Wirtschaft

Zeit für Dividenden Anleger schnuppern Frühlingsrenditen

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(Foto: REUTERS)

Im Niedrigzinsumfeld werden Anleger am Aktienmarkt aktiv, um wenigstens etwas Rendite zu erzielen. Dividenden sind hier zwar ohne Aktienkursrisiko zu haben. Aber auch sie sind nicht komplett risikolos.

So allmählich wird das Wetter wieder angenehmer, und auch Anlegern wird ganz warm ums Herz, wenn sie auf die geplanten Dividendenausschüttungen deutscher und europäischer Unternehmen in diesem Jahr schauen. Die Dividendensaison steht vor der Tür, und Unternehmen schütten einen Teil ihres Gewinns an die Aktionäre aus und lassen sie so am Erfolg des Unternehmens teilhaben. Die Rendite, die daraus zu erzielen ist, liegt deutlich über Staatsanleihen oder Anleihen mit mittlerer Bonität.

Um an die üppigen Dividendenrenditen zu kommen, müssen Anleger die Aktien am Tag der Hauptversammlung im Depot haben. Allerdings sinkt am Tag der Auszahlung der Aktienkurs um die Dividendenzahlung, was als Dividendenabschlag bezeichnet wird. In der Regel gleichen sich Dividendenauszahlung und Dividendenabschlag aus, so dass kein Vor- oder Nachteil entsteht. Aber im aktuellen Umfeld bleiben Dividendenwerte gefragt, weil sie neben der Kurschance noch Erträge abwerfen, auch wenn das Risiko höher ist als bei vergleichbaren Anleihen. Daher können diese Werte ihren Dividendenabschlag nach kurzer Zeit wieder aufholen.

Die Dax-30-Unternehmen schütten in diesem Jahr insgesamt rund 29,5 Milliarden Euro aus, was einer Dividendenrendite von 2,7 Prozent entspricht. Spitzenreiter im Dax ist die Allianz mit einer Dividendenrendite von 4,6 Prozent, auf Plätzen folgen RWE und Münchener Rück. Da aber beim Kauf einer Aktie immer ein Kursrisiko verbunden ist, sollten Anleger sich auch mit den Geschäftsaussichten des Unternehmens beschäftigen und nicht allein auf die Dividendenrendite schauen.

Eine Alternative zum Direkterwerb einer dividendenstarken Aktie ist ein Fonds oder ETF mit ebensolchen Titeln. So lässt sich das Kursrisiko streuen bei attraktiven Dividendenaussichten. Zwei Beispiele sind hier der DWS Top Dividende, der seit einem Jahr rund 33 Prozent zulegen konnte und der ETF auf den Stoxx Europe Select Dividend 30, der auf eine Jahresperformance von rund 24 Prozent kommt. Die Gebühren sind beim Fonds allerdings deutlich höher. Der Ausgabeaufschlag beträgt fünf Prozent und die laufenden Gebühren 1,45 Prozent im Jahr. Der ETF kostet 0,3 Prozent im Jahr an Gebühren.

Dividenden ohne Aktienengagement

Eine Alternative zur Aktie oder einem Dividendenfonds ist ein Zertifikat auf einen Dividendenindex. Auf den EuroStoxx 50 wird ein solcher Dividendenindex vom Indexanbieter Stoxx angeboten, der die aufsummierten Dividendenzahlungen im EuroStoxx 50 umfasst. Aktienkurse spielen keine Rolle. Die Dividendenzahlungen werden je nach Ausschüttung und Gewicht der einzelnen Aktie in Dividendenpunkte umgerechnet und in einem Dividendenpunkteindex zusammengefasst, dem sogenannten EuroStoxx 50 DVP-Index. Die darin enthaltenen Dividenden werden dann bei Fälligkeit des Zertifikats im Dezember ausgeschüttet. Das Risiko besteht bei diesem Papier darin, dass die Dividendenzahlungen ausfallen können, wenn das Unternehmen in schwieriges Fahrwasser gerät.

Dividenden sind allerdings konstanter als Aktienkurse, weshalb das Zertifikat Anleihecharakter hat. Das spiegelt sich auch in den Renditeerwartungen wider. Das Papier mit der WKN TB9C33 läuft bis zum Dezember 2016 und bezieht sich auf die Dividendenzahlungen des nächsten Jahres. Es kostet derzeit 114,88 Euro und die Dividendenerwartungen für 2016 belaufen sich nach den Konsensschätzungen der Analysten auf derzeit 124,05 Euro. Hier kann also ein Gewinn in Höhe der Differenz von 9,17 Euro bis zur Fälligkeit im Dezember 2016 erzielt werden, wenn die Dividendenschätzungen sich wie erwartet realisieren lassen. Das entspricht einer Renditechance von rund acht Prozent. Sollten sich die Dividendenschätzungen der Analysten als zu hoch erweisen, verringert sich die zu erzielende Rendite.

Je nachdem wie man also auf Dividendenjagd geht, ohne Risiko sind sie nicht zu ergattern. Für mehr Ertrag muss auch jetzt ein höheres Risiko eingegangen werden – das hat sich in Zeiten der Niedrigzinsen nicht verändert.

Dieser Text stellt keinerlei Empfehlung zum Kauf der genannten Produkte dar.

Quelle: ntv.de

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