Wirtschaft

China hat es fast geschafft Yuan auf dem Sprung in den Währungskorb

Die Aufnahme des Yuans in den Währungskorb ist ein erster Schritt.

Die Aufnahme des Yuans in den Währungskorb ist ein erster Schritt.

(Foto: picture alliance / dpa)

Chinas Währung ist international unterrepräsentiert. Das soll sich ändern. Der IWF will den Yuan in die erste Liga der Währungen aufnehmen. Und was bedeutet das für den Dollar?

Der chinesische Yuan soll in den Kreis der großen Weltwährungen aufgenommen worden. Wenn der Exekutivrat des Internationalen Währungsfonds (IWF) an diesem Montag in Washington zusammenkommt, gilt eine Aufnahme des Yuan als fünfte Währung in den Währungskorb als sehr wahrscheinlich.

IWF-Chefin Christine Lagarde hatte bereits Mitte November öffentlich ihre Unterstützung signalisiert. Bisher haben den Status einer Weltreservewährung nur der US-Dollar, der japanische Yen, der Euro und das britische Pfund Sterling. Alle zusammen bilden die sogenannten Sonderziehungsrechte (SZR), eine künstliche Ersatzwährung innerhalb des IWF, die nur rechnerisch auf dem Papier existiert.

China hat jahrelang auf diese Aufnahme hingewirkt. Zuletzt hatte Lagarde der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt signalisiert, dass der Yuan die Bedingungen nunmehr erfülle. Die Währung muss dafür in einem entsprechend großen Volumen international gehandelt werden. Außerdem muss sie frei verfügbar sein - ein Kriterium, das im Falle des Yuan vor allem die USA lange angezweifelt hatten.

Dollar als Leitwährung angezählt?

Der Yuan darf überhaupt erst seit 2004 außerhalb der Grenzen Chinas gehandelt werden. Derzeit werden 2,8 Prozent des weltweiten Handels in chinesischen Yuan getätigt - Tendenz allerdings stark steigend. Der Yuan rangiert bereits vor dem japanischen Yen. In Deutschland soll eine seit kurzem installierte Clearing-Bank den Handel weiter forcieren, der Finanzplatz London bewirbt sich als Europa-Zentrum für den Handel in der chinesischen Währung.

Nach der Entscheidung am Montag wird der Yuan allerdings nicht sofort, sondern voraussichtlich erst im Herbst 2016 in den Währungskorb aufgenommen. Viele Experten sehen mit der Aufnahme der chinesischen Währung ein Ende der Vorherrschaft des US-Dollars als weltweite Leitwährung. Dazu muss es China allerdings über viele Jahre schaffen, die Position seiner Währung im Währungskorb zu stabilisieren.

Der Euro, dem auch der Ruf nacheilte, den Dollar ablösen zu können, hat inzwischen eher wieder an Boden verloren. Sein Anteil an den internationalen Devisenreserven sei aufgrund der politischen Instabilität des Kontinents seit 2009 allerdings deutlich gesunken (von 27,6 Prozent auf 20,5 Prozent).

Die Aufnahme des Yuans in den Währungskorb dürfte also allenfalls ein erster Schritt für China sein, sich an den Finanz- und Devisenmärkten als Gegengewicht zu den Vereinigten Staaten zu positionieren.

Quelle: ntv.de, ddi/dpa

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