Wirtschaft

Taubenhafte Töne aus der Fed Zaudern der US-Währungshüter drückt Dollar

Die Haltung der US_Währungshüter war überraschend "dovish".

Die Haltung der US_Währungshüter war überraschend "dovish".

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Worte von Janet Yellen lassen aufmerken. Die Fed-Chefin entpuppt sich nämlich als geldpolitische Taube. Es ist nicht ausgeschlossen, dass die US-Notenbank die Zinswende noch bis ins nächste Jahr schiebt. Nur wie wird der Greenback darauf reagieren?

Euro / Dollar
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Anleger, die auf einen steigenden Dollar gewettet haben, könnten in den kommenden Tagen oder sogar Wochen Verluste machen, warnt Morgan Stanley (MS). Dass die US-Notenbank die Zinswende vorerst aufgeschoben habe, hatten die Analysten erwartet, wie es heißt. Überrascht zeigen sie sich aber von den "taubenhaften" Äußerungen der Federal Reserve. Mit 9 zu 1 stimmten die US-Währungshüter zwar deutlich mehrheitlich gegen eine Zinserhöhung, doch vier der FOMC-Mitglieder rechnen nun nicht mehr mit einer ersten Zinserhöhung in 2015. Ein Währungshüter sprach sichgar für negative Zinsen aus.

Dollarnoten im "Museum of American Finance" in New York

Dollarnoten im "Museum of American Finance" in New York

(Foto: REUTERS)

Die Vorsicht der Notenbank hat den Dollar zunächst belastet. Der könnte aber auch schnell vorübergehen, denn aufgeschoben sei schließlich nicht aufgehoben, so die Experten.

Nach Ansicht von Morgan Stanley wird der Greenback letztlich vom Mangel an anderen attraktiven Anlagemöglichkeiten im Rest der Welt profitieren. Dafür spreche, dass die Fed den Verzicht auf eine Zinserhöhung mit der weltweiten Entwicklung begründet habe. Diese Haltung unterstreiche, wie schwierig die Perspektiven für viele G10- und die Schwellenländer seien. Im Privatsektor dürfte sich die Repatriierung von US-Investitionen aus dem Ausland fortsetzen, was den Dollar mittelfristig stützen werde.

Vor diesem Hintergrund setzt Morgan Stanley unverändert auf einen Anstieg des Dollar zum Koreanischen Won, zum Taiwan-Dollar und zum Kanada-Dollar. Die Wette auf einen Anstieg des Dollar zum Brasilianischen Real wird dagegen aufgelöst zugunsten einer Wette auf den Anstieg des Südafrikanischen Rand zum Real. Auf diesem Wege sollen negative Zinsdifferenz-Effekte kompensiert werden. Gleichzeitig werde so der sich verbessernden Außenbilanz Südafrikas Rechnung getragen.

Was Euro und Yen angeht, hält sich Morgan Stanley zurück. Diese beiden Währungen dürften kurzfristig von der Risikoneigung der Anleger bestimmt werden.

Quelle: ntv.de, ddi/DJ

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