehmen und -versorger wie American Water Works oder Veolia Environment investiert. Die Benchmark, also der Vergleichsindex, ist der World Water CW Net Total Return, der die 20 größten Unternehmen umfasst, die im weltweiten Wassersektor tätig sind. Dazu zählen das Klären und Aufbereiten von Wasser sowie Wasserinfrastrukturanlagen. Der iShares S&P Global Water ist nicht swap-basiert, sondern erwirbt die Aktien direkt. Beide ETFs haben ihren Schwerpunkt auf US-Unternehmen, die Gesamtkapitalkostenquote unterscheidet sich mit 0,60 und 0,65 Prozent nur wenig. Die langfristige 5-Jahresperformmance ist mit rund 112 und etwa 115 Prozent ebenfalls sehr ähnlich.

Quelle: ntv.de

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