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Uwe Singer Silberpreis hat Potenzial

Silber ist außer Gold eines der wenigen Metalle, mit denen sich Anleger wirksam gegen inflationäre Tendenzen schützen können. Und im Vergleich zum gelben Metall hat Silber preislich einiges aufzuholen. Worauf Anleger bei Silberinvestments achten müssen, verrät Vermögensverwalter Uwe Singer.

Uwe Singer, KSW Vermögensverwaltung

Uwe Singer, KSW Vermögensverwaltung

Neben Kupfer und Gold zählt Silber zu den Metallen, die schon seit Jahrtausenden Bekanntheit genießen. Seit etwa dem 5. Jahrtausend v. Chr. wird das Edelmetall verarbeitet, in den frühen Hochkulturen ausschließlich zu Schmuck und zu wertvollen Luxusgegenständen. Im alten Ägypten war es einige Zeit sogar doppelt so wertvoll wie Gold!

Ganz anders die Situation der Gegenwart: Während der Goldpreis von einem Hoch zum nächsten strebt, ist der Preis des Silbers etwa 65 Prozent von seinem Höchststand entfernt, als es 1980 bei 50 US-Dollar pro Feinunze notierte. Schon allein dies lässt beim Preis ein sehr kräftiges Nachholpotenzial erwarten.

Hohe Nachfrage dürfte den Preis treiben

Finanzexperten wie der erfolgreiche (Rohstoff-) Investor und Buchautor Jim Rogers oder auch Bob Chapman, Herausgeber des "International Forecaster", sind Befürworter des Edelmetalls. Während Rogers der Ansicht ist, dass in Zeiten enorm hoher Arbeitslosenraten und angesichts der Rekord-Defizite vieler Länder ein Investment in Rohstoffen – und gerade zum derzeitigen Stand in Silber – durchaus lukrativ erscheint, geht Chapman davon aus, dass die Diskrepanz zwischen Angebot und Nachfrage der Motor für den Silberpreis ist: "Der einzige Weg, um Nachfrage und Angebot in Balance zu bringen, wird über höhere Preise führen".

Seit nahezu 20 Jahren übersteigt die Silbernachfrage das Angebot. Der Grund ist womöglich in der Doppelfunktion des Metalls zu finden: Zum einen wird es – wie Gold – traditionell als Investment zum Schutz vor inflationären Tendenzen immer bedeutender. Andererseits ist Silber ein begehrtes Industriemetall, das die höchste elektrische und thermische Leitfähigkeit aller Metalle besitzt. Außer in der Elektroindustrie und bei der Solarzellen-Produktion kommt es auch in der Medizin- und Automobilbranche zum Einsatz – und natürlich in der Schmuckindustrie. Experten halten es für realistisch, dass die industrielle Nachfrage in den nächsten zehn Jahren um bis zu 40 Prozent zunimmt und prognostizieren für die nächsten fünf Jahre steigende Preise.

Nächstes Ziel bei 22 Dollar

Trotz des – auch preislichen – "Schattendaseins" gegenüber Gold befindet sich Silber in einem stabilen Aufwärtstrend. So hat sich der Silberpreis gegenüber dem Tief im November 2001 bei vier Dollar pro Feinunze bis heute nahezu verfünffacht. Im März 2008 wurde ein zwischenzeitliches Hoch 21,35 Dollar markiert. Derzeit befindet sich der Kurs bei etwa 18 Dollar. Eine Unterstützungszone ergibt sich zwischen etwa 17,20 bis 17,40 Dollar. Analysten gehen davon aus, dass Ende 2010 der Berei8ch von 21 bis 22 Dollar erreicht werden kann.

Wer in Silber investieren möchte, hat die Wahl zwischen börsengehandelten Exchange Traded Commodities (ETCs) mit physischen Beständen, Börsengehandelten Indexfonds (ETFs), die in Aktien von Silberunternehmen investieren, der direkten Anlage in Aktien von Silberunternehmen und dem Kauf von Silbermünzen oder -barren. Anleger sollten beachten, dass der Silberpreis grundsätzlich in US-Dollar notiert und ein Investment somit in der Regel auch Währungsrisiken mit sich bringt. Eine Ausnahme sind die sogenannten Quanto-Zertifikate, die Währungsrisiken gegen einen Aufpreis absichern.

Der Autor Uwe Singer ist Portfolio-Manager der KSW Vermögensverwaltung und Experte des Internetportals Vermögensprofis.de.

Quelle: ntv.de

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