Wirtschaft

Trumps "erratische Ergüsse" Analysten raten zum Dollar-Ausstieg

US-Präsident Trump könnte dem Kurs des US-Dollar seinen Stempel aufdrücken.

US-Präsident Trump könnte dem Kurs des US-Dollar seinen Stempel aufdrücken.

(Foto: imago/ZUMA Press)

Der starke Dollar lässt Währungen wie Euro, Yen und Schweizer Franken schwach aussehen. US-Präsident Trump jedoch missfällt das - ein weniger starker Dollar würde US-Exporte fördern. Analysten raten Anlegern, einer Abwertung zuvorzukommen.

Anleger sollten auf eine Abwertung des Dollar zum Schweizer Franken und zum Yen setzen, empfiehlt JP Morgan. Die Analysten reagieren damit auf Aussagen von US-Präsident Donald Trump und dessen Wirtschaftsberater, dass der Dollar zu stark aufgewertet habe. Das Vertrauen in den Dollar und die Positionierung werde untergraben durch die "erratischen politischen Ergüsse" aus dem Weißen Haus, so JP Morgan.

Die US-Währung hat den schlimmsten Januar seit 30 Jahren erlebt. Die Talfahrt des Dollar begann, als Trump am 17. Januar den Greenback als zu stark besonders gegen Yen und Yuan bezeichnete. In der vergangenen Woche hieb Trumps Wirtschaftsberater Peter Navarro dann auf den Euro ein. Dieser sei drastisch unterbewertet. Navarro warf Deutschland vor, die EU und die USA auszubeuten.

Alles in allem weckten diese Äußerungen den Verdacht, dass die neue US-Regierung die Politik des starken Dollar nach zwei Jahrzehnten beenden und den Dollar schwächen will. Ein schwächerer Greenback käme den US-Exporten zugute.

"Dollar shorten bei Handelsüberschuss"

Wo das alles hinführe, sei noch nicht klar, sagt JP Morgan. Es dürfte aber in jedem Fall vernünftig sein, den Dollar gegen Währungen von Ländern zu shorten, die entweder gegenüber den USA einen bilateralen Handelsüberschuss aufwiesen oder die Entwicklung ihrer Währungen zum Beispiel durch Interventionen am Devisenmarkt offen kontrollierten. Auch gegen unterbewertete Währungen sollten Anleger auf eine Abwertung des Dollar setzen, heißt es bei JP Morgan.

Wie das geht: Im Devisenhandeln verkaufen Anleger beim Shorten jenen Teil eines Währungspaares, mit dessen Wertminderung sie rechnen - und kaufen den anderen Teil. Setzt ein Anleger etwa auf einen sinkenden Dollar gegenüber dem Yen, sollte er seine Dollar-Bestände schlicht verkaufen und damit Yen ankaufen.

Der Yen dürfte zum Dollar zulegen, weil Japan gegenüber den USA einen großen bilateralen Handelsüberschuss aufweise und der Yen unterbewertet sei. Der Franken wiederum habe die Schwelle für Devisenmarktinterventionen überschritten, ab der das US-Finanzministerium von Devisenmanipulation spreche. Aktuell kostet der Dollar 112,46 Yen bzw 0,9949 Franken. Für einen Euro werden 1,0738 Dollar gezahlt.

Quelle: ntv.de, kst/DJ

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