Wirtschaft

Börse Moskau mit herben Verlusten Experten sagen Rubel weiteren Fall voraus

Seit Beginn der Ukraine-Krise hat der Rubel rund 60 Prozent an Wert verloren.

Seit Beginn der Ukraine-Krise hat der Rubel rund 60 Prozent an Wert verloren.

(Foto: picture alliance / dpa)

Mit dem Verfall der Ölpreise steht auch die russische Landeswährung Rubel unter Druck. Denn Russland ist in erheblichem Maße von Öl- und Gaseinnahmen abhängig. Devisenexperten rechnen damit, dass der Dollar die 80-Rubel-Marke bald erreichen könnte.

Der russische Rubel setzt seine Talfahrt auch im neuen Jahr fort und fällt zeitweise auf den niedrigsten Stand seit mehr als einem Jahr. Für einen Dollar wurden erstmals seit Dezember 2014 wieder mehr als 76 Rubel berechnet, für einen Euro wieder mehr als 83 Rubel. In Russland war die Börse am Donnerstag und Freitag wegen des orthodoxen Weihnachtsfestes geschlossen.

Und es könnte noch weiter nach unten gehen: Angesichts des andauernden Verfalls der Ölpreise sehen die Devisenexperten von Nordea den Rubel kurzfristig weiter schwach. Der Dollar könne kurzfristig auf 78 Rubel steigen, heißt es. Ähnlich äußert sich ING, sie rechnet für die kommenden Wochen mit einem Heranlaufen an die Marke von 80 Rubel. Seit Beginn der Ukraine-Krise hat der Rubel rund 60 Prozent an Wert verloren.

Nach dem massiven globalen Ausverkauf an den Märkten sei der Risikoappetit der Akteure deutlich gesunken, so die Begründung. Das bedeutet auch, dass Investoren vermehrt im sichereren Dollar-Raum anlegen. Gebremst werden könne die Rubel-Abwertung zum Monatsende allerdings womöglich von den dann fällig werdenden Steuerzahlungen, glauben die Nordea-Experten. Dazu müssen russische Exporteure Fremdwährungen in Rubel umtauschen.

Moskauer Börse nach Feiertagen unter Druck

Der fallende Ölpreis und die schwächelnde Konjunktur in China haben die Börsenkurse in Russland nach dem langen Wochenende der orthodoxen Weihnacht auf Talfahrt geschickt. Der in Dollar berechnete Index RTS fiel um fast fünf Prozent, der in Rubel berechnete Micex, weniger anfällig für Währungsschwankungen, gab um knapp 3,7 Prozent nach.

Russland steckt in einer tiefen Rezession, vor allem wegen des Ölpreisverfalls, aber auch wegen der vom Westen wegen der Ukraine-Krise verhängten Sanktionen. Die russische Zentralbank hat bereits prognostiziert, dass die russische Wirtschaft bei weiter sinkenden Ölpreisen weiter schrumpfen wird. Die Regierung hat die Bevölkerung schon auf Sparmaßnahmen vorbereitet.

Quelle: ntv.de, kst/AFP/DJ

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