Wirtschaft

Putschversuch niedergeschlagen Türkische Lira erholt sich

Die türkische Lira hatte angesichts des Putschversuchs deutlich an Wert verloren.

Die türkische Lira hatte angesichts des Putschversuchs deutlich an Wert verloren.

(Foto: REUTERS)

Die türkische Währung schießt kräftig nach oben und macht einen Großteil ihrer Verluste wett. Analysten warnen: Die Lira könnte in den nächsten Tagen eine Berg- und Talfahrt erleben.

Die türkische Lira hat den Großteil des Kurseinbruchs rasch wieder aufgeholt. Der Kurs steigt im Vergleich zum Dollar um zwei Prozent, nachdem er am Freitagabend um fast fünf Prozent abgerutscht war. Am Vormittag kostet der Dollar rund 2,93 Lira. Der türkische Aktienmarkt leidet zum Handelsstart etwas unter dem gescheiterten Putschversuch und tendiert 2,3 Prozent im Minus.

US-Dollar / Türkische Lira
US-Dollar / Türkische Lira 32,59

Die türkische Regierung hatte am Wochenende den Umsturzversuch aus Reihen des Militärs vereitelt. "Wäre der Putsch gelungen, dann wären die Marktreaktionen sicherlich um einiges heftiger gewesen", vermutete ein Händler. So aber stelle sich aus Sicht der Investoren die Lage in der Türkei zunächst als stabil dar. Allerdings dürften diese den Wechselkurs der Lira in den kommenden Tagen genau im Blick behalten.

Nach Ansicht der Commerzbank-Analysten dürfte die Volatilität bei türkischen Vermögenswerten zunächst hoch sein, doch die Lage sollte sich schnell beruhigen. Die türkische Notenbank werde die Zinssätze am Dienstag wahrscheinlich unverändert belassen, um eine rasche Beruhigung der Lira zu unterstützen.

Zahlreiche Richter entlassen

Die Commerzbank erwartet, dass sich der Dollar mit der Unterstützung der türkischen Zentralbank kurzfristig bei 2,90 Lira einpendeln wird. Die Sorge sei groß, dass die Regierung die Lage für Aktionen gegen die Opposition nutze, obwohl sich diese dem Putschversuch ebenfalls entgegengestellt habe, so die Analysten. Rund 3000 Militärangehörige wurden festgenommen, fast ebenso viele Richter und Staatsanwälte abgesetzt und in Gewahrsam genommen.

Kurzfristig scheine die Gefahr von weiteren Kämpfen gebannt, hieß es weiter. Doch die Frage bleibe, ob sich die Situation längerfristig auf die Risikoprämie der Türkei auswirke. Aus Sicht der Commerzbank zeigt der Putschversuch, wie wichtig es ist, die Risiken auch in einem positiven Marktumfeld nicht aus den Augen zu verlieren.

Quelle: ntv.de, jga/rts/DJ

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