Wirtschaft

Novartis, Roche & Co strotzen Gesundheit zahlt sich aus

Bunte Pillen tun derzeit auch dem Depot gut.

Bunte Pillen tun derzeit auch dem Depot gut.

(Foto: dpa)

Im Schatten von Apple, Facebook, Dax oder Dow arbeitet sich die Gesundheitsbranche in diesem Jahr ganz nach vorne. Hohe Profitabilität und gute Aussichten treiben den europäischen Gesundheitssektor voran.

Gesundheitsaktien strotzen vor Kraft: Während der Stoxx Europe 50 trotz der jüngsten Kurserholung nur knapp über dem Stand von Ende 2013 notiert, haben die Papiere aus dem Stoxx Europe 600 Healthcare um rund 22 Prozent zugelegt. Der Branchenindex, der die Entwicklung von 32 Unternehmen abbildet, liegt damit nur knapp unter dem Rekordhoch von Ende September 2014. Investoren setzen darauf, dass die Unternehmen trotz der Abschwächung des Wachstums der Weltwirtschaft weiterhin gute Geschäfte abschließen werden.

Schweizer sorgen für Furore

Novartis
Novartis 87,94

Der schwerste Wert in dem Index ist Novartis mit einem Gewicht von 23 Prozent. Das Unternehmen überzeugt mit ihrem Konzernumbau, weshalb die Aktie haussiert. Die Schweizer verkaufen die Sparten Tierarzneimittel und Impfstoffe, und damit kleine und renditeschwache Bereiche. Im Gegenzug wird durch die Übernahme des Krebsmittelgeschäfts des britischen Wettbewerbers GlaxoSmithKline für 16 Milliarden Dollar ein hochlukrativer Bereich ausgebaut.

Bei der Ankündigung der Deals im April hatte sich Novartis-Chef Joseph Jimenez sehr zufrieden gegeben: "Sie verbessern unsere Finanzkraft und dürften unsere Wachstumsraten und Margen unmittelbar steigern." Investoren spekulieren, dass die Transaktionen ein neues Übernahmekarussell in der Branche auslösen könnten. In dem Sektor stemmen sich etliche Unternehmen mit Restrukturierungen und Zukäufen gegen das Auslaufen von Patenten, das in den nächsten Jahren zu Umsatzausfällen führen wird.

Aktien ambitioniert bewertet

Roche
Roche 237,40

Ebenso wie bei Novartis liefen zuletzt auch bei dem heimischen Rivalen Roche, an dem Novartis einen Anteil von 33 Prozent hält, die Geschäfte gut. Roche ist vor allem wegen der starken Nachfrage nach Brustkrebsmedikamenten auf Wachstumskurs. Die Übernahme das US-Biotechkonzerns InterMune im September dürfte künftig das Wachstum zusätzlich beflügeln. Mit einem Gewicht von 15,7 Prozent sind die Schweizer der zweitschwerste Wert in dem europäischen Branchenindex. Mit einer von Analysten prognostizierten operativen Marge von hervorragenden 37 Prozent liegt Roche weit vor den Konkurrenten wie Novartis oder dem französischen Wettbewerber Sanofi, wenngleich sich auch deren Gewinnspannen mit Werten zwischen 24 und 27 Prozent mehr als sehen lassen können. Die Sanofi-Aktie war zuletzt allerdings deutlich unter Druck, zumal Ende Oktober Vorstandschef Chris Viehbacher gehen musste.

Mit einem 2015er-KGV von knapp 20 sind viele Aktien aus dem Sektor nicht billig. Die starke Profitabilität vieler Firmen und die erwarteten deutlichen Gewinnsteigerungen sollten die Papiere dennoch weiter beflügeln. Anleger können mit ETFs auf steigende Kurse im Gesundheitssektor setzen. Die großen ETF-Anbieter in Deutschland bieten diese Papiere an, die Gebühren liegen zwischen 0,25 und 0,45 Prozent im Jahr.

Quelle: ntv.de, Von Egmond Haidt

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