Wirtschaft

Steuereinnahmen sprudeln Bund will sich weniger Geld leihen

35901085.jpg

(Foto: picture alliance / dpa)

Die Wirtschaft fasst wieder Tritt und die Steuereinnahmen übertreffen die Prognosen. Und die Entwicklung dürfte anhalten. In der Folge kürzt der Bund einige seiner geplanten Emissionen. Manche werden sogar ganz gestrichen.

Der Bund weicht bei der Refinanzierung im dritten Quartal von seiner zum Ende des Vorjahres ausgegebenen Emissionsplanung für 2015 nach unten ab. Mit 47,5 Milliarden sollen nun fünf Milliarden Euro weniger durch die Ausgabe von Kapitalmarkt- und Geldmarktinstrumenten aufgenommen werden als bislang geplant. Damit werde der Entwicklung des Refinanzierungsbedarfs des Bundeshaushalts und seiner Sondervermögen Rechnung getragen, begründet die Finanzagentur.

Dabei dürften die weiter reichlich sprudelnden Steuereinnahmen die entscheidende Rolle spielen. So wurde gerade erst bekannt, dass dem Staat im Mai (ohne reine Gemeindesteuern) 45 Milliarden Euro zuflossen, was einem Plus von 13,6 Prozent zum Vorjahr entspricht.

In den ersten fünf Monaten des Jahres übertrafen die Einnahmen des Staates mit mehr als 235 Milliarden Euro das Ergebnis des Vorjahreszeitraums um 6,5 Prozent. Und die Experten des Finanzministeriums sind zuversichtlich, dass der Aufwärtstrend anhält. Die Wirtschaft sei gut in das zweite Quartal gestartet. "Die Gesamtheit der Indikatoren spricht für eine Fortsetzung des Aufschwungs", heißt es im Monatsbericht des Finanzministeriums zur Konjunkturlage.

Zwei Emissionen gestrichen

Im Einzelnen wird laut der Mitteilung der Finanzagentur die für den 8. Juli geplante Aufstockung der zweijährigen Bundesschatzanweisung um ein Viertel auf 3 Milliarden Euro gekürzt. Die für den 23. September geplante Aufstockung der zweijährigen Bundesschatzanweisung auf 4 Milliarden Euro fällt ebenfalls um eine Milliarde geringer aus. Die für den 24. August geplante Neuausgabe einer zwölfmonatigen unverzinslichen Schatzanweisung in Höhe von 1,5 Milliarden Euro wird genauso gestrichen wie eine für den 28. September geplante Emission einer Schatzanweisung über 1,5 Milliarden Euro. In der Summe ergibt das eine Kürzung von 5 Milliarden Euro. Insgesamt sind Kapitalmarktinstrumente über 40 Milliarden Euro und Geldmarktinstrumente über 7,5 Milliarden Euro vorgesehen.

Nicht aufgeführt in der Quartalsplanung sind inflationsindexierte Anleihen. Hier gab die Finanzagentur in der Jahresplanung ein Volumen zwischen 10 und 14 Milliarden Euro als Emissionsziel aus. Bislang realisiert wurden davon 8,5 Milliarden.

Quelle: ntv.de, jwu/DJ

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen