Wirtschaft

Anleihen mit negativer Rendite Portugal kassiert Gebühren für Geld

Rentner-Graffiti-Klasse in Lissabon: Dieses Land gehört noch lange nicht zum alten Eisen Europas, finden die Anleger.

Rentner-Graffiti-Klasse in Lissabon: Dieses Land gehört noch lange nicht zum alten Eisen Europas, finden die Anleger.

(Foto: REUTERS)

Dieses Kunststück ist bisher vor allem Wirtschaftsriesen wie Deutschland gelungen: Anleger bezahlen Portugal dafür, die Staatsanleihen des Landes halten zu dürfen. Erstmals wurden hier Papiere mit negativer Rendite ersteigert.

Trotz der jüngsten Turbulenzen am Markt für Anleihen sind Staatspapiere aus der Eurozone bei Anlegern stark gefragt. Nun konnte Portugal erstmals kurzlaufende Papiere mit einer negativen Rendite verkaufen. Nach Angaben der nationalen Schuldenagentur wurde bei der Versteigerung von Geldmarktpapieren mit einer Laufzeit von sechs Monaten eine Rendite von minus 0,002 Prozent erzielt. Das heißt: Für das neue Papier muss Portugal keine Zinsen bezahlen, sondern kassiert eine - wenn auch minimale - Gebühr.

Die Nachfrage nach den neuen Geldmarktpapieren war vergleichsweise hoch. Sie hätte ausgereicht, um mehr als das Vierfache der angebotenen Papiere am Markt zu platzieren. Bei der letzten vergleichbaren Auktion Mitte März hatte die Rendite für sechsmonatige Papiere aus Portugal noch bei 0,047 Prozent gelegen. Marktbeobachter glauben, dass die Investoren darauf setzen, dass die Europäische Zentralbank ihnen die Papiere schon abkaufen wird.

In der Hochphase der Euro-Schuldenkrise zählte Portugal zu den angeschlagenen Euroländern und musste mit internationaler Finanzhilfe gestützt werden. Anders als Griechenland konnte das Land die Staatsfinanzen aber wieder in den Griff bekommen.

Quelle: ntv.de, sla/dpa

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