Wirtschaft

Mehr Kapital nötig China öffnet seinen Anleihemarkt

China will die Zusammenarbeit mit der Sonderverwaltungszone Hongkong fördern.

China will die Zusammenarbeit mit der Sonderverwaltungszone Hongkong fördern.

(Foto: picture alliance / Oliver Berg/d)

Nach langem Zögern wagt China nach Angaben seiner Zentralbank ein "Experiment". Für ausländische Investoren wird der dortige Anleihemarkt zugänglich gemacht. Die Volksrepublik wird dadurch den Zufluss von Kapital erhöhen.

China gibt wegen seines abflachenden Wirtschaftswachstums den Anleihemarkt für ausländische Investoren frei. "Qualifizierte" Investoren wie Zentralbanken, staatliche Fonds und andere große Finanzinstitutionen können seit Montag chinesische Schuldverschreibungen kaufen, wie die chinesische Zentralbank mitteilte. Die Volksrepublik gehört mit den USA und Japan zu den am höchsten verschuldeten Staaten weltweit; der Anleihemarkt wird auf rund zehn Billionen US-Dollar geschätzt.

Es handle sich zunächst um ein "Experiment", teilten die Zentralbank in Peking und die Finanzbehörde in Hongkong mit. Die Öffnung des Anleihemarkts sei ein "wichtiger Schritt" der chinesischen Regierung bei der Unterstützung der Entwicklung in Hongkong.

Zudem solle die Zusammenarbeit zwischen der Sonderverwaltungszone und China gefördert werden. Sie werde Wohlstand und Stabilität in Hongkong fördern und öffne ausländischen Investoren einen "bequemen Weg" für Investitionen.

HSBC wird bereits aktiv

Ausländische Investoren haben bislang fast keinen Zugang zu chinesischen Anleihen. Die Finanznachrichtenagentur Bloomberg schätzt ihren Anteil auf weniger als 1,5 Prozent. Die internationale Bank HSBC teilte mit, sie habe die neue Möglichkeit bereits genutzt und Anleihen der Agricultural Bank of China gekauft - der Bank also Geld geliehen.

China wird seit Jahren für die Abschottung seiner Finanzmärkte kritisiert. Seit kurzem verspricht Peking Lockerungen. So dürfen ausländische Unternehmen mittlerweile Aktien einiger chinesischer Firmen kaufen. Die Volksrepublik kämpft gegen ein sich abschwächendes Wirtschaftswachstum und massive Kapitalflucht ins Ausland.

Quelle: ntv.de, wne/AFP

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen