Wirtschaft

Minizins für "zwei bis drei Jahre"? Fed-Mitglied Bullard beruhigt Anleger

"Niedrige Zinsen dürften noch über die nächsten zwei bis drei Jahre die Norm sein": Fed-Notenbanker James Bullard (Archivbild).

"Niedrige Zinsen dürften noch über die nächsten zwei bis drei Jahre die Norm sein": Fed-Notenbanker James Bullard (Archivbild).

(Foto: REUTERS)

Wie stark wollen die US-Währungshüter an der Zinsschraube drehen? Ein führender Notenbanker signalisiert den Märkten eine anhaltende Phase günstigen Geldes. Wird die Fed sich an diese Linie halten?

Der Chef der regionalen US-Notenbank Federal Reserve Bank von St. Louis (St.-Louis-Fed), James Bullard, hat seine Einschätzung bekräftigt, dass die niedrigen Zinsen noch eine gute Zeit vorherrschen werden. "Niedrige Zinsen dürften noch über die nächsten zwei bis drei Jahre die Norm sein", sagte Bullard.

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Bullards Ansichten haben Gewicht: Der Währungshüter sitzt in diesem Jahr als stimmberechtigtes Mitglied im entscheidenden Gremium der Fed. Der sogenannte Offenmarktausschuss kommt am Dienstag kommender Woche zu einer zweitägigen Sitzung zusammen, um über eine etwaig fällige Zinsanhebung zu beraten. Mit einer Entscheidung wird für Mittwoch, 2. November gerechnet.

Bullard äußerte sich nur zu seinen allgemeinen Erwartungen an die Zinspolitik der Fed. Über seine eigenen Ansichten schwieg er sich aus. Bei der Sitzung im vergangenen Monat hielt die Federal Reserve am Zinsniveau fest, sendete aber Signale, dass bis zum Jahresende noch eine Erhöhung erfolgen dürfte. Viele Experten rechnen damit, dass die Fed erst nachlegen wird, wenn die US-Präsidentschaftswahl gelaufen ist - schon allein um jeglichen Anschein einer politischen Einflussnahme zu vermeiden.

Die einzige Gelegenheit für eine Zinsanhebung noch in diesem Jahr fiele damit in den Dezember. Die letzte planmäßige Sitzung der Währungshüter im laufenden Jahr ist für den 13. und 14 Dezember angesetzt.

In seiner jüngsten Rede erklärte Bullard, die Welt der niedrigen Zinsen habe viel mit der schwachen Produktivität und der starken Neigung der Investoren für sichere Anlagen für Staatstitel zu tun. Diese Faktoren drückten die langfristigen Finanzierungkosten, über die die Fed wenig direkte Kontrolle habe.

Hinweis für Mobilnutzer: Die Infografik zur Euro/Dollar-Zinsschere finden Sie hier.

Quelle: ntv.de, mmo/DJ

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