Wirtschaft

Trumps Politik treibt Fed an Yellen rechnet mit schnellen Zinserhöhungen

Guter Dinge: Die Kritik des neuen Präsidenten ignorierte Yellen bisher.

Guter Dinge: Die Kritik des neuen Präsidenten ignorierte Yellen bisher.

(Foto: AP)

US-Präsident Trump hatte die lockere Geldpolitik von Janet Yellen schon im Wahlkampf kritisiert. Nun kündigt die Notenbankchefin baldige Zinsschritte an. Allerdings ist die Politik der neuen Regierung für die Fed ein Unsicherheitsfaktor.

US-Notenbankchefin Janet Yellen hat die Finanzmärkte mit deutlichen Worten auf bald steigende Zinsen eingestimmt. Ein solcher Schritt nach oben sei unter gewissen Bedingungen auf einer der nächsten Sitzungen "wahrscheinlich angebracht", sagte Yellen vor dem Bankenausschuss des US-Senats. Dazu müssten sich der Arbeitsmarkt und die Inflation im Einklang mit den Erwartungen der Zentralbank Fed entwickeln. Es sei aus ihrer Sicht unklug, die Straffung zu lange hinauszuzögern.

Die nächste Fed-Sitzung steht im März an. Viele Experten erwarten aber, dass die Notenbank bis Juni mit einer Erhöhung wartet. Dann lassen sich die Auswirkungen der Haushaltspolitik des neuen US-Präsidenten Donald Trump auf die Wirtschaft besser abschätzen.

Yellens Rede vor dem Ausschuss war ihr erster Auftritt vor dem Kongress seit dem Amtsantritt Trumps. Die Fed hatte den Leitzins zuletzt Ende 2016 auf das aktuelle Niveau von 0,5 bis 0,75 Prozent angehoben. Angesichts der rund laufenden Wirtschaft hatte die Zentralbank damals drei Erhöhungen für 2017 in Aussicht gestellt. Viele Investoren erwarten, dass die bereits rund laufende Konjunktur durch die Politik Trumps zusätzlich befeuert wird. Er plant radikale Steuersenkungen und Investitionen in Billionenhöhe.

Die mit diesen Vorhaben verbundene Unsicherheit macht es laut dem US-Währungshüter Jeffrey Lacker erforderlich, dass die Zinsen schneller steigen als an den Märkten derzeit allgemein erwartet wird. Es gebe gute Argumente für eine Erhöhung bereits im März, sagte der Chef des Fed-Ablegers in Richmond. Zudem könnten mehr als drei Schritte in diesem Jahr nötig werden, betonte Lacker, der als Vertreter einer straffen geldpolitischen Linie gilt.

Quelle: ntv.de, mbo/DJ/rts

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