Wirtschaft

Angebliche Einigung dementiert Griechen-Gerücht macht Märkte wuschig

Wer glaubt, anonym in die Welt gesetzte Gerüchte würden an den Finanzmärkten ignoriert, der irrt sich. Jüngstes Beispiel: Am Nachmittag sorgt Geraune über einen bevorstehenden Griechenland-Deal für signifikante Kursbewegungen.

In Sachen Griechenland reicht ein simples Gerücht, um an den Finanzmärkten für Bewegung zu sorgen. Am frühen Nachmittag hieß es plötzlich in Handelsräumen und auf Twitter, dass um 15 Uhr deutscher Zeit Sensationelles verkündet werden könnte – nämlich eine Einigung zwischen Griechenland und den Geldgebern. Kleiner Schönheitsfehler: An dem Gerücht war nichts dran.

Es dauerte weniger als zehn Minuten, bis sich die ohne Quellenangabe in die Welt gesetzte Geschichte in Luft aufgelöst hatte. Das änderte allerdings nichts daran, dass es bis dahin tatsächlich signifikante Kursbewegungen gab - beispielsweise am Anleihemarkt. "Der Bund-Future radiert seine Gewinne aufgrund eines unbestätigten Griechenland-Gerüchts aus. Was für ein Markt", twitterte Jonathan Ferro von der Finanznachrichtenagentur Bloomberg. 

 

Und auch der Euro reagierte offenbar auf das Gerücht, obwohl falscher Alarm im Rahmen der Griechenland-Verhandlungen keine Seltenheit ist.

 

Dieses Gerücht sei wahrscheinlich das Lächerlichste, was er jemals im Finanz-Twitter erlebt habe, schrieb Ferro. "Ich verabschiede mich aus Protest für den Rest des Tages." Es wäre kein richtiger Montagnachmittag in der griechischen Krisen-Saga ohne "unbestätigte Gerüchte" über einen möglichen Deal, twitterte der Blogger "The Greek Analyst". Er würde sich gerne weiterhin darüber lustig machen, "wenn nicht einige Leute davon irrsinnig profitieren würden".

Quelle: ntv.de, jga

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