Wirtschaft

Niedrige Inflation im Blick EZB setzt auf "Unkonventionelles"

Die seit geraumer Zeit in der Eurozone herrschende niedrige Inflation ist der EZB ein Dorn im Auge. Allerdings kriegt sie das Problem bisher nicht ausreichend in den Griff. EZB-Präsident Draghi denkt deshalb schon weiter.

Die Europäische Zentralbank (EZB) ist nach den Worten ihres Präsidenten Mario Draghi bei Bedarf bereit, weitere unkonventionelle geldpolitische Maßnahmen zu nutzen. "Wir stehen bereit, weitere unkonventionelle Instrumente innerhalb unseres Mandats einzusetzen und - sollte dies nötig werden - die Größe und/oder die Zusammensetzung unserer unkonventionellen Interventionen zu verändern, um die Risiken einer zu langen Phase zu niedriger Teuerung zu bekämpfen", sagte Draghi bei einer Anhörung vor dem Wirtschafts- und Währungsausschuss des Europäischen Parlaments.

Die EZB hatte im Juni und Anfang September unter anderem neue Geldspritzen für die Banken sowie den massenharten Aufkauf von Kreditverbriefungen und Pfandbriefen beschlossen. Dabei war die Nachfrage der Banken nach der ersten Tranche des billigen EZB-Geldes in der vergangenen Woche überraschend gering. Einige Ökonomen sehen die Notenbank nun unter Druck, gegebenenfalls mit weiteren Maßnahmen nachzulegen.

Draghi sagte, die Nachfrage der Institute sei im Rahmen der Erwartungen gewesen. Diese erste Geldspritze und eine weitere im Dezember dürften nicht isoliert betrachtet werden, sondern müssten als Kombination bewertet werden. Einer Reuters-Umfrage zufolge rechnen Experten im Dezember mit einer höheren Nachfrage der Banken nach dem frischen EZB-Geld. Am vergangenen Donnerstag hatten 255 Institute lediglich 82,6 Milliarden Euro bei der EZB geordert. Die beiden ersten von insgesamt acht Liquiditätsgaben im September und Dezember können früheren Aussagen Draghis zufolge bis zu 400 Milliarden Euro schwer werden.

Die EZB will Anfang Oktober die technischen Details ihres Kaufprogramms für Kreditverbriefungen und Pfandbriefe bekanntgeben. Draghi gab sich vor den Abgeordneten optimistisch, dass durch den Anstoß der Notenbank der seit der Finanzkrise relativ brachliegende Markt für Verbriefungen wiederbelebt werden kann. Er gehe davon aus, dass der Markt für Asset Backed Securities (ABS), wie Kreditverbriefungen von Fachleuten genannt werden, dann wieder wachsen werde. Die EZB will mit dem Aufkauf von ABS Banken von Krediten entlasten, damit diese neue Kredite vergeben können. Auf diese Weise ho

Quelle: ntv.de, bad/rts/DJ

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