Ratgeber

Vermögensverwalter-Test Auszeichnung der Besten

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(Foto: dpa)

Das Vertrauen der Bürger in die Banken und Sparkassen hat in den vergangenen zwei Jahren gelitten. Bei welchem Institut, bei welchem Vermögensverwalter kann man noch guten Gewissens Geld anlegen? Wo wird man noch seriös und wirklich unabhängig beraten? Der große Test von n-tv und Focus-Money gibt die Antwort.

Fragen, die umso bedeutender sind, je mehr Geld im Spiel ist. Und die Bundesbürger haben nicht gerade wenig auf der hohen Kante, was sie den Bankern anvertrauen könnten. Mehr als 3,1 Billionen Euro betrug das Nettogeldvermögen der privaten Haushalte und Organisationen ohne Erwerbszweck Ende 2009, wie die Statistik der Bundesbank ausweist. Kein Wunder also, dass die Finanzinstitute und Vermögensverwalter nach Kräften gegen das lädierte Image ankämpfen.

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Wo wohlhabende Kunden nicht nur von Hochglanzprospekten und schönem Ambiente geblendet werden, sondern eine Beratung und Vermögensverwaltung mit Hand und Fuß finden, sollte der aktuelle Private-Banking-Test ermitteln. Im Auftrag von n-tv und  FOCUS-MONEY nahm das Institut für Vermögensaufbau (IVA) zusammen mit dem Steuerberater Manfred Speidel aus München die Anlageberatung für vermögende Kunden bei insgesamt 37 Banken in den Städten Hamburg, München, Düsseldorf, Frankfurt, Stuttgart und Köln unter die Lupe. 27 der Institute wurden aufgrund ihrer führenden Position in den einzelnen Städten ausgewählt. Die übrigen Unternehmen kamen über eine „Wildcard“ aus fachlichen Gründen ins Feld.

Ausgezeichnete Leistungen

Um die Beratungsleistung unter realen Bedingungen zu testen, schickten die Experten verdeckte Tester mit umfangreichem Beratungsbedarf und einer hohen Anlagesumme von rund 800 000 Euro in die Filialen der renommierten Geldhäuser und werteten die Gespräche und Offerten unter zahlreichen Gesichtpunkten aus.

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Acht Institute lösten die an sie gestellte Aufgabe exzellent und sicherten sich die Wertung „herausragend“. Weitere acht Banken und Vermögensverwalter lieferten ebenfalls eine Top-Leistung ab und erhielten die Auszeichnung „sehr gut“ (siehe Tabelle).

Drei Sonderpreise

Drei Banken stachen beim diesjährigen Vermögensverwalter-Test mit besonderen Leistungen hervor. So sicherte sich die Privatbank Hauck & Aufhäuser den Gesamtsieg. Bereits im Vorjahr war sie mit einem „herausragend“ ausgezeichnet worden. Der Titel „bester freier Vermögensverwalter“ ging an das unabhängige Kapital-Betreuungs- und Bewertungs-Unternehmen Neue Vermögen. Das beste Risikomanagement schließlich konnte die Deutsche Bank vorweisen. Sie verteidigte damit ihren Titel in dieser Kategorie aus dem Jahr 2009.

„Gegenüber den bisherigen Tests der Private-Banking-Abteilungen der Banken seit konnte das Niveau der Beratung und der Anlagevorschläge noch einmal leicht gesteigert werden“, bilanziert IVA-Vorstand Andreas Beck.

Uneinheitliche Offerten

Auffallend in diesem Jahr war indes die extrem uneinheitliche Ausgestaltung der Depotzusammensetzung, die bei den Untersuchungen in den zurückliegenden Jahren so nicht zu beobachten war. Angesichts der klaren und bei allen Testgesprächen einheitlichen Vorgaben, was Anlageziele, Zeithorizont und Risikoneigung – konservative Anlage für die Versorgung im Alter in 10 bis 15 Jahren – angeht, wäre eigentlich eine ähnliche Strukturierung der Portfolios zu erwarten gewesen.

„Ein Konsens war jedoch nicht zu entdecken. Offenbar herrscht eine hohe Unsicherheit bei der Einschätzung der weiteren Entwicklung in den verschiedenen Anlageklassen“, folgert IVA-Vorstand Andreas Beck. So legten manche Institute extrem defensiv an, mit einem hohen Gewicht auf lang laufende Anleihen. Auf der anderen Seite standen sehr aggressiv vorgehende Wettbewerber mit einem hohen Anteil von Bankenaktien im Portfolio. Keine einzige Produktklasse wurde von allen Vermögensverwaltern verwendet.

ETFs im Trend

Als einheitlich erwies sich allerdings der Trend zu Exchange Traded Funds (ETFs), die die Berater in diesem Jahr sehr viel öfter ihren Anlagevorschlägen beimischten als in der Vergangenheit. In einem Fall wurde das Vermögen sogar zu 75 Prozent in Indexfonds investiert. „Im Gegenzug verschwanden Zertifikate und Zertfikatefonds aus vielen Depots vollständig. Auch geschlossene Fonds scheinen ein aussterbendes Anlageprodukt zu sein“, beobachtet Experte Beck.

Luft nach oben

Als noch ausbaufähig erwies sich beim Test der Vermögensverwaltungen das Thema Risikoaufklärung. Platz für Verbesserungen ließen auch die Ratschläge und Hinweise zu steuerlichen Aspekten in den Anlagevorschlägen der Banken.

 

Quelle: ntv.de

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