Wirtschaft

Inflation im Griff Litauen darf den Euro einführen

Diese Münze werden Litauer ab Januar 2015 öfter in den Händen halten.

Diese Münze werden Litauer ab Januar 2015 öfter in den Händen halten.

(Foto: REUTERS)

Das baltische Euro-Trio ist komplett. Ab Anfang 2015 wird auch in Litauen die europäische Einheitswährung eingeführt. Es ist damit das 19. EU-Land in der Eurozone. Andere würden gerne nachziehen.

Es ist offiziell: Litauen führt am 1. Januar kommenden Jahres als 19. EU-Land den Euro als Landeswährung ein. Die für Europafragen zuständigen EU-Minister gaben grünes Licht für die Aufnahme des baltischen Landes in die gemeinsame Währungsunion.

Dies war der letzte Schritt des Verfahrens. Die Minister legten auch den Wechselkurs fest, wonach 3,45280 litauische Litas 1 Euro entsprechen, teilte der EU-Ministerrat mit. Litauen komplettiert den Beitritt der baltischen Staaten zur Eurozone. Zuletzt hatte Lettland im Januar auf den Euro umgestellt, Estland schon 2011.

Vom nächsten Jahr an sind dann 19 von 28 EU-Ländern Mitglied im Währungsclub. Litauen hatte bereits 2007 einen ersten Anlauf gemacht, war aber wegen einer überhöhten Inflation gescheitert. Den Euro gibt es seit 1999 - er startete als Buchwährung, 2002 kam dann das Bargeld. Die Währungsgemeinschaft war in den vergangenen Jahren wegen der Schuldenkrise in Griechenland und anderen Ländern in eine Krise geraten.

Sorge vor verdeckten Preissprüngen im Einzelhandel

Die EU-Kommission teilte mit, die Vorbereitungen für die Währungsumstellung in Litauen gingen gut voran - "auch wenn noch Raum für Fortschritte in einigen Bereichen besteht". Die Behörde empfahl Litauen vorsorgliche Maßnahmen, damit Einzelhändler und Unternehmer nicht mit Preissprüngen "unangemessenen Profit" aus der Umstellung schlagen könnten.

In den vergangenen Wochen hatten bereits die europäischen Finanzminister, die Europäische Zentralbank und auch die EU-Kommission Litauen für beitrittsreif erklärt. Das Land erfüllt demnach alle Voraussetzungen wie eine geringe Inflation und hält die Defizit- und Schuldengrenzen ein.

"Euro ist nicht nur eine Münze"

Der litauische Außenminister Linas Linkevicius versprach in Brüssel: "Wir werden ein zuverlässiges Mitglied der Eurozone sein. (...) Der Euro ist nicht nur eine Münze oder ein Stück Metall - für uns bedeutet er, zum richtigen Club dazu zu gehören." Regierungschef Algirdas Butkevicius sagte: "Litauens Anstrengungen haben sich ausgezahlt: Heute hat die Eurozone die Tür für uns geöffnet."

Nach derzeitigem Stand dürfte Litauen erst einmal das letzte Neumitglied im Euroraum bleiben. Keiner der sieben weiteren Kandidaten Bulgarien, Tschechien, Kroatien, Ungarn, Polen, Rumänien und Schweden erfüllt laut Berichten derzeit alle Kriterien.

Quelle: ntv.de, kst/dpa/DJ

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