Wirtschaft

Im Schwitzkasten Russlands Weißrussland gerät in Rubel-Panik

Die Menschen versuchten ihre Ersparnisse, durch den Umtausch in andere Währungen, zu retten.

Die Menschen versuchten ihre Ersparnisse, durch den Umtausch in andere Währungen, zu retten.

(Foto: picture alliance / dpa)

Die wirtschaftliche Abhängigkeit von Russland bringt den Nachbarn Weißrussland in Bedrängnis. Angesichts des Rubelabsturz' beim Nachbarn fürchten die Behörden den Sturm auf Banken. Doch ihre Aktionen macht es nicht besser.

Der Rubel-Verfall in Weißrussland hat die Behörden zu regelrechten Verzweiflungsmaßnahmen getrieben: Unabhängige Nachrichtenseiten und Onlineshops wurden abgeschaltet, um dem Sturm auf Banken und weiterem Preisverfall vorzubeugen. Kritiker warfen der Regierung in Minsk vor, mit ihren Aktionen eine aufkommende Panik im Land nur noch weiter anzuheizen.

Der Nachrichtenanbieter BelaPAN, der mehrere unabhängige Websites betreibt, erklärte, seine Seiten seien ohne Vorwarnung blockiert worden. Dahinter könne nur die Regierung stecken, weil sie ein Monopol darauf habe, IP-Adressen bereitzustellen, hieß es. Zahlreiche andere unabhängige Nachrichtenseiten waren betroffen.

Anstieg der Importpreise bringt Händler in Schwierigkeiten

Zudem ist auch das Einkaufen in 13 Internetshops nicht mehr möglich. Sie hätten die Preise angehoben oder in Dollar ausgewiesen, sagte Vizehandelsministerin Irina Narkewitsch. Die Behörden haben Preiserhöhungen bis auf weiteres verboten, was beim massiven Anstieg der Importpreise die Händler vor massive Probleme stellt.

Weißrussland ist vom großen Nachbar Russland wirtschaftlich abhängig und längst in den Abwärtssog geraten. Der weißrussische Rubel verlor seit Jahresbeginn gut die Hälfte seines Wertes. Aus Sorge vor einem weiteren Verfall hatten sich teils hunderte Meter lange Schlangen vor den Wechselstuben gebildet, weil die Menschen ihre Ersparnisse in andere Währungen umtauschen wollten. Für die Weißrussen weckt die Krise düstere Erinnerungen an das Jahr 2011. Schon damals mussten sie eine scharfe Wirtschafts- und Währungskrise mit galoppierender Inflation verkraften.

Quelle: ntv.de, lda/AFP

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