Wirtschaft

Staatsanleihen heruntergestuft Indonesien bestraft JP Morgan

"Wir finden ihre Argumentation unglaubwürdig", sagt ein Vertreter des Finanzministeriums.

"Wir finden ihre Argumentation unglaubwürdig", sagt ein Vertreter des Finanzministeriums.

(Foto: REUTERS)

Die Regierung Indonesiens ist sauer auf JP Morgan. Sie fühlt sich von der Investmentbank ungerecht behandelt - und kündigt deshalb die Partnerschaft mit dem Finanzinstitut auf.

Dass JP Morgan sich negativ über die indonesischen Staatsanleihen geäußert hat, lässt die Regierung nicht auf sich sitzen. Die Investmentbank hatte ihren Kunden empfohlen, weniger Anleihen des Landes zu halten als bisher - sehr zum Unwillen des indonesischen Finanzministeriums.

JP Morgan Chase
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Die Konsequenz: Die Regierung wird die Bank nicht mehr nutzen, um Zahlungen abzuwickeln – darunter beispielsweise Steuerzahlungen. In Indonesien haben nur wenige Geldinstitute einen derartig privilegierten Status.

Dass JP Morgan die Staatanleihen auf "untergewichten" heruntergestuft habe "macht überhaupt keinen Sinn", hieß es aus dem Finanzministerium. Denn Brasiliens Bonds würden nun besser bewertet als die Indonesiens – und dass, obwohl die politische Stabilität des südostasiatischen Landes größer sei.

"Wir haben sie gebeten, ihre Entscheidung zu erläutern. Sie haben uns das erklärt, aber wir finden ihre Argumentation unglaubwürdig", so ein Vertreter des Finanzministeriums. "Es ist nicht so, dass wir uns für so großartig halten. Aber wir schauen uns an, und wir schauen auf andere Volkwirtschaften an." Die Entscheidung JP Morgans könne der Finanzstabilität Indonesiens schaden.

Die Bank gab sich gelassen. "Die Auswirkungen auf unsere Kunden sind minimal", sagte eine Sprecherin. "Wir setzen unsere Zusammenarbeit mit der Regierung fort, um diese Angelegenheit zu klären."

Quelle: ntv.de, jga

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