Wirtschaft

S&P senkt den Daumen Was "Ramschniveau" für Russland bedeutet

Der Rubel verlor nach der Herabstufung an Wert.

Der Rubel verlor nach der Herabstufung an Wert.

(Foto: AP)

Mit S&P stuft die erste der drei großen Rating-Agenturen die Bonität Russlands auf "Junk". Investment-Legende El-Erian warnt, dass weitere Herabstufungen folgen: "Das würde die wirtschaftliche und finanzielle Implosion des Landes verschärfen."

Die Ratingagentur Standard & Poor's (S&P) hat die Kreditwürdigkeit Russlands auf "Ramsch" heruntergestuft. Das bedeutet, dass Investitionen in russische Staatsanleihen als hochspekulativ eingestuft werden. Für das Land ist das ein großes Problem.

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"Diesem Schritt werden weitere Abstufungen von russischen Banken und Unternehmensanleihen folgen", schrieb Anleihe-Experte Mohamed El-Erian in einem Beitrag für die Finanznachrichtenagentur "Bloomberg". Es sei außerdem wahrscheinlich, dass andere Ratingagenturen dem Beispiel von S&P folgen würden, so der ehemalige Chef von Pimco, einem der weltweit größten Anleihe-Investoren.

Eine Herabstufung der Bonität bedeutet, dass die Emittenten den Investoren höhere Zinsen bieten müssen - die Finanzierung von Unternehmen oder Staaten wird also teurer. Die wichtigsten russischen Banken sind bereits im Grunde vom Zugang zum europäischen und US-amerikanischen Kapitalmarkt abgeschnitten.

Dazu kommt, dass es vielen Fonds verboten ist, in sogenannte Junk-Bonds zu investieren. Die Gruppe potenzieller Investoren wird damit kleiner. Außerdem könnten Fonds, die bereits russische Staatsanleihen besitzen, gezwungen sein, sich von ihnen zu trennen.

Sollten auch die anderen großen Rating-Agenturen Moody's und Fitch Russland auf "Ramsch" herabstufen, hätte das El-Erian zufolge heftige Konsequenzen. "Das würde die wirtschaftliche und finanzielle Implosion des Landes verschärfen."

Die westlichen Finanz-Sanktionen und der niedrige Ölpreis machen Russland schwer zu schaffen. "Die Herabstufung wird wahrscheinlich die Abwertung der Währung und die Kapitalflucht verstärken", schrieb El-Erian.

Quelle: ntv.de, jga

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