Wirtschaft

Preise steigen, Arbeitslosenquote sinkt Japan feiert "Abenomics"

Die Wirtschaft kommt in Japan in Schwung, die Verbraucher noch nicht.

Die Wirtschaft kommt in Japan in Schwung, die Verbraucher noch nicht.

(Foto: AP)

Das umfassende Wirtschaftsprogramm, das der japanische Ministerpräsident Abe seinem Land auferlegt hat, zeigt Wirkung: Die Preise in dem von Deflation geplagten Land ziehen an, die Arbeitslosenquote fällt. Nur der Konsum kommt nicht in Gang.

Die Preise in Japan sind im Februar moderat gestiegen, während die Arbeitslosenquote gefallen ist. Experten führten dies auf die sogenannten "Abenomics" zurück - unter diesem Schlagwort wird die wachstumsfördernde Wirtschaftspolitik des japanischen Ministerpräsidenten Shinzo Abe zusammengefasst.

Wie das Kabinettsbüro mitteilte, stiegen die Verbraucherpreise in der Kernberechnung, bei der die volatilen Lebensmittelpreise nicht berücksichtigt werden, im Jahresvergleich um 1,3 Prozent. Damit wurde den neunten Monat in Folge ein Plus verbucht, nachdem die Bank of Japan die Geldpolitik aggressiv gelockert hatte. Der Anstieg entsprach den Prognosen.

Die Arbeitslosenquote sank indessen im Februar auf 3,6 von 3,7 Prozent im Vormonat. Die Verfügbarkeit von Arbeitsplätzen verbesserte sich: Das Verhältnis von Jobs zu Bewerbern betrug 1,05, was bedeutet, dass es pro 100 Interessenten 105 Jobs gab. Das ist der beste Wert seit Sommer 2007.

Konsumboom bleibt aus

Die Daten zum Konsum waren jedoch gemischt: Die Umsätze der Einzelhändler legten zu, doch die Konsumnachfrage der privaten Haushalte zeigte einen überraschenden Rückgang. Die Erwartungen für einen Konsumboom vor der anstehenden Umsatzsteuererhöhung im April wurden damit enttäuscht.

Die Umsätze der Einzelhändler lagen im Februar um 3,6 Prozent höher als im Vorjahr, während die Ausgaben der Verbraucher um 2,5 Prozent nachgaben. Ökonomen hatten für die Konsumausgaben ein Plus von 0,1 Prozent erwartet, weil sie davon ausgingen, dass die Verbraucher manche Käufe wegen der Steuererhöhung vorziehen würden.

Die überraschend schwachen Ausgaben seien ein Warnzeichen, dass mit der Steuererhöhung ein starker Einbruch des Konsums einhergehen könnte, sagten Ökonomen. Aber ein Regierungsbeamter führte die schwache Konsumneigung auf das kalte Winterwetter zurück, das im Februar in einigen Landesteilen herrschte.

Andere Experten wiesen darauf hin, dass bei den Konsumdaten einige große Anschaffungen wie Automobile und Neubauten außen vor seien. "Aus diesen Daten kann man daher nicht den Schluss ziehen, dass der Konsum in Japan schwach ist", sagte Ökonom Yuki Endo vom Hamagin Research Institute.

Quelle: ntv.de, sla/DJ

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