Wirtschaft

Aktien mit steigender Rückschlaggefahr Mit Bonuszertifikaten Schwankungen nutzen

Wenn es zu stark schaukelt, sollte man an ein Sicherheitsnetz denken.

Wenn es zu stark schaukelt, sollte man an ein Sicherheitsnetz denken.

(Foto: picture alliance / dpa)

Mit den ganz ruhigen Zeiten dürfte es an den Aktienmärkten erst einmal vorbei sein. Unikat-Vermögensverwalter Michael Piesche empfiehlt bei zunehmenden Schwankungen Bonuszertifikate.

Michael Piesche ist bei der Unikat Vermögensverwaltung für die Kundenbetreuung, das Portfolio- und Risikomanagement sowie Research zuständig.

Michael Piesche ist bei der Unikat Vermögensverwaltung für die Kundenbetreuung, das Portfolio- und Risikomanagement sowie Research zuständig.

Es spricht einiges dafür, dass im Jahresverlauf die Volatilitäten an den internationalen Aktienmärkten zunehmen werden. Mit jedem Prozent, mit dem die Börsen in den USA oder in Deutschland steigen, erhöht sich auch deren Rückschlagpotenzial. Als mögliche Auslöser für Korrekturen kommen schwache Konjunkturdaten aus den Industrieländern oder negative Nachrichten aus den Emerging Markets infrage. Für Unruhe könnten auch eine weniger expansive Geldpolitik der Notenbanken oder unerwartet schwache Unternehmensergebnisse sorgen. Die Volatilitäten beim Dow Jones oder beim Dax sind bis Ende 2013 auf ein derart niedriges Niveau gesunken, dass es eigentlich nur zu einem zumindest temporären Anstieg kommen kann.

Anfang Februar kletterte der VDax-New tatsächlich erstmals seit mehr als einem halben Jahr wieder über die Marke von 20 Zählern. Der Volatilitätsindex spiegelt vereinfacht gesagt den "Stress" wider, den die Anleger beim Deutschen Aktienindex Dax sehen. Je höher der VDax-New notiert, desto größer ist die Angst der Aktienanleger vor einem Rückschlag. Noch ist die Sorglosigkeit extrem hoch.

Kombination aus Puffer und Renditechance

Einen gewissen Schutz gegen unruhigere Börsenphasen bieten Bonuszertifikate. Je stärker die Märkte schwanken, desto lukrativer ist deren Ausgangslage für den Kauf. Mit Bonuszertifikaten lässt sich auch bei stagnierenden oder leicht sinkenden Kursen Geld verdienen. Gleichzeitig partizipieren Anleger aber wenigstens teilweise, wenn die Hausse an den Aktienmärkten weitergeht. Ein Beispiel: Beim DAX BonusCap 8000 2014/12 von der Deutschen Bank erhalten Anleger am 24. Dezember diesen Jahres 99 Euro, wenn der Dax während der Laufzeit nicht unter 8.000 Punkten notiert. Beim aktuellen Kurs des Zertifikats bedeutet dies eine Rendite von rund 5,1 Prozent in gerade einmal rund zehn Monaten. Wenn der Dax allerdings unter die so genannte Barriere sackt, die bei diesem Papier bei den erwähnten 8.000 Zählern liegt, bekommt der Investor nur den Indexstand ausgezahlt. Der Dax kann also um circa 17 Prozent korrigieren, bevor der Anleger mit dem Bonuszertifikat bei Laufzeitende einen Verlust realisiert. Diesen Puffer lässt sich der Emittent, in diesem Fall die Deutsche Bank, aber auch bezahlen: Beim erwähnten Papier mit einer Begrenzung (Cap) des möglichen Kursgewinns bei 9.900 Dax-Punkten. Bis zu diesem Bonuslevel partizipiert das Zertifikat voll an einem möglichen Dax-Anstieg. Legt der Aktienindex allerdings weiter zu, entwickelt sich das Bonus-Zertifikat "nur noch" seitwärts.

Der Vorteil eines Bonus- gegenüber einem herkömmlichen Indexzertifikat besteht also vor allem in der Risikobegrenzung. Reißt die Barriere, geht dieser Vorteil allerdings verloren. Da es sich in beiden Fällen um Schuldverschreibungen (und nicht wie bei Aktien um Sondervermögen) handelt, besteht ein Emittentenrisiko. Spätestens die Pleite von Lehman Brothers hat gezeigt, dass eine solche Gefahr nicht völlig auszuschließen ist.

Bonus bei Einzelwerten

Entsprechende Zertifikate gibt es auch auf einzelne Aktien. Hier stellen neben der Laufzeit, die Barriere und das Bonuslevel ebenfalls die entscheidenden Parameter dar. Eine interessante Kombination bietet beispielsweise ein Bonuszertifikat auf BASF von der Commerzbank. Dieses Papier läuft wie das erwähnte Dax-Bonuszertifikat bis Dezember (genauer Ausübungstag: 19.12.2014). Notiert die Aktie an diesem Tag bei mindestens 64 Euro, streicht der Anleger einen Gewinn von 5,68 Euro ein, was ein Plus von 6,8 Prozent bedeutet. Nur wenn der BASF-Kurs tiefer als 64 Euro fällt, was einem Minus von rund 22 Prozent entspräche, rutscht das Papier in den roten Bereich. Der Bonuslevel, also gewissermaßen die Gewinnbegrenzung, liegt bei 89,25 Euro.

Noch etwas stärker ausgeprägt ist das Rendite/Risiko-Potenzial bei einem Bonuszertifikat auf die Allianz-Aktie von HSBC. Hier beläuft sich der mögliche Bonusertrag auf 10,40 Euro, was derzeit einer Rendite von 8 Prozent entspricht. Da die Laufzeit bereits am 19. September 2014 endet, errechnet sich daraus eine annualisierte Rendite von knapp 13 Prozent. Allerdings sollte der Kurs der zugrundeliegenden Allianzaktie nicht um mehr als 15,7 Prozent unter 108 Euro sinken. Ab dieser Barriere verliert der Anleger mit diesem Papier Geld, auch wenn er das Papier bis zum Laufzeitende durchhält.

Anleger, die an den Aktienmärkten in den kommenden Monaten am ehesten eine etwas schwankungsintensivere Seitwärtsbewegung erwarten, sind mit Bonuszertifikaten als risikomindernde Beimischung gut aufgehoben. Die enorme Zahl von Angeboten bietet die Möglichkeit, das individuelle Risikoprofil, passgenau abzubilden. Durch ihre per se breitere Streuung sind Bonuszertifikate auf Indizes insgesamt risikoärmer als die auf Einzelwerte.

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Quelle: ntv.de

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