Wirtschaft

Starker Stellenaufbau in den USA US-Daten schicken Euro auf Talfahrt

Die US-Wirtschaft ist in voller Fahrt: Der Euro verliert mit den ADP-Daten deutlich an Stärke.

Die US-Wirtschaft ist in voller Fahrt: Der Euro verliert mit den ADP-Daten deutlich an Stärke.

(Foto: AP)

Beeindruckender Jahresauftakt am US-Arbeitsmarkt: Wenige Stunden vor dem anstehenden Zinsentscheid der Fed erreichen unerwartet kräftige Jobdaten die Öffentlichkeit. Der Dax zieht an, der Euro fällt zurück.

Die US-Wirtschaft hat im Januar einen wahren Job-Boom erlebt. Im ersten Monat des laufenden Jahres entstanden 246.000 neue Stellen, wie der Arbeitsvermittler ADP unter Berufung auf die hauseigene Umfrage in der US-Privatwirtschaft mitteilte.

Die Zahl der neu geschaffenen Stellen übersteigt die kühnsten Erwartungen. Es ist der höchste Anstieg seit Juni 2016. Im Vorfeld befragte Experten hatten im Schnitt nur mit einem Plus von rund 163.000 neuen Stellen gerechnet. Selbst die größten Optimisten unter ihnen hatten lediglich 200.000 neue Jobs für möglich gehalten. Im Vormonat hatte es noch eine Zunahme um 151.000 Arbeitsplätzen gegeben.

Die Reaktionen an den Börsen fielen deutlich aus: In Frankfurt am Main schnellte der Dax binnen weniger Minuten nach der Bekanntgabe der ADP-Daten rund 20 Zähler in die Höhe und markierte ein neues vorläufiges Tageshoch bei 11.690 Punkten. Im Devisenhandel sackte der Kurs des Euro im Gegenzug kräftig ab. Am Nachmittag notierte die Gemeinschaftswährung bei 1,0762 Dollar, was im Vergleich zum Vortag einem Minus von 0,3 Prozent entspricht. Kurz vor der Datenvorlage hatte der Euro noch bei 1,0804 Dollar notiert.

Die Daten erreichten die Märkte wenige Stunden vor dem Zinsentscheid der US-Notenbank Fed. Eine Zinsanhebung steht dabei nach einhelliger Erwartung der Experten zwar nicht an. Die Entwicklung am Arbeitsmarkt dürfte aber den Einschätzungen der Währungshüter zusätzliches Gewicht verleihen. Beobachter gehen davon aus, dass die Notenbanker um Fed-Chefin Janet Yellen nach der jüngsten geldpolitischen Straffung im Dezember im Laufe des Jahres nachlegen dürften.

Hohe Messlatte für Donald Trump

Die Fed soll Vollbeschäftigung fördern und stabile Preise sichern. Während die Inflation noch als etwas zu niedrig eingeschätzt wird, sah sich die Notenbank am Jobmarkt zuletzt bereits praktisch am Ziel. Mit Spannung blicken die Märkte auf die offizielle Arbeitsmarktbilanz der Regierung, die an diesem Freitag gezogen wird. Hier rechnen Analysten bislang mit einer Zunahme der Jobs um 175.000.

Den in den ADP-Daten sichtbaren Aufschwung am Arbeitsmarkt kann US-Präsident Donald Trump kaum als Erfolg für sich verbuchen. Zwei Drittel des Monats konnte sich die US-Wirtschaft noch unter seinem Vorgänger Barack Obama entwickeln. Die Vereidigung Trumps fand am 20. Januar statt. Welche Folgen die Handels-, Außen- und Wirtschaftspolitik des neuen Präsidenten tatsächlich haben wird, lässt sich frühestens am Arbeitsmarktbericht für Februar ablesen. Trump hatte im Wahlkampf versprochen, Millionen neuer Arbeitsplätze schaffen zu wollen.

Quelle: ntv.de, mmo/rts

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