Wirtschaft

Fed bleibt vorsichtig Yellen hilft US-Börsen ins Plus

US-Notenbankchefin Janet Yellen will keine weiteren Zinserhöhungen forcieren.

US-Notenbankchefin Janet Yellen will keine weiteren Zinserhöhungen forcieren.

(Foto: dpa)

Den ganzen Tag fiebern Anleger der Rede von US-Notenbankchefin Janet Yellen entgegen: Ein wenig später als geplant verkündet sie schließlich, in welche Richtung die Geldpolitik der Fed künftig gehen wird - und das sorgt für Kursgewinne.

US-Notenbankchefin Janet Yellen hat der Wall Street mit moderaten Äußerungen zur Geldpolitik Auftrieb gegeben. Anleger werteten ihren Auftritt als Signal, dass die Fed weitere Zinserhöhungen nicht forcieren wird. Yellen verwies auf einer Veranstaltung in New York auf Risiken für die Weltwirtschaft. Sie nannte es daher angemessen, dass die Zentralbank weiter "vorsichtig" vorgehen werde. Dies sorgte auch für Kursgewinne des Euro zum Dollar und von US-Staatsanleihen. Die Ölpreise erholten sich teilweise von ihren Verlusten.

In ihrer mit Spannung erwarteten Rede vor dem Economic Club of New York verwies Yellen besonders auf die außenwirtschaftlichen Risiken, die seit der Zinsanhebung im Dezember des vergangenen Jahres zugenommen hätten, deren Effekte derzeit aber noch von der binnenwirtschaftlichen Stärke der USA kompensiert würden. "Angesichts der Risiken für den Ausblick halte ich es für angemessen, dass der Offenmarktausschuss seine Politik vorsichtig anpasst", so die Fed-Chefin.

Zwar habe sich das Basisszenario seit Dezember insgesamt nicht geändert, doch stellten außenwirtschaftliche Entwicklungen weiterhin ein Risiko dar. "Diese Risiken scheinen zur Finanzmarktvolatilität beigetragen zu haben, die seit letztem Sommer und in jüngster Zeit zu beobachten war." Die Fed hatte ihre Zinsen im Dezember erstmals seit knapp zehn Jahren erhöht - von 0,00 bis 0,25 auf 0,25 bis 0,50 Prozent.

Yellen: Teuerung steigt auf zwei Prozent

Das Wachstum außerhalb der USA wird Yellen zufolge wohl schwächer sein als bisher erwartet. Verarbeitendes Gewerbe und Exporte seien von der außenwirtschaftlichen Schwäche und dem Dollar-Anstieg hart getroffen worden. Und die außenwirtschaftlichen Faktoren seien für die USA "signifikant".

Zum Thema Inflation sagte Yellen, es sei damit zu rechnen, dass die Teuerung in den nächsten zwei bis drei Jahren auf zwei Prozent steigen werde. Dass einige Inflationsmessgrößen derzeit niedrig seien, bezeichnete sie als besorgniserregend. Der jüngste Anstieg des Preisindex des privaten Verbrauchs habe sie überrascht, sagte die Fed-Chefin. Sie rechne jedoch damit, dass der PCE-Preisindex 2016 deutlich unter zwei Prozent bleiben werde.

An den Finanzmärkten wurden die Äußerungen der Fed-Chefin als sehr "dovish" beurteilt. Für einen Euro mussten gegen 18.45 Uhr rund 1,126 US-Dollar gezahlt werden. Vor der Rede waren es 1,120 gewesen.

Quelle: ntv.de, jug/rts/DJ

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