Wirtschaft

Markt ist kaum zu schlagen Langer Atem zahlt sich bei Aktien eher aus

Deutlich höhere Renditen verspricht ein langfristiges und kontinuierliches Engagement in Aktien.

Deutlich höhere Renditen verspricht ein langfristiges und kontinuierliches Engagement in Aktien.

(Foto: picture alliance / dpa)

Das Hin und Her um Griechenland sorgt für zunehmende Schwankungen an den Aktienmärkten. Das lädt zum Traden ein, was aber meistens viel Geld kostet. Ertragreicher sind kontinuierliche Investments.

Die Volatilitäten haben an den Aktienmärkten wieder spürbar zugenommen. Erst legte der Dax am Jahresanfang einen Blitzstart hin und stieg bis zum 10. April auf 12.374 Punkte und damit auf den bislang höchsten Stand aller Zeiten. Dann rauschte das Standardwertebarometer um mehr als 1300 Zähler oder gut zehn Prozent in den Keller. Anschließend ging es wieder bergauf und der Index überwand innerhalb weniger Tage erneut die Marke von 11.500 Punkten, bevor er anschließend wieder abtauchte. Dank der "Katz- und Mausspiele" Griechenlands könnte sich diese Berg- und Talfahrt durchaus noch eine Zeit lang weiter fortsetzen.

Der VDax-New, der am Terminmarkt die erwarteten Volatilitäten der nächsten 30 Tage misst, hat seit dem Frühjahr bereits von weniger als 18 Zählern auf zuletzt fast 30 Punkte zugelegt. Bei einer schwankenden Seitwärtsbewegung drängt es sich förmlich auf, durch aktives Handeln den Markt schlagen zu wollen. Doch genau an diesem Punkt ist Vorsicht geboten. Denn es gelingt kaum einem Anleger, durchs Traden, also durch eine Vielzahl von Käufen und Verkäufen, besser als der Aktienmarkt abzuschneiden.

Outperformance kaum möglich

Frank Krekel arbeitet bei der Unikat Vermögensverwaltung im Portfoliomanagement, in der ganzheitlichen Kundenbetreuung und gilt als Experte für individuelle ETF-Konzepte.

Frank Krekel arbeitet bei der Unikat Vermögensverwaltung im Portfoliomanagement, in der ganzheitlichen Kundenbetreuung und gilt als Experte für individuelle ETF-Konzepte.

Dafür, dass der Dax und andere Indizes kaum zu schlagen sind, gibt es mehrere Gründe. Gerade bei kleinen Ordergrößen fressen die Gebühren etwaige Kursgewinne auf. Noch entscheidender ist: Wir leben heute in einer Zeit fast 100-prozentiger Markttransparenz. Tausende von Analysten bewerten tagtäglich die Entwicklungen an den Finanzmärkten. Dem Anleger ist es in der heutigen Informationsgesellschaft kaum mehr möglich, einen Wissensvorsprung zu erlangen und diesen gewinnbringend umzusetzen. Das gilt auch für die Profis.

Dazu kommt die zunehmende Verbreitung von Hochfrequenz-Handelssystemen. Diese analysieren auf Basis von Algorithmen neue Fakten und Nachrichten binnen Nanosekunden und platzieren daraufhin Orders. Der Mensch kann bei der Aktienanalyse sowie beim Erteilen von Kauf- und Verkaufsaufträgen nicht mehr schneller sein. Automatisierte Handelssysteme sind auch dafür verantwortlich, dass Arbitrage-Geschäfte praktisch nicht mehr möglich sind. Preisdifferenzen an unterschiedlichen Börsen werden sofort geschlossen.

Zwar macht es zahlreichen börseninteressierten Anlegern mehr Spaß, zum vermeintlich richtigen Zeitpunkt auf Einzelwerte zu setzen. Und der eine oder andere Treffer verleitet zu der Annahme, durch Stock-Picking tatsächlich besser als der breite Markt abschneiden zu können. Doch der Blick auf die "Leichen" im Depot legt den Verdacht nahe, dass es sich hierbei um eine Illusion handelt. Rund sieben von acht Fondsmanagern schaffen es nicht, durch aktives Handeln besser als ihr Vergleichsindex zu performen. Da sind Zweifel erlaubt, dass das Privat-Anlegern gelingt.

Cost-Average-Effekt nutzen

Deutlich höhere Renditen versprechen langfristige und kontinuierliche Anlagestrategien. Hierbei nutzen Anleger den Cost-Average-Effekt. Durch das regelmäßige Investieren eines fixen Betrages über einen längeren Zeitraum erwerben sie ein bestimmtes Investment – beispielsweise einen Dax-ETF - zu günstigen Durchschnittskosten. Denn sie kaufen weniger Anteile bei hohen Kursen und mehr Anteile, wenn das Zielinvestment schwächer notiert. Dadurch lassen sich Timing-Fehler, also Käufe zum falschen Zeitpunkt, ausgleichen.

Der Cost-Average-Effekt wirkt sich jedoch nur dann spürbar aus, wenn regelmäßige Investments über einen langen, das heißt mehrjährigen Zeitraum getätigt werden – zum Beispiel als Sparplan. Ist dies der Fall, erzielen Anleger damit aber in der Regel deutlich bessere Ergebnisse als aktive Fondsmanager, die durch häufige Umschichtungen Zusatzerträge erzielen möchten.

Als Zielinvestments bieten sich vor allem passiv gemanagte Indexfonds an. Kostengünstige ETFs gibt es zum Beispiel auf den Dax (WKN DBX1DA), den S&P 500 (WKN 622391) oder MSCI World (WKN A0HGV0). Entsprechende Produkte sind auch im Anleihebereich erhältlich. Langfristige und kontinuierliche Investmentstrategien eignen sich natürlich nicht nur für den Aufbau eines Wertpapierdepots, sondern genauso für die professionelle Ausrichtung bereits bestehender Vermögensportfolios.

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Quelle: ntv.de

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