Trotz der jüngsten Korrektur bestehen für Aktien weiter gute Aussichten. Peter Brandstaeter vom Fonds Laden empfiehlt globale Aktienfonds sowie ausgewählte Produkte aus Europa und den Schwellenländern.

Das noch junge Börsenjahr hat schon für erhebliche Verunsicherung gesorgt. Nach dem Rekordhoch von 9743 Punkten tauchte der Dax erst einmal ab und ließ vor allem Privatanleger wieder einmal ratlos zurück. Doch solche Schwankungen sind an den Aktienmärkten normal. Wichtiger als die kurzfristige Momentaufnahme ist die längerfristige Perspektive – und die stellt sich durchaus positiv dar.

Die westlichen Industrieländer setzten ihren Aufwärtszyklus 2014 fort. Beim Konjunkturwachstum der USA wird in diesem Jahr möglicherweise eine drei vor dem Komma stehen, die Euro-Zone dürfte nach überwundener Rezession um wenigstens ein Prozent zulegen. Ermöglicht wird das Wirtschaftswachstum vor allem durch das billige Geld der Notenbanken und das anhaltend niedrige Zinsniveau. In den USA kommen durch das Fracking, der technologisch vergleichsweise neuen Erschließung von Öl- und Gasvorkommen, günstige Energiekosten hinzu.

In Europa wirkt die allmähliche Gesundung des Bankensektors stabilisierend. Nur im Fall von Japan sind ein paar größere Fragezeichen angebracht. Zwar ist auch Nippon nach Jahren der Depression wieder auf den Wachstumspfad zurückgekehrt. Dies gelang Tokio aber vor allem durch das Anwerfen der Druckerpresse. Noch bleibt abzuwarten, ob Japan den Willen und die Kraft hat, nachhaltige Strukturreformen umzusetzen. Das anziehende Wirtschaftswachstum sollte zumindest in den USA und in Europa für höhere Unternehmensgewinne sorgen, die auch steigende Aktienkurse rechtfertigen dürften.

Stabilisierung in den Schwellenländern

Was geschieht aber mit den Verlierern des vergangenen Jahres? Hier kommt China, der größten Volkswirtschaft Asiens und der nach den USA zweitgrößten der Welt, eine entscheidende Bedeutung zu. Während der Exportmotor der Volksrepublik gedrosselt wird, spielt die Binnenkonjunktur eine immer wichtigere Rolle. Unter dem Strich ist die Ausgangsbasis für die wirtschaftliche Entwicklung Chinas deutlich größer und stabiler als noch vor drei oder vier Jahren. Auch bei anderen Schwellenländern zeichnet sich eine Entspannung ab. Zumindest bei Ländern, die über keine ausufernden Handelsbilanzdefizite verfügen, dürfte ein Teil der 2013 abgezogenen Gelder wieder zurückfließen. Insgesamt hat der Internationale Währungsfonds (IWF) erst kürzlich seine Prognose für das Weltwirtschaftswachstum für das laufende Jahr auf 3,7 Prozent erhöht.

Wie die ersten Wochen bereits gezeigt haben, wird sich 2014 aber nicht störungsfrei präsentieren. Länder mit negativen Handelsbilanzen wie Brasilien, Indien, Indonesien oder die Türkei werden sich zu höheren Zinsen als 2013 verschulden müssen. Und die Unternehmen stehen generell unter dem Druck, die mittlerweile hohen Gewinnerwartungen auch tatsächlich zu erfüllen. Trotzdem sollten das positive Konjunktur-Umfeld und der anhaltende Druck auf die Rentenmärkte für eine gute Nachfrage bei Aktien sorgen.

Risiken begrenzen

Zwar müssen Anleger beim Kauf von Aktien immer wieder Schwankungen in Kauf nehmen und aushalten können. Regelmäßige Investments (zum Beispiel in Form eines Sparplans) können diese Volatilitäten aber wirksam glätten und ermöglichen durchschnittlich günstigere Einstiegskurse. Weltweit breit gestreute Anlagen vermindern das Verlustrisiko zusätzlich.

Beim Nordea-1 Global Value Fund BP EUR handelt es sich zum Beispiel um einen weltweit investierenden Aktienfonds, der sich vor allem in den USA, Frankreich, Großbritannien und in Deutschland engagiert. Durch seinen globalen, wertorientierten Ansatz liefert der Fonds automatisch einen wirksamen Beitrag zur Diversifikation. Obwohl es sich um ein reines Aktienprodukt handelt, fallen die Schwankungen des Global Value Fund vergleichsweise gering aus. Als Kombination bietet sich der Franklin Global Small Mid-Cap Growth Fund an. Damit setzen Anleger gleichzeitig auf die positiven Aussichten kleineren Unternehmen.

Für defensive Investoren, die auf ein anhaltendes Comeback Europas setzen, ist der European Fund von Waverton eine gute Wahl. Bei diesem ausgesprochenen Stockpicker-Fonds bilden im Fondsvermögen die "konjunkturellen Nachzügler" Frankreich, Italien und Spanien einen regionalen Schwerpunkt. Für risikotolerantere Anleger kommt zudem der Schroder ISF Frontier Markets Equity infrage. Der Fonds investiert vor allem in Wachstumswerte aus dem Nahen und Mittleren Osten sowie aus Afrika. Wachstumsorientierte Anleger werden mit dieser Kombination sicherlich langfristig ihre Freude haben.

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