Wirtschaft

Rubel steigt auf Zwei-Monats-Hoch Draghi lässt Euro-Kurs abstürzen

Aussagen von EZB-Chef Mario Draghi haben den Euro tiefer in den Keller geschickt.

Aussagen von EZB-Chef Mario Draghi haben den Euro tiefer in den Keller geschickt.

(Foto: REUTERS)

Steil nach unten geht es mit dem Kurs des Euro, der sich gerade erst ein wenig berappelt hatte. Die Marke von 1,10-Dollar wird zeitweise unterschritten. Ein weiteres Absacken ist möglich. Schuld an dem Verfall sind Aussagen von EZB-Chef Draghi.

Noch tiefer in den Keller haben Aussagen von EZB-Chef Mario Draghi den Euro geschickt. Die Gemeinschaftswährung rutschte zeitweise auf knapp unter 1,10 US-Dollar ab und notierte damit so niedrig wie zuletzt am 5. September 2003, als sie bei 1,0913 Dollar gelegen hatte. Händler sahen erst bei 1,08 Dollar einen nächsten technischen Halt.

"Indem er sagt, dass das Anleihe-Kaufprogramm weit über 2016 hinausgehen könnte, zeigt Draghi seine Entschlossenheit, solange Anleihen zu kaufen, bis er die Ergebnisse hat, die er haben will", erklärte Mauro Vittorangeli, Fondsmanager bei Allianz Global Investors. Die Notenbanker könnten es sich nicht leisten, keinen Erfolg zu haben. Draghi hatte erklärt, die Käufe würden solange fortgesetzt, bis die Inflation nachhaltig anspringe.

Nach unten ging es für den Euro zudem, weil die EZB angekündigt hatte, dass auch Käufe von Staatsanleihen mit negativer Rendite möglich sind - solange diese über dem Einlagesatz von minus 0,2 Prozent liegen. Einige Anleger hätten wohl darauf gesetzt, dass Bonds mit negativer Rendite ausgeschlossen wären und seien daher auf dem falschen Fuß erwischt worden, sagte ein Händler. Die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen, die während der Pressekonferenz der EZB auf ein Sechs-Wochen-Hoch von 0,431 Prozent gestiegen war, fiel wieder auf 0,331 Prozent zurück.

Unterdessen wittern Anleger der zuletzt arg belasteten russischen Währung wieder Morgenluft: Ein anziehender Ölpreis und Aussagen der russischen Zentralbank zum Wechselkurs haben dem Rubel Auftrieb gegeben. Außerdem nährte die nahende EZB-Geldschwemme Börsianern zufolge Spekulationen, dass ein Teil dieses zusätzlichen Geldes in Schwellenländer wie Russland fließt. Dollar und Euro verloren jeweils etwa 2,5 Prozent auf 60,698 beziehungsweise 66,969 Rubel.

Quelle: ntv.de, kst/rts

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