Wirtschaft

Anleger fürchten Staatspleite Ukrainische Währung bricht drastisch ein

Die Inflation in der Ukraine hatte im Dezember eine Rate von fast 25 Prozent erreicht.

Die Inflation in der Ukraine hatte im Dezember eine Rate von fast 25 Prozent erreicht.

(Foto: REUTERS)

Der Notenbank in Kiew gehen langsam die Devisenreserven aus. Ihr fehlen damit die Mittel, die Landeswährung weiter zu stützen - in der Folge bricht der Hrywnja-Kurs ein und verliert fast die Hälfte seines Wertes. Das ist jedoch nicht die einzige Sorge der Zentralbank.

Aus Furcht vor einer Pleite der Ukraine fliehen Anleger in Scharen aus der Währung des Landes. Der Kurs des US-Dollar sprang um 44 Prozent zwischenzeitlich auf ein Rekordhoch von 24,10 Hrywnja - die ukrainische Währung fiel im Gegenzug auf weit unter 0,5 Dollar.

Zuvor hatte die ukrainische Notenbank wegen schwindender Devisenreserven ihren Kampf gegen die Abwertung der eigenen Währung weitgehend aufgegeben. Die Währungsreserven des von Kämpfen erschütterten Landes waren zum Jahresende auf 7,5 Milliarden Dollar zusammengeschmolzen. Mit dieser Summe können die Importe für einen Zeitraum von gerade einmal fünf Wochen finanziert werden.

Die Spekulationen auf einen finanziellen Kollaps der Ukraine spiegelte sich auch am Markt für Credit Default Swaps wider. Die Absicherung eines zehn Millionen Dollar schweren Pakets ukrainischer Anleihen gegen Zahlungsausfall verteuerte sich um 2,817 Millionen Dollar von 2,69 Millionen Dollar am Vortag, teilte der Datenanbieter Markit mit. Das sei der höchste Stand seit fast sechs Jahren. Ukrainische Staatsanleihen warfen Investoren ebenfalls aus ihren Depots. Dies trieb die Rendite der Bonds mit einer Laufzeit bis 2023 auf rund 20 Prozent.

Zinserhöhung soll Preisanstieg eindämmen

Unterdessen hob die ukrainische Notenbank den zentralen Zinssatz um 5,5 Prozentpunkt auf 19,5 Prozent an. Damit will Zentralbankchefin Valeria Gontarewa die Inflation in den Griff bekommen, die im Dezember eine Rate von fast 25 Prozent erreichte.

Die Wirtschaftskrise im Land wird durch die Kämpfe im Osten des Landes immer mehr verschärft. Zudem fehlt es dem Land an Zugang zu den internationalen Finanzmärkten. "Auf dem Markt herrscht wegen der anhaltenden Kämpfe weiter Panik", sagte Gontarewa.

Analysten äußerten sich skeptisch, dass die Zinserhöhung Wirkung zeigen wird. Gontarewa erklärte zudem, die Notenbank habe sich mit dem Internationalen Währungsfonds auf einen Ausbau von Hilfen des Fonds verständigt.

Quelle: ntv.de, kst/rts

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