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Yen-Abwertung hilft Japan schraubt seine Exporte hoch

Exportwerte freut's: Der Yen hat deutlich abgewertet zum Dollar.

Exportwerte freut's: Der Yen hat deutlich abgewertet zum Dollar.

(Foto: REUTERS)

Ende 2012 leitet Japans Premier Abe mehrere Maßnahmen ein, um die Wirtschaft wieder in Schwung zu bringen. Seitdem wertete der Yen um rund ein Fünftel ab. Doch für die positive Exportentwicklung des Landes gibt es noch einen anderen Grund.

Das höhere Weltwirtschaftswachstum hat dafür gesorgt, dass die japanischen Exporte im Juli zum ersten Mal seit drei Monaten wieder angezogen haben. Gleichzeitig waren die Importe wegen der gestiegenen Rohölpreise unerwartet hoch, was zur Folge hatte, dass das Handelsbilanzdefizit größer als erwartet ausfiel. Das japanische Finanzministerium vermeldete für Juli ein Exportwachstum von 3,9 Prozent im Jahresvergleich. Vom Wall Street Journal befragte Volkswirte hatten mit einem Anstieg um 3,4 Prozent gerechnet. Die Importe legten um 2,3 Prozent zu.

Das Handelsbilanzdefizit belief sich auf 964 Milliarden Yen, während Ökonomen nur einen Passivsaldo von 703 Milliarden Yen erwartet hatten.

Sowohl die Regierung als auch die Zentralbank behalten die Exportentwicklung genau im Auge. Seit dem Amtsantritt Ende 2012 hat Premier Shinzo Abe verschiedene Maßnahmen ergriffen, um die Wirtschaft zu beleben und die Landeswährung zu schwächen. Doch ein robustes Exportwachstum ist bislang ausgeblieben.

Abwerung des Yen trägt

Viele asiatische Länder haben jüngst einen kräftigen Sprung bei den Exporten erlebt, dank des Wirtschaftsaufschwungs in den USA und anderen großen Volkswirtschaften. Im zweiten Quartal wuchs die US-Wirtschaft um 4,0 Prozent und China um 7,5 Prozent.

Obwohl Japan traditionell stark in der Elektronik- und Automobilindustrie ist, blieb das Exportwachstum in den vergangenen Monaten hinter jenem der asiatischen Konkurrenten zurück. Nach Ansicht von Experten hat die japanische Industrie spürbar an Wettbewerbsfähigkeit eingebüßt, sodass viele Produkte nun vom Ausland importiert werden. An diesen Strukturproblemen kann die Regierung kurzfristig kaum etwas ändern.

Die von Abe auf den Weg gebrachte Abwertung des Yen, der inzwischen rund 20 Prozent gegenüber dem US-Dollar verloren hat, hat zwar die Unternehmensgewinne in die Höhe getrieben, doch wenig dazu getan, um die Industrieinvestitionen zu beleben.

Quelle: ntv.de, bad/DJ

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