Wirtschaft

Devisentermingeschäfte China führt neue Regeln ein

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(Foto: imago/Christian Ohde)

Chinas Notenbank kämpft gegen den auf den Yuan lastenden Abwertungsdruck. Ab Mitte Oktober müssen Banken ein Fünftel der Verkäufe an sogenannten Devisenforwards bei der Notenbank deponieren.

Die chinesische Notenbank will den wachsenden Abwertungsdruck auf die Landeswährung Yuan lindern. Deshalb hat die People's Bank of China (PBoC) neue Regeln für Devisentermingeschäfte eingeführt.

US-Dollar / Yuan
US-Dollar / Yuan 7,17

Vom 15. Oktober an müssen Banken, die für ihre Klienten sogenannte Devisenforwards kaufen und verkaufen, 20 Prozent ihrer Verkäufe bei der PBoC deponieren. Das geht aus einer Mitteilung der Notenbank an die Geschäftsbanken hervorgeht, aus der das "Wall Street Journal" zitiert. Diese Einlagen werden mit einer Verzinsung von null gehalten und für ein Jahr eingefroren. Mit dieser neuen Vorschrift will die PBoC laut Mitteilung "makroökonomische finanzielle Risiken" vermeiden.

Die Anleger treiben den Yuan in Erwartung einer weiteren Abwertung weiter nach unten, nachdem Peking die Landeswährung am 11. August überraschend abgewertet hatte. In Hongkong, wo der Yuan im sogenannten Offshore-Markt gehandelt wird, wird die Währung derzeit mit einem Abschlag von 1 Prozent zum Festland taxiert, wo der Devisenhandel von der Zentralbank kontrolliert wird.

Nicht "frei handelbar"

Dieser Spread verkompliziert die Bestrebungen Chinas, den Yuan als globale Währung zu positionieren. Peking will den Internationalen Währungsfonds (IWF) überzeugen, den Yuan in seinen Währungskorb der Sonderziehungsrechte (SZR) aufzunehmen. Damit hätte der Yuan denselben Status wie der US-Dollar, der Euro, das Pfund und der Yen.

Mit dem Denken des IWF vertraute Personen sind jedoch der Ansicht, dass es sehr unwahrscheinlich ist, dass eine Währung mit zwei Wechselkursen als "frei handelbar" deklariert wird, wie es für eine Aufnahme in den Währungskorb erforderlich ist.

Die PBoC denke über Schritte nach, die Lücke zwischen dem Onshore- und Offshore-Yuan zu schließen, sagen die Insider weiter. Die neuen Vorschriften gehen in genau diese Richtung.

Quelle: ntv.de, wne/DJ

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