Wirtschaft

Formcheck an der Börse Commerzbank in der Top-Liga

Dirk Schuster. Vater des Erfolgs bei Darmstadt 98. Nicht bei der Commerzbank.

Dirk Schuster. Vater des Erfolgs bei Darmstadt 98. Nicht bei der Commerzbank.

(Foto: imago/Jan Huebner)

Bei einem Formcheck unter den Dax-Werten gibt es manchmal ebenso große Überraschungen wie in der Bundesliga. Die Commerzbank erwartet man da ebenso wenig wie den HSV.

Fußball und Aktien sind für viele die vielleicht schönsten Nebensachen der Welt. Warum also nicht die Top 18 des Deutschen Aktienindex Dax mit dem einen oder anderen Indikator auf ihre Fitness überprüfen? Definition für die Auswahlliste bei den Aktien ist die gleiche wie bei Darmstadt, Bayern, BVB oder dem Werder – man muss in den letzten 12 Monaten zu den besten Performern gehören. Dass unter den besten 18 Dax-Aktien die Commerzbank auftaucht mag ebenso verwundern wie der HSV in Bundesliga 1, aber so sind eben Fußball und Börse – die Zahlen lügen nie, auch wenn das Gefühl manchmal eine andere Reihung wünschen würde.

Commerzbank
Commerzbank 14,09

BMW, VW und BASF fehlen in der Dax-Liste zum Beispiel gänzlich, belegen nur die Ränge 23-25. Schauen wir uns aber mal den überraschendsten Aufsteiger seit Jahren – Darmstadt 98 – und die Nummer 18 im Dax – die Commerzbank an.

Darmstadt 98 hat mit der Commerzbank sogar eines gemeinsam – vor wenigen Jahren war man totgesagt. Bei der Bank lag der Aktienkurs am Boden, Darmstadt rettete sich nur mit viel Glück in der dritten Liga. Doch dann begann eine Siegesserie sondergleichen. Mancher erinnert sich an das völlig verrückte Saisonfinale 2014 als man nach hin und her und einem 1-3 im Hinspiel auf der Bielefelder Alm in der letzten Minute der Verlängerung die Arminia aus Liga 2 schoss. Mittlerweile hat man sich in Ostwestfalen davon erholt, ist aufgestiegen, doch treffen wird man aus Hessen nur die Mannschaft vom FSV Frankfurt.

Denn Darmstadt gelang der Sprung in Liga eins dank eines Sieges am letzten Spieltag am heimischen Böllenfalltor gegen den FC St.Pauli. Vater des Erfolgs ist Dirk Schuster, dessen Spielerkarriere unter anderem beim KSC als rustikal umschrieben werden darf, der damit jedoch eine Gemeinsamkeit zu Jürgen Klopp aufweist, auch dieser kickte einst eher rustikal in der Viererkette bei Mainz 05. Doch wenn die zweite Liga einen Klopp vorzuweisen hatte in den letzten Jahren, dann war dies sicherlich Dirk Schuster, der mit sehr schmalem Geld Vereine wie den Brauseclub mit dem lächerlichen Namen Rasenballsport aus Leipzig hinter sich ließ. Der Kreis zu unserer ersten Aktie schließt sich somit, denn wo darf Darmstadt am 15. Spieltag antreten? Genau – in Frankfurt in der Commerzbank Arena. Und die Aktie des Namensgebers schauen wir uns nun einmal im Quick-Check an.

Ausbruch nur eine Frage der Zeit

Von der fundamentalen Basis aus betrachtet ist die Aktie eigentlich attraktiv. Mit einem 2016er-KGV von elf zählen die Papiere zu den günstigsten Titeln im Dax. Dennoch können sich bisher nur mutige Anleger für den Finanzwert erwärmen, zu groß sind die Unsicherheiten. Dabei geht der Trend stetig aufwärts: Die interne "Bad Bank" belastet immer weniger, während im Tagesgeschäft wieder Geld verdient wird.

Sogar das Thema Dividende erscheint allmählich wieder in Reichweite zu liegen, mit etwas Glück können Anleger für 2015 eine Ausschüttung erwarten. Nur aus charttechnischer Sicht macht die Aktie keinen Spaß, seit Anfang 2014 pendelt der Wert zwischen 10 bis 14 / 14,50 Euro.

Erst bei einem Ausbruch dürfte wieder frischer Schwung aufkommen. Bis es soweit ist, können Trader an den Grenzen jeweils in Gegenrichtung einsteigen und auf eine Fortsetzung des Bandenspiels setzen.

Disclaimer

Diese Publikation dient nur zu Informationszwecken und zur Nutzung durch den Empfänger. Sie stellt weder ein Angebot noch eine Aufforderung zum Kauf oder Verkauf von Wertpapieren oder Investmentfonds dar.

Quelle: ntv.de

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