Wirtschaft

Inflation, Trump und Brexit Gold bleibt unverzichtbar

Beliebt bei Anlegern, die auf Nummer sicher gehen: die Krügerrand-Goldmünze.

Beliebt bei Anlegern, die auf Nummer sicher gehen: die Krügerrand-Goldmünze.

(Foto: picture alliance / Armin Weigel/)

Das Edelmetall Gold hat 2017 einen glänzenden Start hingelegt – ähnlich wie im vergangenen Jahr. Doch 2016 folgten ab der Jahresmitte monatelang Kursverluste. Das könnte dieses Jahr anders werden.

In den USA ist die Inflationsrate im Dezember auf 2,1 Prozent gestiegen. Damit lag sie mehr als doppelt so hoch wie noch ein halbes Jahr zuvor. Kurzfristig wird der Basiseffekt beim Ölpreis die Teuerungsrate weiter nach oben treiben. Die Sorte WTI hatte im Februar 2016 im Tief nur noch 26,21 Dollar je Fass gekostet. Heute ist Öl in etwa doppelt so teuer. Zwar schwächt sich der Effekt ab März wieder ab. Doch auch mittelfristig kann die Teuerungsrate durchaus weiter anziehen. Das gilt vor allem für die USA.

Gold, Feinunze
Gold, Feinunze 2.382,49

Verantwortlich dafür ist der neue US-Präsident Donald Trump. Der ist offensichtlich gewillt, Handelsbeschränkungen tatsächlich durchzusetzen. Gleich am ersten Tag im Amt hat Trump das Transpazifische Handelsabkommen (TPP) gecancelt. Für Waren, die in die USA importiert werden, droht der ehemalige Bauunternehmer Strafzölle von bis zu 35 Prozent an. Da die USA chronisch mehr im- als exportieren, würde ein solcher Schritt einen spürbaren Inflationsschub bedeuten.

Carsten Riehemann ist Geschäftsführender Gesellschafter bei Vermögensverwaltung Albrecht, Kitta & Co. und seit Mitte der 90er Jahre als Vermögensverwalter und Vermögensberater für Unternehmer, Privatkunden und Stiftungen tätig.

Carsten Riehemann ist Geschäftsführender Gesellschafter bei Vermögensverwaltung Albrecht, Kitta & Co. und seit Mitte der 90er Jahre als Vermögensverwalter und Vermögensberater für Unternehmer, Privatkunden und Stiftungen tätig.

Dazu kommt, dass Trump eine handfeste Lohn-Preis-Inflation in Gang setzen könnte. Schon vor seinem Amtsantritt sind die Löhne um fast drei Prozent gestiegen. Sollte jetzt das angekündigte milliardenschwere Infrastrukturprogramm starten, sind weitere Steigerungen zu erwarten. Immerhin gibt es schon jetzt in der amerikanischen Bauindustrie rund 200.000 offene Stellen.

Zuviel Papiergeld

Schließlich hat die amerikanische Notenbank Fed die Kapitalmärkte zur Bekämpfung der Finanzkrise massiv mit Papiergeld geflutet. Zwar hat sie zuletzt die Leitzinsen zögerlich erhöht. Von der massenhaft geschaffenen Liquidität hat die Fed jedoch bislang nicht einen Dollar wieder eingesammelt. Dieser Umstand verfügt wahrscheinlich über das größte Inflationspotenzial.

Wenn die Teuerungsrate tatsächlich weiter anzieht, gewinnt der Inflationsschutz von Gold wieder an Bedeutung. Nicht nur in den USA, sondern auch weltweit gibt es immer mehr Papiergeld. Da dessen Menge schneller steigt als das Angebot an Produkten und Dienstwaren, ist es langfristig absehbar, dass das Papiergeld immer weiter an Wert verliert. Die weltweit im Umlauf befindliche Menge an Gold hat in den vergangenen Jahren dagegen kaum zugenommen. Diese weiter vorhandene Knappheit spricht langfristig für einen steigenden Goldpreis.

Kurzfristig könnte das Edelmetall von einem möglichen Ende der Aufwertung beim Dollar und einer Pause beim Zinsanstieg profitieren. So hat die US-Währung gegenüber dem Euro in den zurückliegenden drei Jahren um mehr als 20 Prozent zugelegt. Da ist eine Korrektur durchaus möglich – auch vor dem Hintergrund, dass die Konjunktur in Europa langsam aber sicher Fahrt aufnimmt. Die Rendite zehnjähriger US-Staatsanleihen ist seit dem Tief im Sommer 2016 von weniger als 1,4 auf mehr als 2,4 Prozent gestiegen – das bedeutet ein Plus von rund 80 Prozent. Auch diese Entwicklung könnte für den Moment an Kraft verlieren, womit der Gegenwind für das zinslose Gold nachlassen würde.

Politisch unsichere Zeiten

Schließlich dürfte 2017 – vorsichtig ausgedrückt – ein politisch turbulentes Jahr werden. Die nächsten Zerreißproben für die EU sind sicherlich die anstehenden Wahlen in den Niederlanden und in Frankreich. Zudem wird es in absehbarer Zeit mit dem Brexit ernst, den die Börsianer bislang weitgehend verdrängt haben. Schließlich sollten Anleger jederzeit mit Ereignissen rechnen, die heute noch als undenkbar gelten.

Als Versicherungsschutz gegen mögliche politische Verwerfungen bleibt Gold unverzichtbar. Am einfachsten und kostengünstigsten lässt sich das Edelmetall als Xetra-Gold (WKN A0S9GB) kaufen. Streng genommen handelt es sich dabei um eine mit Gold unterlegte Anleihe, die an der Börse notiert. Anleger könne sich jedoch auch den entsprechenden Gegenwert physisch ausliefern lassen, was sich allerdings erst ab größeren Mengen rechnet. Im Gegensatz zu Goldminen-Aktien unterliegen realisierte Gewinne bei Xetra-Gold nach einer Haltefrist von zwölf Monaten nicht der Abgeltungssteuer.

Den größten Schutz gegen einen Finanzmarktcrash bietet allerdings physisches Gold, also Münzen und Barren. Das allerdings nur dann, wenn sie zuhause lagern, da Anleger bei einem Bankenrun wahrscheinlich weder an ihre Wertpapierdepots noch an ihre Bankschließfächer rankämen. Doch davon sind wir ein gutes Stück weit entfernt. Somit bleibt Xetra-Gold erste Wahl.

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Quelle: ntv.de

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