Wirtschaft

Essen, Schul-Chat und ÖPNV Diese Apps könnten bald 1 Milliarde wert sein

Der aus Großbritannien stammende Lieferservice Deliveroo ist seit kurzem auch in Berlin verfügbar.

Der aus Großbritannien stammende Lieferservice Deliveroo ist seit kurzem auch in Berlin verfügbar.

Uber, WhatsApp und andere haben es vorgemacht: von Null zum Milliarden-Unternehmen. Andere wollen es ihnen nachmachen. Die derzeit heißesten Kandidaten, die das schaffen könnten, hat nun eine Analysefirma zusammengetragen.

Der Traum vieler Anleger: das "nächste Facebook" entdecken. Sprich, ein noch nicht börsennotiertes Startup, dessen Geschäftsidee so gut ist, dass sie für das Unternehmen eine gewaltige Wertsteigerung verspricht. Sollte dann ein Börsengang anstehen, könnte man als Anleger frühzeitig einsteigen - und reich werden.

Diese Hoffnungen werden nun erneut genährt, und zwar von dem auf Risikobeteiligungen spezialisierten Analyseunternehmen Pitchbook. Dieses hat einige heiße Kandidaten für den Titel "das nächste Facebook" zusammengetragen, basierend auf Analysen bestimmter Daten und Muster. Diesen Startups - die meisten stammen aus den USA - wird zugetraut, die Höhe ihrer Bewertung bald auf eine Milliarde Dollar steigern zu können. Diese Grenze gilt als psychologisch wichtig, denn sie vermittelt Kunden, Angestellten und den Medien das Gefühl, dass Startup könne langfristigen Erfolg haben. Im englischsprachigen Raum werden diese Eine-Milliarde-Dollar-Startups auch liebevoll "Unicorns" (Englisch für Einhörner) genannt.

Auffallend ist, dass es sich bei den aufgeführten Anwärtern gegenwärtig fast ausschließlich um Firmen aus dem Internetservice- und IT-Bereich handelt. Vertreten sind etwa zahlreiche App-Anbieter. Vielleicht ist unter ihnen "das nächste Facebook", vielleicht aber verschwinden sie - wie viele vor ihnen auch - nach einem kurzen Hype wieder in der Versenkung. Hier eine Auswahl:

Weebly - Fix eigene Website zusammenschustern

Eine "einfache und kostengünstige Möglichkeit, eine Website zu erstellen", verspricht der Internet-Dienst Weebly. Das scheint viele Kunden anzulocken: Das 2007 gegründete Startup wird mit 490 Millionen Dollar bewertet und wird von Pitchbook als heißer Kandidat für ein "Milliarden-Einhorn" bezeichnet. Der Dreh bei Weebly: Hier können andere Web-Inhalte, wie Flickr-Fotos, Youtube-Videos oder Karten von Google, in einem Schritt schnell zusammengeführt werden: mittels Drag-and-Drop-Verfahren.

Remind - Lehrer texten Schülern und Eltern

Mit Remind können Lehrer auch nach dem Unterricht einfach Nachrichten an Schüler und Lehrer übermitteln.

Mit Remind können Lehrer auch nach dem Unterricht einfach Nachrichten an Schüler und Lehrer übermitteln.

(Foto: Remind)

Unter den heißen Startup-Kandidaten ist nach Meinung von Pitchbook auch die App Remind, welche einen guten Draht zwischen Lehrern, Schülern und Eltern etablieren soll. Im Prinzip ist sie eine Messaging-App, mit der Lehrer etwa Hausaufgaben updaten oder den Eltern Fotos aus dem Klassenzimmer schicken können. Nach Angaben des Unternehmens sollen in den USA bereits 20 Prozent der Lehrer den Dienst nutzen. Das im Jahr 2009 gegründete Unternehmen wird derzeit auf einen Wert von rund 460 Millionen Dollar geschätzt. Zuletzt konnte Remind 40 Millionen Euro frisches Kapital einsammeln.

Moovit - Den schnellsten Weg mit Bus und U-Bahn finden

Eine weitere App aus den USA soll denn schnellsten Weg zum Ziel finden - mit dem öffentlichen Nahverkehr. Der Service des 2011 gegründeten Unternehmens Moovit wertet dafür die Bewegung seiner Benutzer aus und gleicht diese mit den Fahrplänen des Öffentlichen Nahverkehrs ab. Das Startup soll auf dem Weg zur Eine-Milliarde-Marke sein und bereits einen Wert von 450 Millionen haben.

Sprig - Gesundes Essen vom Telefon auf den Tisch

"Kleiner Zweig" - so heißt aus dem Englischen übersetzt eine App, über die Essen geliefert werden kann. Hört sich nach einem alten Hut an - bei Sprig besteht die Besonderheit jedoch darin, dass es sich um gesundes Essen handeln soll - und vergleichsweise günstiges. Der Chef des US-Startups, Gagan Biyani, hat jedenfalls viel vor mit der App: Sprig soll "das Uber des Essen-Lieferservices" werden. Bis dahin ist es für das 2013 gegründete Unternehmen allerdings noch ein weiter Weg - derzeit wird es zwar auf einen Wert von rund 170 Millionen Dollar geschätzt. Bisher bietet Sprig seinen Service jedoch nur in drei US-Städten an.

Deliveroo - Der Rundum-sorglos-Lieferservice

Ebenfalls ein Lieferservice für Essen, hat die britische Firme Deliveroo jedoch einen ganz anderen Ansatz als Sprig. Hier wird jeder Art von Restaurant die Möglichkeit geboten, Essen an Kunden liefern zu lassen. Auch preislich höher angesiedelten Lokalen. Deliveroo verwaltet nicht nur die Bestellungen, sondern liefert auch selbst an die Kunden aus. In London sollen bereits 750 Restaurants den Service nutzen, auch in Berlin hat Deliveroo bereits eine Außenstelle eröffnet. Derzeit wird das Unternehmen mit 100 Millionen Dollar bewertet, doch auch ihm wird der Sprung zur Milliarde zugetraut.

Quelle: ntv.de

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