Wirtschaft

Markteingriff im Devisenhandel Mexiko kämpft gegen den Trump-Effekt

Landeswährung unter Druck: Wenn Donald Trump auch nur einen Teil seiner Drohungen umsetzt, sieht die mexikanische Wirtschaft harten Zeiten entgegen.

Landeswährung unter Druck: Wenn Donald Trump auch nur einen Teil seiner Drohungen umsetzt, sieht die mexikanische Wirtschaft harten Zeiten entgegen.

(Foto: REUTERS)

Wie wird der künftige US-Präsident mit Mexiko umspringen? Das Schwellenland im Süden der USA leidet schwer unter den Drohungen. Mit energischen Maßnahmen versuchen die Währungshüter, den Kurs des Peso zu stützen.

Wenige Tage vor der Amtseinführung des neuen US-Präsidenten Donald Trump stemmt sich Mexiko gegen den Verfall seiner Landeswährung Peso. Die mexikanische Zentralbank bestätigte Berichte über groß angelegte Dollar-Verkäufe, die den Kurs des Peso vor einem weiteren Abrutschen bewahren sollen.

Mexikanischer Peso / US-Dollar
Mexikanischer Peso / US-Dollar ,06

Die Transaktionen würden im Tagesverlauf (Ortszeit Mexiko-Stadt) fortgesetzt, sagte der dafür zuständige Direktor Juan Garcia. Den Umfang der Geschäfte nannte er nicht. Händler sprachen indes von zunächst rund einer Milliarde Dollar. Nach der Ankündigung dreht der Kurs ins Plus und legte 1,1 Prozent zu.

Unsicherheiten bezüglich der Wirtschaftspolitik von Trump hatten den Kurs der Landeswährung zuletzt bis auf ein Rekordtief von 21,624 Peso zum Dollar absacken lassen.

Baut Trump eine Mauer?

Die mexikanische Währung war in den vergangenen Monaten heftig unter Druck geraten. Auslöser waren unter anderem Aussagen des künftigen US-Präsidenten Donald Trump. In dem teils sehr hitzig geführten Wahlkampf hatte sich Trump unter anderem Front gegen mexikanische Billig-Importe ausgesprochen.

Der Republikaner drohte unter anderem damit, Importzölle von bis zu 35 Prozent auf Waren aus Mexiko einzuführen. Auch von einer Mauer, die der Immobilienunternehmer errichten wollte, war zeitweise die Rede. Trump wollte die USA damit unter anderem vor "Vergewaltigern" schützen.

Der anstehende Amtsantritt Trumps birgt für die fraglie Wirtschaft des Schwellenlands erhebliche Risiken. Aus Furcht vor wirtschaftlichen Turbulenzen hob Mexikos Notenbank zuletzt sogar den Leitzins an.

Schutzzölle gegen Niedriglohn

Trumps Mexiko-Politik wirbelt inzwischen auch Investitionspläne großer Autobauer durcheinander. So kippte Ford eine 1,6 Milliarden Dollar schwere Investition in ein geplantes neues Werk in San Luis Potosi und steckt stattdessen Geld in ein US-Werk.

Fords Rivalen General Motors (GM) drohte Trump sogar Strafzölle an, sollten weiter Autos aus dem benachbarten Niedriglohnland eingeführt werden. Trump hatte im Wahlkampf das bestehende Freihandelsabkommen Nafta mit Mexiko und Kanada als "schlechtestes Geschäft aller Zeiten" bezeichnet und die Unternehmen zugleich aufgefordert, Jobs in den USA zu schaffen.

Quelle: ntv.de

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